
[14.11.2016 Hamburg]
Fahrrad nach Leipzig
Premiere des neuen Radreiseprogramms auf der Touristik & Caravaning Leipzig
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Gestern lief der 1000. Tatort! Der Lieblings-TV-Krimi der Deutschen. Titel: „Taxi nach Leipzig“. Nein, keine Sorge, weder Taxi noch Mord sind Bestandteil der Radreiseexpedition Europe...unplugged. Andreas Thinius von cycleguide wird stattdessen eher im „Zug nach Leipzig“ zu treffen sein. Denn von Mittwoch bis Sonntag läuft die Premiere seines neuen Radreiseprogramms! Täglich präsentiert Andreas das urbane Verkehrsleben von Morgen sowie einen dreiteiligen Radreiseworkshop. Das Finale ist am Wochenende mit den beiden Radreisevorträgen Nordsee und Kaukasus. Alle Details und Termine hier
Logo: TC / Autor: Andreas Thinius

[01.03.2016 Berlin]
Neujahr fällt dieses Jahr auf den 12. März
Rituale braucht der Mensch!
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Das wohl wichtigste Ritual des Reiseradlers ist das mentale Warming-up der Saison. Januar und Februar, wer braucht diese Monate? Vor dem 12.03. dieses Jahres scheint die Radreisewelt im Winterschlaf zu liegen. So ist der 12.März, der erste Publikumstag der ITB, gefühlt Neujahr. Wenn Reisemesse, dann ITB. Die Berliner Tourismusmesse der unendlichen Weiten öffnet am 12. und 13. März ihre Tore für das Publikum. Hier sind sie alle, und zwar mit ihrer A-Mannschaft. Besser kann Reiseinformation und Inspiration nicht sein. cycleguide wird bereits die Fachbesuchertage nutzen um interessantes herauszupicken und auf www.facebook.com/cycleguide berichten. Am 11.03. stellt cycleguide dir online einen Messerundgang zusammen. Eine Checkliste, mit der Du dich am 12/13. März gezielt auf die Messe begeben kannst.
Logo: ITB / Autor: Andreas Thinius

[26.02.2016 Hamburg]
Press room reloaded
Einmal social Media und zurück.
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Es war ein überwältigendes Experiment: Zwischen 2013 bis 2015 hat cycleguide quasi ausschliesslich auf Facebook Berichtserstattung vollbracht und letzlich über 10.000 internationale Radreisefreaks auf www.facebook.com/cycleguide erreicht. Wir wissen, dass die Zahl der social follower mit Twitter, Pinterest und Instagram noch Potenzial nach oben hat, es stellte sich jedoch recht schnell die Erkenntnis ein, das social media zum Fulltimejob werden kann. So blieb es bei facebook. Immer wieder erreichten uns Mails, das es schade wäre, dass die letzte Berichtserstattung auf cycleguide schon lange zurück liegt und facebook für viele nicht das Leben bedeutet. Zugegeben, auf Grund der aktiven Kommunikation auf facebook mit 10.000 cycleguide Fans, 5.000 Freunden und 3.000 Gruppenmitgliedern plus weitere Kontakte, gehen wir in Summe mal von rund 20.000 internationalen Radreisefreaks aus, mit denen cycleguide 24h/Tag im Kontakt steht, fällt es einen schwer, an ein Leben jenseits Facebooks zu glauben / denken. Aber ist es nicht alles eine Frage der Dunstglocke? Die ruhige Winterzeit – es ist schon bemerkenswert, wie ruhig es zwischen Dezember und Februar in sozialen Radreisemedien ist – nutze cycleguide für eine Kreativpause und beschloss 2016 wieder einen eigenen Press room parallel zu facebook zu betreiben. Freue dich 2016 wieder auf viele Radreiseartikel an dieser Stelle!
Bild & Autor: Andreas Thinius

[09.11.2015 Europa]
Management Summary
Wow, was für ein Jahr!
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Ein Jahr der Superlative! Nicht nur, dass cycleguide die 150.000km Marke knackte, nein, 2015 war wohl auch der heisseste Tanz auf dem Vulkan. Island, Elbrus, Stromboli und Etna per Rad – grosses Kino! Mit 25 Ländern pro Jahr (Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Polen, Ukraine, Moldavien, Transnistien, Griechenland, Mazedonien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Niederlande, Belgien, England, Wales, Irland, Nordirland,Schottland, Island, Georgien, Russland, Italien, Vatikanstaat und Malta) stellte cycleguide zudem den eigenen Rekord aus 2014 ein. Wir haben ja schon viel von den Reisen live auf www.facebook.com/cycleguide berichtet, aber nun erfolgt in den kommenden Wochen die Nachbereitung der Reisen aus 2015. Sei gespannt – bis bald!
Bild & Autor: Andreas Thinius

[13.04.2015 ]
Licht aus – Spot an!
Ich war nie gut in Biologie...
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...aber ich meine zu wissen, dass das Radreisetier in der Nacht zum Morgen des 13. Aprils seinen Winterschlaf beendet. Wurde ja auch mal Zeit, mag der ein oder andere denken... Endlich wieder Radreisesaison, endlich wieder Radreiseabenteuer. Die Recherchen von der ITB sind ausgewertet, die Routen stehen fest. Natürlich ist nicht jeder Tag geplant, so dass Puffer für Spontanes ist. Es wird 2015 wieder nach Westen, Osten, Norden und Süden gehen. Selbstverständlich auch ab durch die Mitte. Und nun bleibt nicht mehr als viel Spaß zu wünschen - beim Lesen der Live-Berichte auf www.facebook.com/cycleguide.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[10.03.2015 Berlin]
Meine Reise zum Berg der Inspirationen
Die Anzahl der potentiellen Reiseziele ist umgekehrt zur verbleibenden Schuhsohlendicke.
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Das ist das Ergebnis von drei Tagen Tourismusmesse. Die ITB in Berlin ist mehr als fette Beute. Für den durchschnittlichen klimatischen Warmduscher geht in Europa das Radreisejahr von April bis Oktober. Sieben Monate, in denen jede geografische Regionen ihren Reiz hat. Grob 3 Monate für Regionen südlich der Alpen, 4 Monate zentral moderat, davon 2 für den hohen Norden. Wer sich geschickt anstellt, hat ausreichend Zeit, die Perlen Europas in dieser Zeit per Fahrrad zu entdecken. So ließ sich Andreas Thinius von cycleguide auf den Ständen der Länder Iran, Spanien, Portugal, Russland, Ukraine, UK und Island von echten Insidern Tipps geben, wohin 2015 die Reise gehen könnte. Eine Herausforderung für beide Seiten, denn naiv betrachtet, führen die cycleguide Radreisen ja schon überall lang. Aber der Schein trügt. Weitere 10.000km Radreiserouten durch Europa sollten auch 2015 kein Problem sein. Details werden selbstverständlich noch nicht verraten. Das aber wohl bemerkenswerteste Resultat der Messe ist, dass im Jahre 2015 Fahrradtourismus jenseits von lokalen Radrouten angekommen ist. So war selbst 2014 noch zu beobachten, dass die Regionen sich mangels Radwegen nicht als Fahrraddestination verstehen lassen wollten. Dieses Jahr schien es egal zu sein, mit welchem Verkehrsmittel der Tourist kommt. Klingt gut – nichts wie hin!
Bild & Autor: Andreas Thinius

[27.07.2014 Göteborg]
Der Versuch einer entspannten Radreise...
Es sollte eine liebliche Reise werden.
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5 bis 6 Wochen Mitternachtssonne und Badespass. Doch schon Anfang schien mir diese Radreise nicht gegönnt. Ich buchte einen Flug von Hamburg nach Bergen mit SAS für ca. 100 €. Umsteigen in Oslo. Bei der Hotline der Airline meldete ich das Fahrrad an. Prompt kam die Bestätigung des Transportes auf der Maschine von Kopenhagen nach Oslo. Für den Zubringer Hamburg – Kopenhagen gab es allerdings nur ein „stand-by“. „Machen Sie sich mal keine Sorgen, das geht nur vom System nicht anders, weil es eine kleine Maschine ist. Das Fahrrad wird schon mitkommen.“. Zwei Wochen später stand ich mit meinem Fahrrad am Flughafen Hamburg. Der Flieger war schon seit 10 Minuten weg und ich versuchte immer noch einen Ansprechpartner von SAS zu bekommen, denn der Flughafen Hamburg verweigerte wegen „standby“ das Verladen des Fahrrades in die Maschine. Selbst im demontierten verpacktem Zustand. Letztlich telefonierte ich mit der SAS Hotline in Dänemark. „Sie müssen ein neues Ticket kaufen. Wenn Sie sichergehen wollen, nehmen Sie den Zug nach Kopenhagen und fliegen nur den zweiten Teil der Strecke nach Bergen“. Mit einem Tag Verspätung und 500 € weniger auf dem Konto erreichte ich mit Fähre und Zug den Flughafen von Kopenhagen. Auf die Erstattung der Kosten warte ich nach 8 Wochen immer noch... Nach einem ruhigen Flug, begrüßte mich Bergen, bekannt für viel Regen, mit sonnigem Sommerwetter. 5 Tage später zeltete ich Mitte Juni auf 1200 Metern bei 4 Grad zwischen Schneefeldern. Aber das Panorama war schon klasse! Angetan von der Gebirgswelt des Jotunheimen Nationalpark wanderte ich erstmals. 6 Tage je ca. 15 Kilometer und einigen Höhenmetern. Ist schon was anderes als Radreisen. Aber das Panorama war schon klasse! Von Gjendesheim, wo ich mein bepacktes Rad in einem Ski-Schuppen die Zeit lagerte, ging es weiter Richtung Rovanimi, der Hauptstadt von Lappland. Eine Rareise entlang bizarer nordischer Landschaft. Vom kahlem Fjell bis zum unendlichen Wald. Von wilden Wasserfall bis zum spiegelglatten See. Meist war es sonnig und warm. Badewetter. Doch fühlte ich mich beobachtet. Millionen von Sunflies und Moskitos, sobald ich nicht mehr auf dem Fahrrad saß. Jegliches Anti-Mücken-Zeugs wirkte allerdings in dem Sinne, dass die Viecher nach dem Stechen auf der Haut kleben blieben und ich so besser zur Gegenwehr übergehen konnte. Nach einer Audienz beim Weihnachtsmann brachte mich Norwegian anstandslos und pünklich, ohne dass ich Fahrrad verpacken musste, nach Helsinki. Fix mit dem Flughafenbus in die Stadt, kurze Sightseeing-Runde (kannte die Stadt ja schon) und rauf auf die Fähre nach Tallinn. Die weiteren Radreisetage von Tallinn via Riga nach Ventspils waren fast entspannt. Anhalten, ohne aufgefressen zu werden ist schon etwas feines. Aber als Radfahrer habe ich natürlich fast meinen größten natürlichen Freund vergessen: Gegenwind! Mein persönlicher Gegenwind! Ich radelte von Ost nach West, ich radelte von West nach Ost und wieder von Ost nach West. Der Wind drehte synchron über Nacht. Gibt es nicht? Doch gibt es doch! Seit jüngster Zeit haben auch Estland und Lettland den Euro als Zahlungsmittel. Die Esten und die Letten sind darauf sehr stolz! „Natürlich haben wir jetzt auch den Euro!“ erwiderten wir meine jeweils ersten Begegnungen in beiden Ländern, die ich zuletzt 2009 bereiste. Auf meiner verzweifelten Suche nach einer lieblichen entspannten Reise bestieg ich die Stena Line Fähre von Ventspils nach Nynäshamn, südlich von Stockholm. Bei ruhiger See erreichte ich Schweden. Auf meinem Weg nach Stockholm traf ich Karl. Er hatte gerade Semesterferien und radelte von Göteborg nach Stockholm, die Eltern besuchen. Karl reist ohne GPS und findet ausgeschilderte Radwege doof: „Die machen mehr Strecke und Höhenmeter als die Straße und dann ist plötzlich die Ausschilderung weg. Auf der Straße hast du große eindeutige Schilder und spürst, dass du richtig bist.“ Ich schmunzelte. Sympathischer Kerl. Aus Karl wird mal ein anständiger Reiseradler! Neuerdings kann man in einigen Schwedischen Zügen das Fahrrad mitnehmen. In 1:10h war ich so aus Stockholm zurück in Nynäshamn, wo die Fähre nach Gotland auf mich wartete. Gotland ist anders als Schweden! Ein Hauch von Mediterran entlang der Westküste, hier und da skuriele Gesteinsreste der letzten Eiszeit („Rauken“) und ein Mädchen, was mich immer wieder verzaubert! Hätte ich doch wegen Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf die Fähre zurück zum schwedischen Festland verpasst... Oskarshamn (Festland) ist der perfekte Umsteigepunkt. Abends mit der Fähre aus Gotland (Dusche in Tageskabine!) ankommen, 50m neben dem Fähranleger auf einer Restaurantwiese mit WLAN zelten und morgens mit der Fähre weiter nach Nord-Öland. Das mag ich! Auch Öland überraschte mich! Eine andere Einzigkeit der Natur, ein auferstandenes Wunder der letzten Eiszeit: Öland ist durch die Landhebung nach dem Gletscherrückgang aus dem Meer herausgewachsen! Zweite Tage später brachte mich eine Fahrradfähre von Öland nach Kalmar, entlang der für Fahrräder gesperrten 7km langen Brücke. Ein erster Moment von Zielgeradenstimmung! Göteborg rückte näher und näher! Es gab Zielgerade mit Sektdusche: Nach einer sehr schönen sommerlichen Fahrradwoche in mitten schwedischer Idylle flutete mich 1 Kilometer vor dem Fähranleger der Kiel-Fähre ein Platzregen vom Feinsten!
Bild & Autor: Andreas Thinius

[21.02.2013 Lübeck]
Nummer 3 lebt - Tretlagerkrimi überstanden
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Dienstagabend, 05.02.2013. Auf halber Strecke der gut 2 km vom Hamburger Hauptbahnhof zum Messegelände der Long Distance Biker-Veranstaltung drang ein bizarrer Sound durch die nächtliche Stille im Hamburger Park Planten un Blomen (ja, ich weiß, Radfahren ist dort verboten ...). Es knirschte und knackte, als ob jeden Moment mein Fahrrad unter mir zusammensackt. Das wäre natürlich der perfekte Auftritt für so eine Fahrradmesse gewesen. Eine wirklich gute Story! Aber irgendwie war ich schon ganz froh, dass der Zusammenbruch meines Reiserades erst einmal ausblieb. Beim Lokalisieren des Geräusches war schnell klar, dass es das Tretlager ist. Und das klang echt hammer-übel-kritisch, als ob das Lager den Rahmen gleich mit zerschreddert hätte. Die paar Kilometer Stadtverkehr in den letzten Tagen gingen zwar noch, aber es war klar, dass ein neues Tretlager her muss. Nachdem schon 2008 mit viel Zweifel Tretlager Nummer zwei verbaut worden war, hatte ich echte Sorgen, was den Einbau von Tretlager Nummer drei angeht. Damals hatte das Gewinde beim Ausbau des ersten Tretlagers gut einen mitbekommen. Wurde wohl beim Einbau schlecht gefettet. Das Innenlager wurde nachgeschnitten. 15.000 km gab man dem Kunststoffschalenlager. 30.000 km sind es geworden. Wie mag es da drin nach insgesamt über 100.000 km aussehen? Ich hatte echt Bammel, dass ich mir wegen zu starken Verschleißes der Innengewinde einen neuen Rahmen besorgen muss. Doch es ging noch mal alles gut. Neues Tretlager, neues Glück. Auf die nächsten 15.000 km oder 30.000 km! Ausführliche Fotos gibt es hier: http://www.facebook.com/media/set/?set=a.609974029019321.152268.129813850368677&type=1
Bild & Autor: Andreas Thinius

[11.12.2012 Oslo]
Friedensnobelpreis-Deutsch für Anfänger
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Learning Europe leasson one: Es gibt keine Mehrzahl: *Die EU* Leasson two: Es gibt nur *den*: *Wir danken den EU-Vertretern* Leasson three: Es geht auch ohne Hauptwort: *Es geht nicht ohne* Leasson four: Sagen Sie nicht, was Sie wollen, sagen Sie, was Sie sind! *Ich bin der EU-Bürger, Friedensnobelpreisträger ist er*. Nach dem europäischen Rettungsschirm für die Banken folgte mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU der Rettungsschirm für die Politik. Seit gestern ist sicher: Der Frieden in Europa ist ein Zauberwerk der Bürokratie. Wir Bürger sind lediglich verantwortlich für das Wachrütteln zu Reformen - Frieden schaffen, das machen die, gegen die der Reformdruck aufgebaut wird. Ein gehobener Kreis feiert sich selbst. Maximaler Bürgerferne. Wo waren die wahren Friedensbotschafter dieses Kontinents? Und was ist eigentlich mit den Nicht-EU-Staaten in Europa? Den Mitgliedern des Nobelpreiskomitee so wie den parlamentarischen Vertretern der EU gebührt eben soviel Zweifel wie Anerkennung. Ist Frieden nicht Reisen? Sind es nicht all die Individualtouristen, die mit Rucksack oder Fahrrad den europäischen Kontinent zusammenführen? Die weltoffen und bürgernah keinen Grenzübergang scheuen und mit den lokalen Bürgern ihrer Reiseroute Menschlichkeit zelebrieren? Reisen ist der Motor der Globalisierung und des Friedens. Ohne den Impulsen aus den Begegnungen einer Reise gäbe es nicht das Europa von heute. Weltfrieden beginnt auf der Strasse, nicht auf einem Bürosessel! Have a save trip! Andreas. PS: Weiterführender Sprachkurs unter http://www.youtube.com/watch?v=OElirGyOJ04
Bild & Autor: Andreas Thinius

[21.10.2012 bilbao]
22,9 grad, 63% luftfeuchte
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alles in einem ein happy end! Obgleich der nonstopregen bereits die 60 stunden marke überschritten hat, fand das radreisejahr 2012 ein entspanntes ende! Mit dem eusktren von donostia nach bilbao (2,5h), eine runde durch bilbao und dann mit der metro zum 20km ausserhalb gelegenen campingplatz. Bei guter schieneninfrastruktur mit gratisfahrradmitnahme lässt sich ein dauerregen gut aushalten. Heute morgen zurück mit der metro in die altstadt, einen letzten cafe con leche zwischen den letzten gästen der nacht. Auch der flughafenbus nimmt gratis das rad mit. Für 1,35 euro ist die fahrt ohne hin nur so teuer wie ein cafe. Ich war gut in der zeit und entdeckte endlich den sinn der warmen und trocknen luft in flghäfen: binnen 30 minuten war mein zelt trocken. Sicherheitsmitarbeiter schmunselten. Nun ist alles eingecheckt - auf allen drei flügen air berlin, agaenair und germanwings wurde das velo anstandslos in meiner british airways fahrradtüte mitgenommen. Wie schön, das diesmal die rückreise entspannt endet... Andreas .
Bild & Autor: Andreas Thinius

[20.10.2012 san sebastian]
mit dem rad in der tapashauptstadt europas
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wenn tapas essen, dann in san sebastian! Oder besser gesagt in donostia, wie die stadt von den einheimischen des basklenlandes genannt wird. Sogar im strömenden regen war es ein vergnügen durch die gassen der kulturhauptstadt eurpas 2016 zu rollen und sich durch die fenster der bars an den tapastresen hungrig zugucken. Das angebot ist in jeder bar anders, mal mehr fisch, mal mehr fleisch - vegetarier müssen etwas länger suchen. Jedenfalls sollte man sofort dort bleiben, wo das angebot gefällt, denn es ist kein spass mit zunehmenden appetit die erwählte bar im gassenirgarten der stadt wiederzufinden. Mit dem stadtstrand und den radwegen bietet die stadt viel lebensqualität, mitten in der fussgängerzone sind surfshops, um das meer vor der nase mit dem richtigen equipment zunutzen. Fast hätte ich mir ein neoprenanzug gekauft, da hier radfahren seit nun 48h eine wassersportart ist... Schön, das donostia / san sebastian 2016 kulturhauptstadt ist! Ich bin mir sicher, das wird eine nette sache! Der campingplatz liegt übrigens auf 250m über null, 8km vom zentrum entfernt - ein schöner pass zum ende der anreise ;-)! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[20.10.2012 Bayonne]
radreisejahr 2012 - das war's!
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die flucht vor de weltuntergangsregen hat leider nicht ganz geklappt. 25km vor bayonne erwischte mich der regen, der nun seit über 36 stunden nonstop anhält. So verbrachte ich, da es eh schon 22 uhr war und der tag schon 120km runter hatte, noch eine zwischenübernachtung in st. Jean de luz. Eine gute idee, denn die baskische küste ist zu schön, um sie im dunkeln abzuradeln... Durchgeweicht endete dann gestern nachmittag mein radreisejahr 2012 in bayonne, frankreich. Smartphoneakku leer, digicam im feutigkeitsstreik. Technischer ko am reiseende. Mit dem regionalzug und der metro ging es dann gute 50km zurück nach san sebastian, der kulturhauptstadt europas 2016. War ja vorgestern schon auf der durchreise dort, hielt es aber für eine gute idee, meinen übrigen reisetag vor dem heimflug dort zu verbringen. Ich werde später berichten! Schönes wochenende! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[18.10.2012 san sebastian]
das pässeschruppen hat ein ende!
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nach gut 10 tagen iberischem binnenland erreichte ich heute den atlantik bei san sebastian. Was für eine belohnung nach all den pässen! Die strecke von san sebatian nach bayonne ist allerdings ein einziges rauf und runter. Daher schiebe ich nach 120km und 1380 höhenmeter noch eine nacht bei saint-jean-de-luz, 25km vor bayonne, dazwischen. Für morgen (freitag) sind ergibige regenfälle angekündigt. Es fängt gerade schon an zu tröpfeln...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[18.10.2012 puerto de usateguite]
letzter pass des radreisejahres 2012
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puerto de usateguite - 691m. Meer in sicht! 46km downhill! Nun ist es bald geschaft für dieses jahr!
Bild & Autor: Andreas Thinius

[18.10.2012 irurtzun]
wind südost, startbahn na-1300
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seit 24h weht es hier gepfegt. Windstärke 5-6 von vorn vermasselte mir gestern abend um 8 minuten den letzten zug von extarri-arantz nach pampluna/iruna. Extarri ist anschlusspunkt zur zentralspanienroute aus 2009. Da ich 2004 pamplona nicht so richtig gesehe habe, wolte ich dieses in form eines 45km abstechers dieses jahr nachholen. So blieb ich die nacht in etxarri, der camping bei arbizu hatte ein matrazenlager, genauso teuer wie zelten - war bei dem storm eine gute entscheidung. Heute morgen mit dem ersten zug nach pamplona, 1h später mit dem bus wieder zurück nach irurtzun, um hier nun die letzte etappe nach bayonne via san sebastian zu starten. Bleibt der storm heute noch so, sind es 70km gepflegter rückenwind. Ich lasse mich überraschen. Grüsse aus einer netten cafebar im baskenland. Ich mag die leute hier, haben irgendwie eine mischenung aus sympatisch, rockbar und pfeffer im hintern an sich...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[17.10.2012 etxarri-aranatz]
per rad in der umweltsauhauptstadt 2012
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per bus ging es von najera via logrono und vitoria / gasteiz nach durango. Durango ist der startpunkt des letzten reiseroutenabschnittes und liegt ca 30km östlich von bilbao auf meiner pyrinäentour aus 2004. Nach gut 42km erreichte ich über einen via verde für die letzten 6km das zentrum von vitoria / gasteiz, der umwelthauptstadt europas 2012. Ein via verde ist meist eine alte eisenbahntrasse, die zum radweg umgebaut wurden ist. Vitoria überraschte mich mit einer sehr schönen grossen lebendigen altstadt, in deren gassen viel kultures treiben einzutreffen ist. Aber selbst in den schmalsten gassen fahren autos, von umweltzone dem geruch nach kaum zu sprechen. Andererseits ist vitoria so umweltfreundlich, das selbst radfahren nicht möglich ist, da die altstadt auch sehr treppenlastig ist. An einer stelle gibt es eine rolltreppe für gut 35 höhenmeter - allerdings nur bergauf - was von den lokalen radlern auch genutzt wird. Bergab darf man sein rad die parallele treppe runter schleppen. Die busgesellschaft alesa nimmt 5 euro für das rad auf den überlandbussen in spanien. Auch für verbindungen nach vitoria. Keine spur der förderung einer grünen mobilitätskette. Vitoria ist eine sympatische stadt - doch eine bewerbung und ein titel als kulturhauptstadt europas hätte ihr besser gepasst... Grüsse aus dem baskenland! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[16.10.2012 najera]
duschen bis zum morgengrauen
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in nordspanien ist es herbst geworden! Nachttgemperaturen bei 3 grad sind mit sommerschlafsack sportlich. Bis 5 grad kompensiert das anziehen des halben kleiderschrankes, danach hilf nur heiss duschen, bis es hell wird und dann wieder warm einpacken und heissen kaffee trinken. Man muss sich das wetter hier morgens einfach schön trinken. Von cafebar zu cafebar... Gegen mittag sind die temperaturen dann bei ca 12 grad angekommen... Meine route von reinosa über burgos durch die sierra de la demanda endete nach gut 200km in villavelayo, wo ich auf meine spanienroute aus 2009 traf. Von dort ging es 55km bergab nach najerva, 22km/h ab und zu mal treten. Morgen startet mein letzter abschnitt rund um die umwelthauptstadt vitoria und kulturhauptstadt san sebastian. Doch dazu später mehr! Gruss, üandreas
Bild & Autor: Andreas Thinius

[15.10.2012 Reinosa]
Ein bisschen Jakobsstreifzug
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Gute 360km ging es von Guimareas nach Villablino via Ponferrada in die nordspanischen Gebirge. Mehrmals täglich begeneten mir Schilder, die mir sagen wollten, dass ich den Jakobswegs kreuze, entlangfahre oder sonstwie begegnete. Wer meint, es geht beim Jakobsweg um eine schöne, empfehlenswerte Route, ist auf den Holzpfad. Pilgerwege führen dich dort hin, wo du sonst niemals freiwillig lang wüderst. So führt der Jakobsweg etliche Kilometer auf Nationalstrassen, wo es doch jede Menge Alternativen entlang netter Landschaften und Orte gibt. Überschneidungen sind natürlich denkbar, sonst wäre ich diesem Weg ja auch nicht begenet ;-)... In Villablno erreichte ich meine Nordspanienroute und machte mich per public transport für rund 300km Luftlinie Richtung Osten, nach Reinosa, auf. Reinosa ist ein weiterer Ort meiner Spanienroute aus 2004 und liegt ebenfalls in den nordspanischen Gebirgen, von hier geht es nun per Velo weiter Richtung Burgos. Sonntags sind öffentliche Verkehrsmittel in Spanien keine gute Idee. Es gab nur einen Bus von Villablino nach Leon. Von Leon ging es mit einem Media Distancia Zug weiter nach Palencia, von dort mit einem Regional Express nach Reinosa. Der aktueller Stand der Fahrradmitnahme in Spanienszügen ist hier nachzulesen: http://www.renfe.com/EN/viajeros/info/bicicletas.html Da es eh den ganzen Tag regnete, war es zwar nervig aber nicht schlimm, insgesamt 6h ohne einen einzigen Fahrradkilometer unterwegs gewesen zu sein. Einen guten Wochenstart, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[13.10.2012 Europa]
Ein Preis ohne Gesicht
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Aus der Hauptstadt der EU-Ablehner Nummer eins gab es gestern eine Überraschung: Das Alfred Nobel Institut in Oslo (Norwegen ist aus Überzeugung nicht in der EU): Die EU wurde für den Friedensnobelpreis nominiert. Schöne Idee, schöne Begründung - doch wer ist das Gesicht dafür? Bürokraten und Technokraten werden in der Presse in Frage gestellt. Doch bevor ich mehr dazu sage, ist es einmal an der Zeit, dass ich mich bei der EU bedanke. Danke EU, für die Reisefreiheit! Danke für die Vermischung der eurpäischen Völker, die diesen Kontinent Farben geben, an die vor 40 Jahren keiner gedacht hätte. Danke für die Globalisierung, die es mir ermöglichte, auch heute irgendwo in Spanien wieder bei Lidl einkaufen zu können. Danke für das Verschlafen, Englisch als Fremdsprache zu etablieren. Was wären all diese Radreisekilometer, wenn jeder Englisch könnte? Jeglicher Charme der Konversationen am Strassenrand würde verloren gehen. Danke für die zahlreichen Infrastrukturprojekte in Form von Monsterautobahnviadukten, die einmalige Landschaften in Portugal und auf dem Balkan verstummeln. Danke für den Euro, der mir das Vergleichen ermöglicht, und zeigt, wie wilkürlich und unterschiedlich Werte in Europa sind. Danke für all die Kulturhauptstädte und Umwelthauptstädte, ohne die ich auf dieser Reise keine Ziele für meine Strecke hätte. Ach, bevor ich es vergesse: Wie wäre es, wenn statt farblose Parlamentarier, ein Komitee aus Bürgern, die durch ihren Lebensstil Europa im Blut haben, am 10.12.2012 den Preis entgegen nehmen? Denn schliesslich wäre Europa nicht Europa, wenn es nicht gelebt werden würde! Schönes Wochenende! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[12.10.2012 guimaraes]
zurück in der kabelbinderhauptstadt
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nicht alle busfahrer mögen radfahrer. Wie praktisch, dass direkt am camping von braga eine bushaltestelle richtung guimerias ist. Allerdings nur bedingt, denn der geplante bus der letzten liftetappe zur kulturhauptstadt 2012 winkte ab und bretterte durch... Mit einem uneingapackten fahrrad kann man dann wohl wirklich die mitnahme im bus vergessen. Also schnell zum busbahnhof, um am startpunkt der strecke was zu erreichen. Bus dort um eine minute verpasst, im tiefflug abkürzung durch die fussgängerzone, um den bus an einer frequentierten haltestelle mit stopgarantie abzufangen. Während andere fahrgäste dort einstiegen verlud ich mein rad im laderaum. Kommentarlos verkaufte mir der busfahrer ein ticket. Glück gehabt, der nächste bus währe erst eine stunde später gewesen... In Guimareas ist nett und mit richtig kulturprogramm. Viele interessante veranstaltungen - dagegen fühlt sich maribor als partnerstadt als marketing gag an. Doch guimareas ist auch kabelbinderhauptstadt. Eine kunstinstallation vor der touristinfo ist komplett mit kabelbinder montiert. Der künstler muss wohl reiseradler sein..
Bild & Autor: Andreas Thinius

[10.10.2012 coimbra]
portugal - so geht radreisen heute!
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der erste teil meiner iberischen radreise endete heute in lousa, hier traf ich auf meine portugalroute aus 2004. Leider hat es mit einem newsletter über die letzten tage via guimareas, braga und porto nicht geklappt. In porto wurde vor meinen augen ein mensch eingesammelt, der von einer 60m hohen brücke auf die dort drunter liegene asphaltstrasse sprang. Das hat mich doch ganz schön benebelt und geschockt. Kein tag für einen frölichen radreisenewsletter. Die leute sagen, solche sprünge häufen sich wegen der wirtschaftskriese in letzter zeit. Ein bitterer weg, die kriese eines landes mitzuerleben. Nun. Ich bin begeistert über die vielen kleinen strassen, die das land hat. Die kleinen dörfer sind sehr charmant, und nur 90ct für einen milchkaffee machen es leicht, zu einer pause zu verweilen. Von lousa geht es nun mit dem bus zurück an meinen nördlichsten punkt dieser reise: braga. Erst lousa - coimbra per schienenersatzverkehr - hier wird gerade mit eu-geldern die alte eisenbahnstrecke grunderneuert. Nun im expressbus von coimbra nach braga. Für den bustransport muss das fahrrad verpackt sein, sonst gibt es erst gar kein ticket. Zum glück habe ich ja die fahrradverpackungstüte für die flüge bei mir. Pedalen ab, luft darf drauf bleiben ;-), lenker quer und ab in die tüte! Der bus hat steckdosen und wlan. Vor der abfahrt musste ich noch klären, ob der campingplatz in braga offen hat. Die frau im bustickethäuschen war so nett, und rief den camp an und regelte meine nächltiche ankunft. Portugal läuft! Bizar, dass bei angetroffener kriesendepression, das radreisen hier eigentlich freude macht! Wlan-gruss aus dem expressbus, andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[06.10.2012 sabrosa]
in einem unbekannten land...
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nun liegt madrid schon wieder ein paar tage zurück und es ist wie gehofft westwärts wärmer gewurden. War es spaniens äussersten westen doch recht langweilig, gab es seit dem grenzüberg ang nach portugal viele überraschungen. Der grenzfluss rio douro spaltet die landschaft in zwei hälften: war es in spanien weitläufiges düres land, begrüsste mich westlich des flusses ein gigantisch grosses weinanbaugebiet. Passhöhe für passhöhe ausblick auf entlosen weinanbau. Sorry, aber rheintal und mosel sind ein witz dagegen - rio douro ist zwar für seine weinkulturlandschaft unesco-weltkulturerbe, dennoch touristisch unerschlossen. In mitten dem weinanbaugebiet in sabrosa steht das geburtshaus von magelan, mehr oder weniger zufällig kam ich direkt mit dem rad durch die strasse des hauses, durch die magelan-strasse. Auch die potugische süssteilauswahl überrascht: denatas mit ungeahnten leckeren füllungen versüssen den radreisetag - insgesamt also ein sehr angenehmes radreiseland! Schönes wochenende! Andreas
Bild & Autor: Andreas Thinius

[02.10.2012 segovia]
quer über das miitelmeer - temperatursturz!
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die flugroute athen - madrid sammelte fast alle mittelmeerinseln in der luft ein: pelepones, sizilien, sardinien, menorca, malorca. Alles kam gut in madrid an - nur die warmen temperaturen nicht, mit tagsüber 25 und nachts 10 grad ist es frisch auf der iberischen halbinsel. Richtig sonne erst ab 9 uhr morgens, abends ist es um 8:30h dunkel. Nun geht es richtung porto in portugal, ich hoffe, richtung westen wirds wärmer, da das gelände auch flacher wird. Segovia liegt auf 1000m. Guten wochenstart! Andreas
Bild & Autor: Andreas Thinius

[01.10.2012 athen]
kurs madrid - unbestreikt
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nun ist hier aber wirklich schluss, in griechenland. Die metro, 3km vom campinglatz entfernt, brachte mich on time zum airport. Fahrradmitnahme ist in athen gratis und unproblematisch. Auch am airport alles easy und on time. Nun gehts nach madrid / spanien - auf zu weiteren kulturhauptstädten europas! Athen ist übrigens olympia- und kulturhauptstadt - die griechische metropole machte 1985 den anfang mit diesem status. Guten wochenstart! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[29.09.2012 preveza]
da röhrt der benz: auf nach athen!
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der griechische teil meiner letzten reise dieses jahres geht nun dem ende zu. Heute mittag erreichte ich zwischen lefkada und preveza in ag. Nikolaos meinen anschlusspunkt meiner bereits geradelten griechenlandroute korfu - athen. Von dort wären es jeweils gute 10km nach lefkada oder preveza. Ich entschied mich für preveza, um den aktio-tunnel bei preveza nochmal zuchecken. Der aktio-tunnel ist für radfahrer verboten, obgleich kaum autoverkehr dort ist. Weswegen ich mich 2004 über dieses verbot hinwegsetzte, und promt am andern ende der röhre, wo die toll-station ist, mächtig ärger bekam und nur mit ganz viel redeeinsatz um ein strafgeld herum kam... Im internet beschreibt selbst der tunnelbetreiber nun, das radfahrer einen gratis lift per pick-up bekommen. Sehr feiner service! Rad komplett mit gepäck auf die ladefläche, ich mich dazu gesetzt. Mit 60km/h ging es dann durch die röhre - sehr angenehm erfrischend bei über 30 grad aussentemperatur! Danach noch ein letzter sprung in die ionischen fluten - praktischer weise gab es sogar eine dusche am strand. Weiter zur busstation in preveza, ohne dummes gequatsche oder zuschläge wurde sofort das bike für den transfer im busgepäckfach bestätigt. Nun sitzte ich in einem wohl ca. 15 jahre alten benz reisebus - air conditioner steht neben mir am fenster - alles in einem stimmt der service - ich wohl bin nur von den grossartigen bussen in der türkei verwöhnt... Schönes restwochenende! Andreas
Bild & Autor: Andreas Thinius

[28.09.2012 vasiliki]
das restrisiko sinkt
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mit der dritten fähre erreichte ich heute vasiliki auf lefkada, nach zakynthos und kefalonia (und korfu zu beginn der reise), die vierte ionische insel. Im norden ist lefkada mit einer brücke mit dem festland verbunden. Das bestreikbare restrisiko der griechenlandreise ist nun morgen ein bus nach athen, montag die s-bahn zum airport und die fluglotsen... Ich bin gespannt! Heute war es auf kefalonia schon angenehm leer, während ich vorgestern auf zakynthos öfter mal in den strassengraben flüchten musste, als wieder ein frischverliebtes deutsches teanagerpaar auf seiner ersten urlaubsreise das verhalten des mietwagens in den gebirgsserpentinen eher wünschenswert beherrschte... Apropos leer: ein phänomen bleibt: wenn du in griechenland denkst, du bist alleine und was ist es gerade angenehm geräuschlos - ja, spätestens dann kommt ein grieche mit irrgend einem geräusch um die ecke. Das wort geräusch bewegt sich zwischen laut telefonieren, rumschreien, laute mofa oder nutzung anderer lärmender gegenstände. Die tour war schön und nett, aber diese geräuschkultur ist nicht meins... Ein leicht genervter andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[27.09.2012 killini]
der kapitän und das sinkende schiff
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das sinkende schiff griechenland wird nun nicht mehr bestreikt. Die kapitäne der fähren sind wieder an board. Alle die ich fragte, sagten, es sei die tage kein weiterer streik. Wäre gut, denn es sind insgesamt drei fähren auf meiner route und wirklich puffer habe ich dafür auch nicht mehr... Die letzten lkw werden nun auf meine fähre killini - zakynthos verladen. Es ist nicht übervoll, kein chaos. Gruss vom sonnendeck, andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[26.09.2012 Killini]
Ja, in Griechenland wird heute gestreikt...
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Premiere! Erstmals nach gut 110.000 Fahrradkilometer bin ich unterwegs Opfer eines Streikes gewurden. In Griechenland ist heute Generalstreik. Auch die Kapitäne der Fährgesellschaften sind mit dabei. So bleiben hingegen Presseberichten auch die Fähren zu den Ionischen Inseln heute im Hafen. Also auch meine 12:30 Uhr Fähre von Killini nach Zakynthos. Angeblich nur für einen Tag. Der nächste Streiktk soll Ende Oktober sein. Morgen früh um 8 Uhr geht es wieder weiter. Zweite Premiere! Mittags um zwei das Zelt aufgebaut! 10km mit 200 Höhenmeter südöstlich von Killini nun auf einen entspannten Campngplatz mit einer Handvoll Gästen direkt am Meer. Alle fully equipped - was Badeurlaub angeht. Hätte ich das geahnt, hätte ich meine Sonnenliege, mein Schlauchboot und meine Schnorchelausrüstung eingepackt...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[25.09.2012 Olympia]
Kulturhauptstädte meets Olympia
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Vor ein paar Wochen schrieb ich an dieser Stelle, dass ich auf Kulturradreise bin. Da die Kulturhauptstädte ja alle etwas auseinanderliegen, gab es zwischendurch erstmal andere interessante Ecken auf der Strecke. Doch heute konnte ich dieser Motivation endlich wieder treu werden. Heute morgen ging es durch Patras, Kulturhauptstadt Europas 2006. Bunt, lebendig - pulsierend. Gefühlt fast Italien, alle 50 Meter eine Cafe Bar. Vielliecht liegt es an all den Fährverbindungen zwischen Patras und Bari. Nach all den Tagen auf den einsamen Gebirgsstrassen war es eine nette lebendige Abwechslung. Aber nicht nur das Thema Kulturhauptstädte drehte heute mal wieder eine Rolle, auch Olympia war wieder dabei. So endete die Tagesetappe im antiken Olympia. Kurz vor der Site war die Strasse gesperrt, sie haben unter der Fahrbahn weitere alte Steine gefunden (Foto). Sarajevo - London - Olympia in einen Jahr - kontroverser können drei Austragungsorte für die Spiele nicht sein. Olympia ist zugleich mein südlichster Punkt der Reise. Morgen geht es weiter Richtung ionische Inseln. Bis bald! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[25.09.2012 rio]
die brücke über den golf von corint
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das griechische festland liegt nun hinter mir! Der letzt pass war gestern gegen 22 uhr die brücke über den golf von korint. 64 meter über dem meer! Als radfahrer gratis. Eine von wenigen brücken der grösse, die man mit dem fahrrad überqueren darf. Ist sie bei facebook? Ich würde sie liken! Nun gehts weiter über den peleponis...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[24.09.2012 Karpenisi]
Eine echte fünf Sterne Etappe
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Eine Gebirgsschotterpiste, ein sagenhafter Ausblick in ein Tal, Glockengebimmel. Ziegenglockengebimmel. Rushhour in the middle of nowhere: Gute 50 Ziegen vor mir auf dem Weg. Ich befinde mich gerade auf einer Abkürzung vom Plastiras Lake Richtung Karpenisi. In dieser Region überschneiden sich zwei meiner Papierstrassenkarten. Beide Karten kennen die Strecke, allerdings mit unterscheidlich viel Asphalt interpretiert, was nicht weiter schlimm war, der Schotter war gut fahrbar. Zwischen den Ziegen tauchte ein Hirte mit wenig Zähnen auf und fragte mich in Nuschelgriechisch nach dem Weg. Nicht das ich die Sprache überhaupt könnte, daher war es auch egal, wie deutlich es sich nun noch mit zweieinhalb Zähnen sprechen lässt. Anhand meiner Karte bestätigte er mir exakt die gleiche Irrfahrt durch das Gebirgslabirinth, wie es Google Maps im Fussgängermodus routet. Mir erschloss sich nun die Datenquelle Googles Gebirgsstrecken. Sicherlich eine nette Nebeneinahme, als Hirte für Google einen Tracklogger in der Tasche zu haben. Die Strecke klappte gut, allerdings hatte ich nach 65km, beim Erreichen der Zivilisation, bereits 2000 Höhenmeter auf der Uhr. Später überraschte mich gut 20km vor Karpenisi ein abzweigener Waldweg, der trotz Ziegelglockengebimmel weder Google Maps noch OSM bekannt war. Es sah so aus, als würde er in direkt in das Tal von Karpenisi verlaufen. Es wurde bereits dunkel, aber was so what, Mut zur Lücke, es ging ja bergab. Nach gut 2,5km hatte ich einen Jeep vor mir, ich unterstellte ihm, das er auch nach Karpenisi wollte, folgte ihm und ignorierte alle Abzweigungen des Weges. vollgestaubt vom hochgewirbelten Sand meines Guides erreichte ich mit 10km Ersparnis Karpenisi. 98km mit 2740 Höhenmeter. Hammer - aber schön war es! Guten Wochenstart! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[22.09.2012 Metropoli]
das leben ist schön, aber nicht hoffnungslos
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nun habe ich mich heute zum zweiten mal in griechenland für frau merkel entschuldigen müssen; ein bisares gefühl einen griechen für eine unterstützung zufragen, wenn man aus einem land kommt, deren kanzlerin hier für ihre sparautorität gehasst wird: im binnenland von griechenland gibt es kaum campings. So bin ich auf der strecke kalampaka - patras von zwei hotelübernachtungen ausgegangen. Die erste hat schonmal gut geklappt, das zelt steht neben dem tennisfeld eines 5-sterne spa. Das nenne ich doch mal echtes 5-sterne camping: steckdose am zelt, wlan empfang und eben hat mich der hotelmanager hier am zelt gefragt, ob alles ok ist, und mich noch zum frühstück eingeladen. Duschen durfte ich in der sauna. So, werde mir jetzt mein kleines schwarzes anziehen und gucken, was die cocktailbar so her gibt... Get down, It's saturday night ;-)... Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[22.09.2012 Elassona]
hps: human position system
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zwei bananen, jogurt, müsli, brot, käse, tomaten und 3l wasser - bestens ausgestattet, um die grenzen meiner neuen griechischen strassenkarte zu testen. Im eifer der vorbereitung mal ein bike-navi auf einer reise zu testen, hatte ich meine papierkarten in deutschland liegen gelassen. Es ist ein mio 300, hat man mir als teststellung auf der eurobike aufgeschwatzt. Mein erster gedanke: ein netzteil mehr mit schleppen. Ich besorgte mir ein usb-netzteil, in das ich wahlweise ein mini- oder micro-usbkabel reinstecken kann. Denn so ein navi hat natürlich einen mini-usb-anschluss, während sich ja bei den handys micro-usb etabliert hat. Ausserdem ist ein akkupack mit usb-anschluss im gepäck, da die akkulaufzeit vom navi bei 8h liegt, nicht sonderlich radreisetauglich... Was haben mio und angi merkel gemeinsam? Richtig, beide mögen griechenland nicht. Das mio300 hat 22 europäische staaten im speicher. Griechenland ist jedoch nicht dabei. Insofern fahre ich das gute ding im moment lediglich spazieren. Die papierkarte durfte mir ihre richtigkeit für schotterpisten beweisen. Der probant sollte lt karte 6,3km lang sein und einen shortcut zwischen zwei asphaltstrassen mit 500 höhenmeter downhill darstellen. Beim reinfahren stellte sich ein mann vor mir und sagte sogar auf deutsch *stopp, keine strasse*. Mit entdeckerdickkopfsinn ignorierte ich ihn. Die piste endete 1km später vor einem alten zerfallenden schuppen. Ich kehrte um zur gabelung auf haber strecke. Der andere weg war unbenutzt und zugewachsen, brachte mich jedoch zum asphalt zurück. Kurz vorm asphalt eine abzweigung einer frischgemachten schotterpiste, zweiter versuch... 500m später gebelle, drei monsterköter vor einem hof. Ich stoppte. Da es dort keine mobilfunknetztabdenkung gab, um live aus dem margen der bestie zu bloggen, drehte ich um und nahm den asphalt. Als ich später die angebliche zuzweigung des shortcuts an der anderen asphaltstrasse sah, war ich mir sicher, das diese auch nur bis zum nächsten hof ging... Googlemaps und openstreetmap kennen diesen shortcut übrigens auch nicht... Schotterpisten werde ich für die weitere routenfindung auf meiner griechischen papierstrassenkarte erstmal meiden, wenn sicht nicht in google maps oder osm eingezeichnet sind. Was nicht tragisch ist, da abgesehen von einigen hauptverbindungen eh wenig verkehr auf griechenlands strassen ist... Schönes wochenende! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[19.09.2012 Korfu]
genug kerosin im blut
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angekommen mit airberlin auf korfu! Selbst die ryanair maschine neben uns stand hier planmässig. Auch mein fahrrad kam mit, womit ich erst nicht gerechnet hatte, da am spergepäckschalter in hamburg eine türkische grossfamilie mit dem ziel istanbul den laden für gut 30 minuten aufhielt. Auch das tiefdruckgebiet über griechenland rauscht ab, so sitze ich hier mit kaffee bei 28 grad am strand der ionischen (nein, nicht ironischen) see und werde gerade mit zunehmender trägheit opfer des südeuropäischen sommers... Ich werde mich selbst überraschen, ob ich genug kaffee getankt habe, um meine final destination zu erreichen... Es ist auf jedenfall keine sparmassnahme und die reiseradgewerkschaft *lenker* meckert auch noch nicht... Gruss, andreas
Bild & Autor: Andreas Thinius

[17.09.2012 Hamburg]
Startschuss zur Fire & Ice Roadshow
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Schon kurz nach der Nominierung von Andreas Thinius zum Long Distance Biker 2013 in der vergangenen Woche erhielten wir erste Anfragen, einen Radreisevortrag zu Fire & Ice - Eine Radreise über die arktische Vulkaninsel Jan Mayen, zusätzlich zur Long Distance Biker Convention im Februar 2013 in Hamburg in weiteren Locations zuhalten. Um das erste große Interesse an dieser ungewöhnlichen Radreise zu stillen, haben wir auf www.europe-unplugged.com alle Infos über den Trip zusammengestellt - vom Reiseblog bis zum Roadshowtermin. Um so einfach wie möglich möglichst viele Radreisefreunde in den Bann der sensiblien Arktis zu ziehen, können Veranstalter uns für Ihre Location, auch im Ausland, unter http://www.europe-unplugged.com/fireandice/anfrage.html schnell und unkompliziert eine Terminanfrage stellen. Wir erstellen Ihnen umgehend ein auf Ihr Anliegen passendes Angebot. Sobald ein Termin unter Dach und Fach ist, wird er auf http://www.europe-unplugged.com/fireandice/termine.html veröffentlicht. Der Radreisevortrag Fire & Ice ist in einer Länge zwischen 20 und 90 Minuten möglich. Messen empfehlen wir eine Vortragslänge von 20-45 Minuten. Die 90 Minunten-Version eignet sich gut als Workshop zur Mitarbeitermotivation oder für Abendveranstaltungen in Kultureinrichtungen etc. Save the arctic, book fire & ice! Andreas Thinius cycleguide e.K.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[10.09.2012 Hamburg]
Faszination Arktis - Eiskalt überrascht
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Andreas Thinius (cycleguide.de) wurde soeben zum Long Distance Biker 2013 nominiert. Mit seiner artikischen Radreise Fire & Ice im Juni 2012 wählte ihm die Jury in die Top 5 der Long Distance Biker Convention (LDBC), die 2013 erstmals in Hamburg stattfindet. Fire & Ice beschreibt eine Radreise über die arktische Vulkaninsel Jan Mayen. Mit Fire & Ice sensibilisiert Andreas Thinius die Grenzen des Radreisens und die Achtung einmaliger Flecken unserer Erde. Ein Trip voller Herausforderungen, ein Trip, der wie kein anderer ist. Fire & Ice ist ein Trip der Spielregeln und des Respekts. Denn nur für Fire & Ice erteilte das norwegische Militär dem Fahrradbotschafter Andreas Thinius eine exklusive Erlaubnis Jan Mayen mit dem Reiserad zu bereisen. Das hat die Jury neugierig gemacht und freut sich, dem Publikum der LDBC eine Radreise des besonderen Formates vorzustellen. Die Long Distance Biker Convention 2013 findet vom 06. bis zum 10. Februar 2013 auf der -Reisen- in Hamburg statt. Weitere Details zu gegebener Zeit unter www.cycleguide.de und www.reisenhamburg.de.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[04.09.2012 London]
Sarajevo - London: 28 Jahre Olympia-Geschichte - 28 Tage Radreise
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London, morgens acht Uhr: Rush Hour auf der A206. einer Kolonne aus roten Doppeldecken und Anzugträgern auf Rennrädern saugte mich mit einem 25km/h-Schnitt auf 15km Strecke vom Campingplatz via dem ParaOlympics-Gelände in Greenwich zur Tower Bridge. Radfahren in London hat den absoluten Tiefflug-Drive. Die Dynamik des Strassenverkehrs lässt mich auf dem Radl durch die round abouts bei perfekter Kurvenlage fliegen. Ein Rad-zur-Arbeit-Gefühl, wie es sonst nirgendwo in Europa denkbar wäre. Kein Gehupe, kein Abdrängen, kooperatives Miteinander zwischen Radler, Bus und Auto. Keine rote Ampel, nur die Fotostopps in Greenwich unterbrachen das London-Feeling. Angekommen in London Downtown saß ich in einem Cafe mit Blick auf die Kronjuwelen und die Tower Bridge. Während ich gemütlich einen XXL-Milchkaffee trank, trat eine Polizisten im Format der dunkelhäutigen Piepsstimme des Trashmovieformates Polizei-Akademie hinein, und piepste fragend, ob es mein Rad vor dem Cafe wäre. Als ich dieses bestätigte, war sie sichtlich erleichtert und ging wieder, ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen... Vermutlich hat London Terror-Panik, unbemannte Reisefahrräder werden sonst sofort gesprengt... Meine 2800 Kilometer olympische Radreise von Sarajevo (1984) nach London (2012) endete schließlich mit einer Teeeinladung im Buckingham Palace. 28 Jahre trennen diese beiden olympischen Städte voneinander. 28 Jahre, die Europa stark geändert haben. 28 Jahre, in denen aber auch fast ebensoviel Kulturhauptstadtgeschichte steckt. 1988 war das damalge West-Berlin eine der ersten. Spannende Frage an der Stelle, ob 2017 nur Süd-Lefkosia (Zypern, die letzte geteilte Hauptstadt der Welt), Kulturhauptstadt wird? Cheers! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[03.09.2012 London]
london calling
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heute ging es mit der fähre von carlais nach dover über den ärmelkanal. Die europäer tranken kaffee, die britten bier. Es war morgens 10:30 uhr. Via canterbury waren es von dover bis london ost abbey camping 110km. Der name des campings lässt ja schon spiessigkeit ahnen... Ab 20h kein check-in mehr. Bin um 22:12h hier angekommen, gäste liessen mich noch durch das per geiheimzahl gesicherte gate mit 3m hohen zaun. Schickimicki-knast - folglich wurde ich vom personal wieder runtergeschmissen... Selbst duschen wurde verwehrt. Meinen hinweis, das wir hier in london wären, erwiderte man mit gleichgülteit. Provinzspiessigkeit mitten in der weltmetropole. Ab 8 uhr ist morgen der checkin offen, um die nacht neben dem camping zuzahlen - ich bin hier um 7:30 uhr weg - spiesserladen... Bye, andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[02.09.2012 Lille]
noch mehr kulturhauptstädte
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nun ging es vom bodensee nach brüssel, der kulturhaptstadt 1999, um von hier die kulturhauptstadt lille aus 2004 zu entdecken. Beide städte in sommerfestlaune. Waren die brüssler vom belgischen bierfest voll, ist lille voll von leuten, die an jeder ecke sich mit französiscchem gebäck und live musik den tag vertreiben. Nun gehts weiter richtung london, keine kulturhaptstadt - aber das braucht london auch nicht wirklich... Spätsommerliche grüsse aus frankreich, andreas
Bild & Autor: Andreas Thinius

[29.08.2012 Vaduz]
Radreisen, mehr als ein Länderspiel!
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Radreisen ist dem Fussball einfach um einiges voraus. Bosnien-Herzigovina - Liechtenstein. 10 Tage vor dem Länderspiel zwischen diesen beiden Staaten erreichte ich gestern Abend nach gut 2000km Vaduz, die Hauptstadt Liechtensteins! Sieben Staaten, sechs Long Distance Biker getroffen, fünf Kulturhaupstädte, vier fette Alpenpässe, dreimal Regen, zwei Pannen, ein Ziel. Alle Beiträge inklusive Fotos findest Du unter www.cycleguide.de/blog Nein, das Länderspiel am 07.09.2012 war nicht meine Ambition für diese Route, ganz im Gegenteil, als ich gestern am Stadtrand von Vaduz ein Plakat von dieser Begegnung gesehen habe, habe ich herzlich relacht. Da hat die FIFA wohl in meinem Blog eine Anregung gefunden ;-)... Das Timing der Etappe zum Zwischenziel war jedoch sportlich, es gab eigentlich keinen Puffer. Die zum Zeit machen wichtige Abfahrt des letzten Passes lief so gar nicht: Die ersten 700 Höhenmeter 12% Gefälle mit kurzen 180°-Kehren verbremst, dann riss die Aussenwand meines hinteren Mantels. So kam endlich der Ersatzmantel zum Einsatz, den ich vorher etliche Höhenmeter spazieren gefahren habe. Kaum alles zusammengebaut, starker Regen, womit ich auf den übrigen 700 Höhenmeter auch keine Zeit reissen konnte. Alles in einen wohl um die 30 Minuten wertvolle Zeit verloren. Von Vaduz ging es dann gute 50km nach Bregenz. Leider konnte ich die verbockte Passabfahrt nicht mehr komplett rausfahren und verpasste den letzten Zug um 23.15 Uhr nach Friedrichshafen um sechs Minuten. Gut, ich hatte ja mein Rad dabei und radelte die letzen 40km nach Friedrichshafen, wo die EUROBIKE auf mich wartete. Um 01:30 Uhr endete der Tag des zweiten Teil meines Radreisekulturtrips mit 202km und 2238 Höhenmeter. Bis bald! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[26.08.2012 bad reichenhall]
das salz in der reise
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mit kulturhauptstädten ist nun für das erste schluss. Seit graz werden pässe geschruppt! Mit 1500 bis 2000 höhenmeter am tag kurs liechtenstein. Die letzten tage waren jedoch nicht nur von den passaufstiegen salzhaltig, auch die region beteiligte sich an diesem mineral. Südlich von salzburg ging es durch das salzkammergut, uneseco weltkulturerbe. Im letzten zipfel deutschlands, 13km südlich liegt bad reichenhall, 4000 jahre salzgeschichte bekannt aus dem heimischen gewürzregal. Letzte nacht gegen 2 uhr fühlte ich mich in meinem zelt tiefer gelegt - ein gestängel schwächelte bei der nächtlichen unwetterfront ab. Ich überlegte eine stunde lang, ob ich nun raus in das sauwetter gehe, um eine reperaturhülse einzuschieben. Letzlich schaute ich im internet nach einem wetterradar der gegion und sah, dass der blauschwarze bereich des niederschlaggebietes erst noch kommt. So flickte ich nachts um 3 bei weltuntergang light das gestängel, um war heute morgen überrascht, das im grossen und ganzen der wasserschaden recht gering ist. Ich gehe davon aus, das die kombi aus windstärke und -richtung sowie nässegewicht des aussenzeltes einfach ungünstig war... Der berg ruft - bis bald! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[21.08.2012 Hohenschäftlarn]
Lake hopping
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Gute 1300km trennen Sarajevo von einem Grillabend an der Isar. Der zweite Teil der Radreisekulturroute endete bei Temperaturen um die 41 Grad in der Sonne mit zahlreichen Springinbergseeaktionen auf der Zielgerade Salzkammergut - Chiemsee - Isar. Gestern Abend erreichte ich in Hohenschäftlarn den Anschlusspunkt meiner Route Richtung Allgäu / Bodensee nur wenig kurz vor einem Woklenbruch mit Gewitter. Die Nacht kam ungefähr die Wassermenge vom Himmel, die bereits Inhalt der Alpenseen ist... ...war froh im Hotel gewesen zu sein, da es ohnehin auf der Ecke keinen Campingplatz gab. Nun geht es mit dem Zug nach Ptuj in Slowenien. Hier startet der nächste Teil meiner Radreisekulturmania mit Kurs auf Maribor, Kulturhauptstadt Europas 2012. Grüsse vom Alpenrand, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[19.08.2012 Linz]
salzburg liegt nicht an der donau
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Beim einradeln auf den hauptplatz in linz überholt mich ein taxi mit erdgas und linz kulturhauptstadt europa 2009 aufklebern. Später auf einer fahne der slogen linz verändert. Arbeiter bauen die reste von einem musikfestival auf dem platz ab, ein mann mit getönter sonnenbrille hält die zeitschrift erwachet in der hand hoch. Gute idee! Gegenüber hat schon ein cafe offen, espresso wäre klasse. Doch vorher noch schnell zum geldautomat... Stellte ich doch gestern auf dem campingplatz linz fest, das ich 20km zuvor meine geldbörse im supermarkt vergessen hatte - premiere nach 10 reisejahren. Der camp gab mir die nacht gratis. Später rief ich doch noch die polizei an, dachte erst, das macht keinen sinn, der laden hat eh dicht und morgen ist sonntag, vor montag geht garnix! Ein polizist nahm alles auf, ruffte mich 10 minuten später zurück, in einer wache ist meine geldbörse abgeben wurrden. 30min später, es war schon 22:45h begrüsste ich im campingschlafschlabberlock die beamten am tor des campings und nahm meine geldbörse wieder in empfang. Die 35 euro waren raus, sonst noch alles drin und ok. Die finale erleichterung war, als der bankomat mich über meine visacard liquide machte - double espressso gerettet! Nun gehts weiter von linz an der donau mit donauradweg nach salzburg - heute morgen habe ich auf dem camping erfahren, das salzburg nicht an der donau liegt, man fragte mich, wie ich denn dort hinkomme... See you, andreas
Bild & Autor: Andreas Thinius

[16.08.2012 Neusiedlersee]
Vienna calling
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gerade habe ich mit der fahrradfähre den neusiedlersee von illmitz nach mörbisch zusammen mit 71 weiteren radfahren überquert. Schon gestern dachte ich, das der balaton der bodensee des ostens ist. Anscheint muss jeder ungare einmal im leben um den balaton geradelt sein. Da der neusiedlersee lediglich 120km rundroute bietet, zieht er natürlich nochmal mehr radler an. beide seen liegen übrigens mit ca 130km entfeernung eine tagesetappe von einaander entfernt, wobei es faktisch keinen 'verbindungsverkehr' radlertechnisch gibt. Nun nähert sich wien! Ich freue mich nach fünf grenzübergängen auf die kommerzielle westmetropole an der donau. Ab morgen dann kurs salzburg, wie gesagt, das ganze ohne donaur****g ;-)... Sonnige grüsse aus dem burgenland, andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[13.08.2012 Pecs]
Türkische Verbundenheit
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Was haben die Kulturhauptstädte 2010 Essen, Pecs und Istanbul gemeinsam? Sie sind alle auf ihre Weise türkisch. Istanbul sollte klar sein, Pecs war im 16. Jahrhundert türkisch und Essen reiht sich schliesslich durch das Abwerben von türkischen Arbeiterabkommen ein. Leider habe ich in der ganzen Stadt (Pecs) keine Dönerbude gefunden. Auch Bratwurst scheint es nicht zu geben. Dafür Eis, Bier und Kaffee an jeder Ecke. Sommer liegt in der Stadt. Nun geht es via Wien weiter zur Kulturhauptstadt 2009: Linz an der Donau. Nein, ich werde nicht den Donauradweg fahren! Vorher noch vorbei am Balaton und Neusiedler See. Quer durch Ungarn, weit entfernt von irgendwelchen Flussradwegen, der gestrige Part entlang der Donau im Grenzgebiet Kroatien / Serbien / Ungarn war wieder zum abgewöhnen: Beschilderungswillkür, inkonsequent, selbstverherrlichend - nein Danke! Radreisekulturgrüsse, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[11.08.2012 Maglaj]
Bono´s Liebling
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19 Jahre liegt sie nun zurück - die Wahl der Miss Sarajevo, die U2 zwei Jahre später in einem gleichnahmigen Song verarbeitete. http://en.wikipedia.org/wiki/Miss_Sarajevo Schon beim Landeanflug auf Sarajevo sah ich, dass fast jede freie Fläche der Stadt mit unzähligen weissen Kreuzen überzogen ist. Beim Durchradeln der Hauptstadt ging mir weder Bild noch Ton aus dem Musikvideo http://www.youtube.com/watch?v=Xh_AQUYvRvg aus dem Kopf. Der Sänger Bono von U2 nennt es seinen U2-Lieblingssong. Doch die Stadt und das Land sind wieder da! Die türkische Altstadt Sarajevos ist quirlig und bunt. Gegenüber 2004, meiner ersten Tour durch das Land, ist viel passiert. Die Bevölkungszahl scheint deutlich angestiegen zu sein, Strassen und Brücken sind saniert - kaum noch Minenwarnschilder. Kurz vor Maglaj kamen mir gestern 37 Autos mit deutschen, kroatischen und bosnischen Kennzeichen entgegen. Jubelnd, hupend, blinkend, mit allen drei Nationalflaggen geschmückt - Transalp-Multikulti-Hochzeit. Heute geht es weiter nach Vinkovci in Kroatien. Bis bald! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[10.08.2012 köln]
essen ist fertig
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Köln, 360km Germany liegen hinter mir. Und damit auch die erste Kulturhauptstadt meiner Radreisekulturroute. Nach historischer Tradition gab es in Essen auf der Zeche Zollverein um 12 Uhr mit schwarzen Händen eine Butterzeit. Ok, die Hände waren vom Gangschaltungsfixing nicht von Kohle schwarz... Apropos Bergbau: Bei der Besichtigung der Zeche braucht man nicht mit Eisbären zurechnen - war also alles ganz entspannt. Zum Ende hätte ich mit meiner Radreise doch fast noch ein Erdbeben ausgelöst: Das unter den Domterassen liegene Dach der Kölner Philamonie konnte ich gerade noch umfahren... (kein Scherz, während eines Konzertes wird der Bereich von Security-Typen bewacht, damit die Erschütterungen des Betretens nicht das Konzert stören). So, der Flieger geht! Andreas
Bild & Autor: Andreas Thinius

[23.07.2012 Münster]
Im Jahr des Holländers
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Gute 70km östlich der Grenze Niederlande / Deutschland liegt Münster. Hier endete am Wochenende meine Radreise entlang malerischer flämischer Städte und zahlreicher netter Begegnungen. Die holländische Unterstützung der Svalbard-Reise machte mich neugierig auf mehr Holland. Wie reist es sich in der Nation, in der die relevanten Unterstützer der Jan Mayen / Svalbard - Reise leben? Warum sind die Niederländer so, wie sie sind? So verrückt, sympathisch, locker und kreativ? Ist es Selbstironie, weil jeder weiss, dass bei zunehmenden Klimawandel ihr Land in gut 150 Jahren eh nicht mehr existiert? Sind es die Coffee-Shops ? Der Gegenwind beim Radfahren? Ich konnte keine Antwort finden... Die Niederlande, ein Land, in dem das Fahrrad ein Teil des Mobilitätskonzeptes ist, ein Land, in dem mich bitterer Weise mehrmals E-Bikes in der Ebene überholt haben. Ein Land, in dem es völlig normal ist, das sich Deine Bedürfnisse mehr um dein Bike, als um dich selbst drehen. Die Niederlande, ein Land, in dem ich jeden Morgen ein klatsch nasses Zelt packte, jeden Tag diesen gottverdammten Gegenwind hatte und am vorletzten Tag mein Ziel nicht erreichte, weil ich 20km zuvor an einer Fähre strandete, die nur von 9:30 bis 19:00 Uhr verkehrt. Ein Land, in dem ich mich kein Stück über diese Dinge geärgert habe, weil mich diese Umstände immer wieder in freundliche Smalltalks und Begegnungen gebracht haben, die den Fluch dieser Reise vergessen gelassen haben... Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[20.07.2012 Amsterdam]
Amsterdam - das Istanbul des Fahrrades
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Keine 500 Meter sind es vom Fähranleger zum Bahnhofsvorplatz. 8 Strassenbahnen, vielleicht 100 Fussgänger und gute 300 Radfahrer zuzüglich um die 600 geparkte Fahrräder. Autos? Ja, ein paar... Rechts fahren, Spur halten. Sonst brettert dich ein anderer Radfahrer über. Nicht anhalten, nicht fotografieren, sonst wirst du wieder von einem Radler überrollt. Amsterdam ist Istanbul des Fahrrades. Die Fietser bestimmen den Puls der Stadt! Anhalten, Orientieren, oder Luftholen ist hier glater Selbstmord! Wer in Amsterdam einmal geradelt ist, dem wird jede deutsche Grossstadt wie eine verkehrsberuhigte Zone vorkommen... In dem Sinne, jetzt aber nun endlich Kurs Heimat! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[19.07.2012 Amsterdam]
Belgien bremst
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Angekommen in Amsterdam. doch nicht nur Sturm und Regen haben mich gebremst. Zwischen Maastricht - Brüssel und Bergen (NL) drosselte der belgische Strassenbelag und eine nummernorientierte Ausschilderung der Radwege meine Radreisegeschwindigkeit. Von Panzerplatte zu Panzerplatte hüpfte das Rad in Belgien auf vielen Strassen und Radwegen. Hinzu diese Nummernbeschilderung, keine Chance der Orientierung ohne einer speziellen Karte, die man nur in den Touribüros für Bares bekommt. Aus Protest verzichtete ich auf diese Lösung. In Holland hingegen ist diese nummerische Beschilderung per Klartextwegschilder ergänzt - keine Aussperung auswärtiger Reiseradler... Ab morgen geht es dann von Amsterdam mit de Fietsen zurück nach Deutschland - theoretisch bei Rückenwind.... Gruss aus der Fahrradweltstadt, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[17.07.2012 Maastricht]
Die Rheinromantik funktioniert nicht mehr
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Irgendwo bei Heidelberg fliesst der Rhein, und irgendwo auch in der Nähe von Rotterdam. Dazwischen legt der Fluss gute 500km zurück. Aber nicht alles ist Rheingold, warum also sich die ganze Zeit an einen Fluss kleben, auf dessen Radweg eher Stress als Entspannung die Stimmung prägt? Der Rhein ist besonders im oberen Mittelrhein ein Sandwich: Eisenbahnstrecke - Strasse - Radweg - Fluss - Radweg - Strasse - Eisenbahnstrecke. Züge knallen durch das Tal, Autos rasen vorbei und auf dem Wasser ein Schiff nach dem nächsten. Dazwischen ich auf dem Fahrrad. Um mich herum 1000 andere, meist Waltraut und Heinz, im Tchibo-Partnerlook. Zelten auf den Campings nervig, auch nachts ein Güterzug nach dem nächsten. Der obere Mittelrhein ist übrigens für seine Natur und romantische Zeit als Unesco-Kulturerbe ausgezeichnet wurden. Bei dessen Aufnahme sassen die Unesco-Mitarbeiter offenbar nicht auf dem Fahrrad. Als ich bei Andernach den Rhein in die Eifel verliess, wurde wieder alles entspannter. Der Verkehr reduzierte sich auf wenige Autos und Rennradler. Die Eifel überraschte mich mit schönen Passabfahrten und dem Eifelnationalpark mit dem Urftstausee. Eine Wildnis in mitter der Zivilisation. Die Entspannung kommt jenseits der popolären Routen. Ich bin einmal mehr der Meinung, dass derartige Flussradfernwege nichts mit Radreisen zutuen haben. Andreas Thinius.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[13.07.2012 Friedrichshafen]
Der Tschoutdo-Effekt
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Die 20Kg-Maximalgepäck-Blase ist nun entgültig geplatzt! Für die nächste Radreise ist entweder ein Gepäcktrageservice, ein Kamel oder ein Esel als Reisebegleitung gefragt. Der Tschoutdo-Effekt bestimmt die Messehallen der Outdoor Messe in Friedrichshafen. Tschibo hat es vorgemacht, für jedes Bedürfnis ist ein einzelnes Werkzeug bzw. Kleidungsstück nun auch Outdoor notwendig. Das ist der Tschoutdo-Effekt. Das Ultralightunkaputtbarkehrblech ist da! Auch auf einen Herringzieher und einen Mosquitowedler, der an einen Tennisschläger erinnert, brauchen wir zukünftig nicht zu verzichten. Auch die Zeit der nassen Füsse ist vorbei, es gibt jetzt wasserdichte Wollstrümpfe. Übrigens nicht aus schnelltrockenen Matrial, aber egal, das Gewicht der vollgesaugten Socken wird der Begleitesel auch noch wegstecken. Für optimales Entertainment nach einem langweiligem Radreisetag sind auch die neusten Zelte diverser Hersteller. Hier verstehen fast alle Productmanager ihr Handwerk: Unser Produkt soll der Mittelpunkt der Reise sein. Dieses erreichen sie grandiös durch zusätzliches Gestängel, eher für die Form, als für die Zeltstatik. Es gibt Zelte mit vier und mehr Stangen zum zurechtfummeln. Ein Horror für Radreisende, die täglich ihr Quartier wechseln. Doch es gab durchaus eine Handvoll interessante Dinge, wie z.B. das Ganzkörpererfrischungshandtuch was eine Dusche beim Wildzelten ersetzt und eine interessante Solarstromlösung. Beides habe ich die nun die nächsten Tage auf einer einwöchigen Radreise an Bord und werde berichten! Grüsse von der Draussenseite der Tür, Andreas von cycleguide.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[30.06.2012 Faldsled]
Alpencross mit Südseeblick
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Die Alpen – bekannt für ihre Hot-Dog–Spezialitäten und feinen Sandstrände – haben ja schon viele in ihren Bann gezogen. Hot-Dog–Spezialitäten und feine Sandstrände in den Alpen? Südseeblick? Klar, die Fynsker Aplen im Südwesten der dänischen Insel Fünen liegen direkt an der dänischen Südsee. Vom 108 Meter hohen Trebjerg-Pass hat man einen hervorragenden Blick auf die Inselwelt. Überhaupt ist es auf der Insel Fünen recht hügelig, zusammen mit dem ohnehin immer von vorne kommenden Wind ist der Energieaufwand zeitweise wie in den „echten“ Alpen. In Verbindung mit dem Küsten und Stränden, den vielen historischen Ortskernen, der fahrradfreundlichen Infrastruktur (Radwege und Fahrradmitnahme in allen Bussen) und meist netten, guten Campingplätzen ist Fünen eine echte Alternative zu den Alpen!
Bild & Autor: Andreas Thinius

[29.06.2012 Kopenhagen]
Ausgerechnet Kopenhagen
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Zurück in der Zivilisation! Das konnte auch meine Hinterradbereifung bestätigen. Keine zwei Kilometer durch die europäische Fahrradmetropole Kopenhagen brachten mir den ersten Platten dieses Jahres. Kopenhagen, eine Stadt, in der das Fahrrad den Strassenverkehr bestimmt, eine Stadt, in der es auf fünf Kilometer Hauptverkehrsader neun Fahrradläden gibt, eine Stadt, in der aber auch von Menschen geschaffene scharfkantige Gegenstände ihren Weg durch die Bereifung finden. Denke ich an all die pannenlosen Kilometer über Schotter, Geröll und Vulkansand fern ab der Zivilisation auf Jan Mayen und Spitzbergen, finde ich es besonders bemerkenswert, dass die einzige Panne der Tour ausgerechnet in Kopenhagen war. Wie sagte schon Marius Müller-Westernhagen in seinem Song „Mit 18“: „...und Straßen sind aus Dreck gebaut.“
Bild & Autor: Andreas Thinius

[29.06.2012 Longyearbyen]
Spitzbergen - Die arktische Fahrradinsel
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Hätte ich es fast vergessen: Longyearbyen auf Spitzbergen! Vermutlich hatte ich hierzu noch nichts gepostet, weil es eigentlich schon normal ist, hier mit etwas Gepäck auf dem Fahrrad die Wege zurückzulegen. Vor jedem Haus in der Stadt steht mindestens ein Schnee-Scooter und ein Fahrrad - Mobilität für jede Jahreszeit. Einst war Longyearbyen auf Spitzbergen ein grosser Bergbaustandort, heute ist nur noch Grube 7 aktiv, um die Kohle für den eigenen Energiebedarf abzubauen. In den letzten Jahren hat sich Longyearbyen zum Standort des Svalbard Global Seed Vault und Tourismus entwickelt. Die Hauptstadt der Arktis ist mit dem Flieger (flysas.com) nach Tromso und Oslo bestens angebunden. Die Entfernungen zwischen Flughafen, Campingplatz und Longyearbyen sind in optimaler Fahrradreichweite und gelten gegenüber dem Eisbären als sicher. Ich machte mich auch auf, die Umgebung um Longyearbyen per Rad zu entdecken. (Björndal, zum Weltsaatentresor und die Gruben). Wegen potentieller Eisbärbegegnung wurde mir allerdings das Ausleihen einer Waffe empfohlen. Da das hingegen meiner Zeitplanung nur zwischen 10 und 17 Uhr möglich ist, machte ich mich unbewaffnet auf - Scheissgefühl. Die einzige erschreckende Begegnung war allerdings, dass selbst die grossen Kreuzfahrtschiffe geführte Fahrradtouren in der Region Longyearbyen anbieten. Eine Eisbärbegnung wäre mir lieber gewesen. Also, was für eine Mainstream-Idee, hier auf Spitzbergen Fahrrad zu fahren ;-)... Als echter Outdoorfan hatte ich jedoch noch die Möglichkeit, mich mit einem Bad im drei Grad warmen Nordmeer dem Arctic naked-bathing Club des Longyearbyen Camping (http://www.facebook.com/LongyearbyenCamping) beizutreten, und mich so wieder etwas von Kreuzfahrttouristen zu entfernen ;-)... PS: Ist Svalbard und Spitzbergen das gleiche? Nein! Svalbard heisst die Inselgruppe, Spitzbegen die Hauptinsel. Allerdings sind alle Siedlungen auf Spitzbergen. Die Inselgruppe Svalbard ist eigenständig und wird lediglich nur von Norwegen regiert. Im Svalbard-Vertrag (http://en.wikipedia.org/wiki/Svalbard_Treaty) ist die Unabhängigkeit und Diskriminierungsfreiheit aller Nationen, die dort siedeln, geregelt. So, dass wars erstmal für heute. Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[28.06.2012 Ny Alesund]
Eine Radreise zur nördlichsten Siedlung der Welt
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Ny Alesund war schon immer eine wichtige Ausgangsposition für grosse Expeditionen. Um 1910 Flug Herr Amundsen von hier mehrmals Richtung Nordpol. Nun, da es am Nordpol keine Strassen gibt, ist in Ny Alesund erstmal Schluss mit nordwärts. Nördlicher als hier, kann keine Radreise sein. Eine wichtige Ausgangsposition für weitere grossartige Radreiseexpeditionen ist es trotzdem. All diese vielfältige Vergangenkeit Svalbards hat ganz viel Reiselust für all die anderen Flecken der Welt geweckt. Die Mischung aus Natur, Kultur, Gesichte und den Menschen, die mir erst Jan Mayen und Ny Alesund ermöglicht haben, war einfach grossartig in den letzten Tagen. Ny Alesund ist ein Wissenschaftsstandort und vesteht sich insgesamt als Green Village. Hier gibt es mehr Fahrräder als Autos. Die Forschungseinrichtungen der gut 14 Nationen liegen alle in gut 500m Reichweite. Die Aussenposten sindbis zu 2km entfernt. Hier fährt einfach jeder Rad. Die Holländischen Forscher fühlen sich dort wie zuhause, die Fahrradwerkstatt haben die franzöischen Studenten übernommen. Jeder hilft jeden, ein sehr angenehmenes internationales Miteinander. Eine heile Welt am Ende der Welt, von der ich Euch grüsse... Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[27.06.2012 Barentsburg]
Wodka statt Pannenkoek
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Wenn die MS Langoysund nicht nach Pyramiden fährt, ist das Ziel Barentsburg. Gute 1,5h Landgang sind so an einen Tag möglich. Während der Schiffstour erzählen sie interessantes über die Vergangenheit des Isfjordes und zum Mittag gab es Onboard-BBQ mit Gletscherblick. Ursprünglich wurde Barentsburg von den Holländern gegründet, seit ca. 1930 ist es Eigentum einer russischen Bergbaufirma. Die Historie rund um den Isfjord im Herzen Svalbards ist schon interessant. Walfang, Bärenjagd, zweiter Weltkrieg und Kohlemienen sind die aktischen Kulturdenkmäler am Ende der Welt. Die ca. 8km Ausdehnung vom Heliport via Barentsburg Downtown bis zum Kohlelager sind auf klassischer russischer Strassenqualität (Panzerplatten und Schotter) mit dem Rad recht gut zu fahren. Barentsburg ist eine typische russische Stadt. Sie könnte auch sonstwo in Russland sein. Wohnblöcke, sowjetstyle Hausbemalungen und hier und da das ein oder andere etwas kaput, und das ein oder andere wird saniert. Ich hatte mich entschlossen, die Tour ausserhalb der Stadt ohne Bewaffnung gegen Eisbären zu machen. Das klappte gut, denn so lange die Rentiere hier und da entspannt am Strassenrand grasen, ist vermutlich kein Eisbär in Jagdweite... 24h-Tageslichtgrüsse von 78 Grad Nord, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[26.06.2012 Pyramiden]
Hej Hej Lenin!
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Stell Dir vor es ist Lenin, und keiner ist da. 1998 haben die Russen Pyramiden verlassen. Zurückgeblieben ist ein einzigartiges Freilichtmuseum. Alles im feinsten Sowjetcharme erhalten, ganz nach dem, was ich von Russland selbst kenne. Gute 4km Strassen sind es vom Hafen zum nördlichsten Lenin der Welt und zurück. Pyramiden war eine alte Kohlemiene der Russen auf der norwegischen Aktikinsel Spitzbergen, die gerade touristisch wiederentdeckt wird. Jeden zweiten Tag fährt die MS Langoysond von Longyearbyen dort hin und zurück. Eine Fahrt, die sich übrigens auch lohnt, weil es an zahlreichen historischen Stätten Spitzbergen entlang geht und der Guide des Bootes ein wirklich sehr unterhaltsamer Seemann ist. Mit seimen Wissen und Humor verging der 10-stündige Tagesausflug wie im nu. Draussen sind es knapp über null Grad, oberhalb von 300m gab es gerade Neuschnee. Optimale Vorraussetzungen, um gleich das Zelt auf dem Campingplatz aufzustellen. Grüsse aus einer warmen Hotellobby mit Internetanschluss. Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[22.06.2012 Jan Mayen]
Mit dem Rad zum Beerenberg Vulkan
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21.06, Midsummer, Kurs 352, gute 10 Seemeilen zum letzten Wegpunkt. Erste Konturen der einzigartigen Vulkaninsel kommen unter den auf ca. 400m hängenden Wolken zum Vorschein. Die See ist sanft, faktisch kein Wind. Der Kaptain der MV Plancius gibt grünes Licht für eine Anlandung mit den Zodiacs an Jan Mayen. Als gegen 09:10 Uhr die Ankerketten in der Südostbucht (Rekvedbukta) von Jan Mayen rasselten, fiel endlich die Anspannung von mir - denn eine Garantie für eine Anlandung, gab es klimatisch bedingt, nicht. Zwei Crew-Mitglieder verluden das Fahrrad auf das Zodiac, ich mit einer Packtasche hinterher. 4,5h Radfahren auf Jan Mayen auf maximal ca. 35km Straße, lagen vor mir. In der Packtasche hatte ich Werkzeug, ein Lunch-Paket, Trekkingschuhe und meine Lenkertasche mit Kameraausrüstung. Nach der Anlandung wechselte ich die für die Anlandung notwendigen Gummistiefel gegen die Trekkingschuhe, klemmte ersteres auf den Gepäckträger und die Lenkertasche an den Lenker. Jan Mayen ist lediglich vom norwegischen Militär bemannt. Auf der norwegischen Militärstation begrüßte mich Thor, Insel-Chef und oberster Comander in einem, mit einem sehr nordischen, aber warmen, Willkommen. Ich gab ihm mein Fahrrad für eine kurze Runde auf dem Basis-Gelände. Er sagte, sie hätten hier auch 4 Mountainbikes, mit dem sie ab und an etwas auf der Insel herum fahren. Meine ganze Aktion schien für das norwegische Militär wohl doch nicht so befremdend gewesen zu sein, wie ich erst dachte... Die Strassen auf Jan Mayen sind isländische Hochlandqualität. Feiner Vulkansand brachte eine Schiebeabschnitte mit sich. Die letzten ca. 7km zum von der Basisstation entlegensten Punkt waren mit dem Fahrrad unpassierbar. Weicher, feiner Sand; Wüste mit ein paar verwehten Autospuren. Thor sagte, selbst mit dem 4x4-Jeep brauchen sie ca. 40 Minuten auf diesem Abschnitt. Alternativ hierzu wären ca. 2km Strasse zu einer alten Wetterstation gewesen. Doch nach ca. 300m war nicht der Untergrund, sondern der Obergrund das Abbruchkriterium: Ein Skua-Pärchen brütete neben der Piste und beschloss, den sich nähernden Radler per Flugattacken davon zu jagen. Einem Vogel, der andere Vögel in der Luft zum Fressen fängt und mit 140cm Spannweite ca. 20cm diagonal Auge in Auge es auf meinem Kopf abgesehen hat, gewehrt mein freiwilliger Respekt... Die Radreise über Jan Mayen endete nach ca. 26km in der Kalrossbukta (Südwesten), von hier ging es mit dem Zodiac zurück an Board der MV Plancius. Doch das war längst nicht alles, nicht zu vergessen ist das unglaubliche Glück mit dem Wetter. Bereits wenig später nach der Anlandung öffnete sich die Wolkendecke und es wurde sonniger und sonniger. Bei der Westpassage entlang der Küste von Jan Mayen zeigt sich der 2277m hohe schneebedeckte Beerenberg Vulkan in der seiner vollen Pracht. Statisch passiert dieses nur an fünf Tagen im Jahr... Nun geht es weiter Richtung Longyearbyen (Spitzbergen), die Anlandung ist für den 25.06. vormittags geplant. Grüsse von hoher See, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[18.06.2012 Fair Isle]
Nach der Insel ist vor der Insel
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nun, das hat ja schon einmal gut geklappt. Unser erster stopp richtung spitzbergen war heute fair isle, halbe strecke zwischen den orkneys und den schettlands. Ratzfatz hatte die crew das bike auf das zodiac für den hinweg und vom zodiac zurück aufs schiff, verladen. Das anlanden an fair isle war easy im nordhafen der insel, zu dem es auch eine offizielle fähre von den shettland inseln hin gibt. Bei sommerlichen wetter drehte ich eine inselrunde von 16km. Fair isle war auf jedenfall schon das erste offshore highlight dieser reise! Gleich gehts weiter kurs jan mayen, die anlandung ist für den 21. Juni mit 4,5h landaufentheit geplant. Also, einfach mal weiter die daumen für gutes wetter drücken ;-)! Bis bald, andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[17.06.2012 Aberdeen]
leine los - radreiseexpedition europe unplugged goes off shore!
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es regnet, es riecht nach schiffsdiesel. Die möven kreischen, ein norweger teilt die kajute mit mir. Ein traum scheint in erfüllung zu gehen - mit dem fahrrad kurs jan mayen! Der sog der unreichbarkeit und die kooperationsfreundlichkeit der norwegischen militärs sowie eines holländischen reiseveranstalters haben nach fünf monaten verhandlung zur ermöglichung dieses ganz speziellen radreisetrips geführt. Nun gibt es nur noch einen gegenspieler: das wetter, es muss das anlanden an die norwegische vulkanexklave ermöglichen. Es bleibt also noch etwas spannend...! Bis bald, andreas
Bild & Autor: Andreas Thinius

[17.06.2012 Glentrool Vilage]
durchgweicht und zerschräddert
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wenn die engländer sagen *it comes good weather from scottland*, dann ist das ein maximal ironischer joke. Ehrlich gesagt, habe ich ihn erst hinterher verstanden, nach dem ich kein einziges trocknenes kleidungsstück mehr hatte. Letzte nacht hing mein halber kleiderschrank in der camping reception auf einem wäscheständer zum trocknen. Nun regnet es doch wirklich nicht mehr, und es ist alles wieder nahe zu trocken. Gestern gingen die letzen kilometer durch den galloway forest park. 20km offroad im dauerregen. Schlammbad feim feinsten. Dummerweise verschaltete ich mich gleich am anfang an einer gefühlten 30% rampe. Durch die kraftverhältnisse ging ein kettenglied auf, in der öffnung verhing sich der vordere umwerfer und der schalthebel für hinten flog auseinander. Strike! Nicht schlecht, drei teile auf einen schlag geschrottet, rekord! Kette wieder zusammengedreht, umwerfer zurecht gebogen, alle teile vom schalthebel eingesammt und das seil auf den leichtesten gang gespannt. So ging es dann 17km im ersten gang berg auf und ab. Heute morgen habe ich in gut 90min den schalthbel wieder zusammengpuzzelt bekommen. Scheint wieder fit zu sein. Nun gehts mit zug nach aberdeen. Später mehr dazu ;-)... Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[15.06.2012 Hawskhead]
Der Preis der National Parks
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Ganz schön very british hier. Zunächst war es sehr ungewohnt, malwieder mit der englischen Sprache so reibungslos in einem Land zurecht zu kommen, sogar in den ländlichen Gebieten wird in England englisch gesprochen... Der Yorkshire Dales National Park liegt nun hinter mir. Bei aller Schönheit der Region - die Steigungen sind hier der Hammer. Die Strassen gehen quer durch, 16-20% Neigung sind hier normal. Nun bin ich in den Cumbrian Mountains, besser bekannt als Lake District National Park. Ein Blick auf die Reliefkarte in der Touriinfo verrät, dass die Strassen eher durch die Täler verlaufen. Nach dem es letzte Nacht 10 Stunden geregnet hat, hängen die Wolken noch sehr tief. ich hoffe, oberhalb von 900m, um die Berge der Region noch zu sehen... Ja, auch das Wetter ist very britisch! Bis bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[11.06.2012 Hamburg]
Ready for take off
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So ein Long-Distance-Biker-Leben wird wirklich selten langweilig. Nun siehts aber wieder gut aus. Der Rahmen wurde nach der Prio Stabilität statt Schönheit geschweisst. Die Schlosserei hat eine Schelle um die Bruchstelle gelegt und ebenfalls mit dem Rahmen verschweisst. Unter http://www.facebook.com/media/set/?set=a.475406479142744.126031.129813850368677&type=1 gibt es nun alle Bilder dazu. Eine Testtour verlief gut. Wippen, schaukeln, Kantsteine und Schlaglöcher irritierten die Schweissnaht nicht. Nun ist wieder alles zusammengebaut und das Gepäck fertig gepackt. Morgen geht es auf nach Nordengland. Von Liverpool aus startet die Tour Richtung Glasgow durch die Nationalparks wie Lake District & co. Bis bald! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[10.06.2012 Hamburg]
Rahmenbruch bei Tourvorbereitung nach ca. 90.000km
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Geschafft! Bei einer Probetour zur Vorbereitung der nächsten Radreise durch Nordeuropa, die in zwei Tagen startet, ist der Rahmen am Unterrohr gebrochen. Die Vorbereitung für das Schweissen hat ca. 1h gebraucht: Schaltzüge entfernen, Bremsleitungen entfernen, Lenker demontieren, Gabel aus Gabelschaft und grossflächig den Lack vom Rahmen entfernen. Klappte soweit alles ganz gut. Ich hoffe, ich finde morgen fix eine Werkstatt, die mir das schweisst. Eine kleine Fotostory findest Du auf facebook: http://www.facebook.com/media/set/?set=a.475406479142744.126031.129813850368677&type=3 Morgen mehr! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[18.05.2012 Marseille]
200 Tage zu früh am Ziel
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Nach gut drei Wochen Binnenland erreichten wir heute das Mittelmeer. Eigentlich gut 200 Tage zu früh, denn Marseille ist ja erst 2013 European Culture Capital. Aber schon jetzt, im Mai 2012, bietet die Stadt ganz viel Appetit auf diesen Titel. Die Gassen der Alstadt sind geprägt von vielen Nationen und Kulturen - umsäumt von einem im Kontrast dazu stehenden endlosen Yachthafen. Nach gut 1500km ist die Tour de France zu Ende. Wieder einmal hat sich Frankreich gewandelt. Noch nie habe ich zuvor so viel englisch hier gesprochen und noch nie zuvor habe ich jeden Tag ein körniges Brot kaufen können. Meist hielt man uns für Holländer; dass wir uns dann als Deutsche outeten, veränderte nie die Stimmung, die durchgehend wirklich angenehm war. Morgen geht´s zurück nach Allemagne! Letzte Reisegrüsse aus Marseille. Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[15.05.2012 Vallon]
Pass-Beipass
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Wieder mal Ärger mit dem Vulkan! Der Puy Mary Vulkan Pass war am Sonntag wegen Sturm und Steinschlag gesperrt! Ok, nicht dass ich scharf darauf war, ein drittes Mal (zweimal 2009) diesen Pass zu fahren, aber es wäre der kürzeste Weg unserer Route von Salers (Westrampe Puy Mary Pass) nach Saugues gewesen. Da es auch keinen Bus von Salers nach Aurilac gab, um von dort mit dem Zug nach Murat (Ostrampe Puy Mary Pass) zu gelangen, durften wir somit erstmal 40km nach Süden radeln (Start:12 Uhr), um dann mit dem Zug nach Nordosten zu kommen. Die Zeit verging, wir brauchten eigentlich einen Lift bis Sausages, um kenen Tag zu verlieren. Da es aber keine Umsteigeverbindung mehr nach Monistrol (15km östlich von Sausages) gab, suchten wir zusammen mit drei SNCF-Mitarbeitern den Routenverlauf auf der Karte, um eine Idee für eine geschickte Kombination zu finden. So ging die Zugfahrt 2,5h nach Norden, nach Brassac, um dort zu übernachten und morgens von dort weiter nach Süden, nach Monistrol zu gelangen. Leider waren alle Hotels und Camping in und um Brassac dicht. Wir hatten Glück, es gab später nach ein Zug von Brassac nach Brioude, der nächstgrössere Ort. Hier hatten allerdings auch alle Hotels dicht, was wiederum nicht schlimm war, da es 4km südlich des Ortes einen sehr netten Campingplatz gab. So lagen wir dann um 22Uhr nach einem vereierten Tag endlich im Zelt. Am nächsten Morgen ging´s dann endlich nach Monistrol. Da Monistrol auch auf meiner Frankreich-Route aus 2009 liegt, ging es letztendlich von dort direkt weiter Richtung Marseille...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[11.05.2012 Treigjac]
Das Mittelalter war vor Reiseradlern sicher
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Unsere Navigation durch Frankreich ist ganz einfach: Oben rechts, an der Kirche links, unten wieder links... In Zentralfrankreich scheinen die alten Wege von Milchkanne zu Milchkanne einfach asphaltiert worden zu sein. Die Strassen velaufen quer durch das Gelände, kein ebener Strassenabschnitt. So waren es z.b. gestern von Limoges nach Treignac auf 71km 1014 Höhenmeter ohne einen einzigen Pass daz...wischen. Etwas hoch, dann wieder runter.... natürich immer gleich 10%-Rampen - das bei direkter Sonne um die 30 Grad ist schon recht übel. Alle mittelalterlichen Orte natürlch an 15%-Rampen oberhalb der Durchgangsstrasse gebaut - sicher vor Reiseradlern... Von den grossen Städten her, hat Poitiers uns besser gefallen als Limoges. Heute geht's Richtung Salers, der Perle im Zentralmassiv. Mal gucken, was von 96km bis dort klappt - gestern haben wir für die 71km 10 Stunden gebraucht...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[08.05.2012 Vertou]
Regen 2.0
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Nix mit Sonnenpräsident! Der Regen ist wieder da. So nutzen wir die Wartezeit auf besseres Wetter mit Routenplanung, Wäschewaschen und Fahrradcheck. Allerdings nicht wie geplant auf dem Camping von Vertou sondern in einer Privatunterkunft, da der Campingplatz hier nicht mehr in Sevice ist. Das hätten sie ruhig auch mal auf ihre Webseite schreiben können... Nun, das Ziel für heute, Airvault, scheint nach aktueller Website nach ok zu sein...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[07.05.2012 Nantes]
Frankreich wählte den Sonnenpräsident
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Mit dem Präsident wechselte auch das Wetter. Nach einer Woche Sarkozy-April-Wetter erreichten wir heute bei strahlendem Hollande-Sonnenschein die Zwischenzielgerade der einzigen Tour-de-France, die nicht in Paris endet. Entlang der Seine erreichten wir Paris von Süden her. Zu unserer Verwunderung gibt es nicht wirklich einen Radweg entlang des Flusses. Auf vollen, schlechten Strassen durch Multikulti-Viertel und Industriegebiete erreichten wir den Stadtkern. Im Tourismusgedrängel um Notre Dame beliessen wir es bei einem schnellen Foto und Kaffee. Nun sitzen wir, mit der in Frankreich üblichen Gratisfahrradmtnahme, im Zug von Paris nach Nantes und machen dabei eben noch schnell den Loire-Radweg. Hier und da blitzen Radwegfragmente aus der Flusslandschaft zwischen Orleans und Nantes am Waggonfenster vorbei. Schön, braucht man hier nicht nochmal extra hin... Morgen startet unser zweiter Teil der Reise in Nantes. Gute 1100km sind es bis Marseille.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[06.05.2012 troyes]
regenpause bei mc donalds
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7:29h: das regengetropfel auf dem zelt weckt uns 1min vorm wecker. Nachdem wir das zelt klatschnass eingepackt hatten, blieb es immerhin 1h trocken für eine sightgseeingtour durch troyes. Pünklich zum start der tagesetappe wieder regen. Gerade rettete uns ein mc donalds vor dem durchweichen. Nun ist der caffee und das süssteilchen alle, wir versuchen es nochmal mit dem losfahren...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[05.05.2012 Troyes]
Nach dem Regen ist vor dem Regen
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Auch in Frankreich kommt nicht zwingend nach Frühling der Sommer. 30 Minuten Dauerregen reichen aus, um die Luft von 20 auf 12 Grad abzukühlen. Fairerweise hatten wir aber bislang das Glück, das die meisten Niederschlagsmengen nach 18 Uhr fielen. Gestern erreichten wir nach einen eigentlich sonnigen Tag Chaumont zeitgleich mit einem Platzregen vom feinsten. Da der Camping zudem noch keine Saison hatte, nahmen wir ein Hotel. Heute steht das Zelt in Troyes - noch trocken. Auf dem Weg hier her war allerdings der Radweg im Naturpark Lac de Orient überflutet, wird durften furten - ganz nach Island-Gewohnheit. Nun sind es noch gute 160km bis Paris, die Wettervorhersasge sieht leider recht unmotivierend aus... Reiseradlergrüsse aus Frankreich!
Bild & Autor: Andreas Thinius

[03.05.2012 Hennezel]
Tour-de-France 2012
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Endlich, die Radreisesaison 2012 hat begonnen! Sollte es ja erst eine Spanien-Portugal-Tour werden, ging es nun doch nach Frankreich. Zunächst von Basel nach Paris. Die ersten Höhenmeter der Vogesen liegen hinter uns. Vogesen? Ja, ich kannte sie auch erst nicht. Aber dieses nette Mittelgebirge nordöstlich von Basel, parallel zum Schwarzwald auf der Westseite des Rheins, hat schliesslich Geschichte geschrieben: Hier erntete Jan Ulrich auf der Tour de France den knackigen Spruch von seinem Trainer: Quäl Dich, Du Sau! Jan gewann die Tour de France. Somit entschieden wir uns, auch unsere Tour de France am Col de Hundsrück zu beginnen und feuerten uns mit selbigem Spruch an. Auch den Col de Grand Ballon, mit 1350m der höchste Pass in den Vogesen, überstanden wir bei stürmischen Winden, 6 Grad und Schneeresten mit dieser Motivation. Wir werden Dich informieren, ob wir die Tour de France gewonnen haben ;-)...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[21.03.2012 Packeisgrenze]
Virtuelle Fotoausstellung *Grönland* eröffnet
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Etliche 1000 Fotos von über 100.000 Kilometer Radreiseexpedition. Heute eröffnet Andreas Thinius von cycleguide seine erste virtuelle Fotoausstellung: "Packeisgrenze". Auf gut 100 Fotos zeigt der Radreiseabenteuerer Impressionen von der größten Insel der Welt. In Nussschalen, Frachtern und Hubschraubern transportierte er sein Fahrrad um das Land ohne Verbindungsstrassen zu entdecken. Er bereiste bereits zweimal das Land zwischen den Eisschollen. Er stand mit dem Fahrrad auf dem ewigen Eispanzer Grönlands, entkam nur knapp einer kämpfenden Moschusochsenherde und begegnete sogar einem Eisbären... Der Link zur Fotoausstellung: http://www.cycleguide.de/fotoausstellung/groenland.html
Bild & Autor: Andreas Thinius

[02.01.2012 Hamburg]
Jan Mayen: I-Tüpfelchen auf Backboard!
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Frohes neues Jahr! Endlich wieder ein Schaltjahr, einen Tag mehr für zusätzliche Radreiseerlebnisse! Warum eigentlich im Februar? Die Erfinder des Schatjahrestages müssen abgehärtete Radfahrer gewesen sein... Das sie uns diesen Tag nicht im Sommer schenken... Aber niedrige Temperaturen sind ein gutes Stichwort: Dieses Jahr steht ganz im Zeichen des I-Tüpfelchens, im Zeichen der norwegischen Vulkaninsel Jan Mayen. Geografisch und politisch eindeutig Europa, es gibt ein paar Kilometer Schotterpiste und sein erster Entdecker im 6ten Jahrhundert nannte es das Tor zur Hölle. Die Herausforderung ist jedoch, wie kommt man zum Tor der Hölle? Es gibt keine kommerzielle, touristische Anbindung, weder per Flug noch per Boot. Kreuzfahrtschiffe liegen, wenn sie von Jan Mayen in ihrer Reiseroute sprechen, jenseits der 12-Meilen-Zone auf Reeling, meistens ist es gar nur eine Passage. Meine Recherche zu Jan Mayen hat nun begonnen, die ersten Anfragen zur Erfüllung dieser Vision laufen. Es ist jedoch nicht einfach. Daher freue ich mich über Tipps, Ideen und Kontakte, die mir helfen könnten, dieses Radreise-I-Tüpfelchen zu erleben. Ich bin gespannt! Bis bald! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[16.10.2011 Malatya]
Hoffentlich wird es kein Montagsfinale
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Kaum zu glauben, dass Malatya nur 400.000 Einwohner hat. Nach vielen einsamen Strassenkilometern geniesse ich in Malatya das quirlige Stadtleben. Rings um die grosse Moschee von 1912 wuselt es nur so. Verhungern ist zu dem unmöglich - Volksfestqualität: Fressbude an Fressbude. Viele leckere Speisen in den Auslagen. Zwischendurch sind solche lebendigen Städte auf langen Strecken über die Dörfer sehr wohltuend. Zentralananatolien liegt nun hinter mir. Morgen ist Finale, bei Kahta werde ich auf die Türkei-Südroute treffen. Die Strecke ist in weiten Teilen unasphaltiert und gute 2500 Höhenmeter auf 120km. Es geht dazu morgen schon vor dem Wachwerden los, denn um 16:00 Uhr geht es von dort mit dem Bus nach Adana, wo der Flieger Richtung Hamburg auf mich wartet. Ein letzter Gruss aus der Türkei, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[15.10.2011 Arapgir]
Höhenmeter und andere Rekorde
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Mal eben 77km von Divrigi nach Arapgir. Bislang waren es immer so gute 100 Höhenmeter pro 10km im Durchschnitt. Heute dürfte ich wohl den cycleguide-Höhenmeterrekord aufgestellt haben: Nach 45km 1500 Höhenmeter, zum Schluss 1980 Höhenmeter auf 77km. Start- und Zielort lagen dabei Netto nur mit 180 Metern Höhenunterschied auseinander. Aber schön wars ;-)! Divrigi war noch sehr nett. Ein sympatischer Ort mit vielen netten Menschen und schönen alten Steinen (Burg und Moschee, UNESCO Kulturerbe). Arapgir ist wieder so ein durchschnttliches Kaff. 6200 Einwohner, allerdings stand ich am Ortsschild im Stau, da es hier genauso viele Schafe gibt... Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[14.10.2011 Divrigi]
Strassenkötercity und andere Begegnungen
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Bei Dämmerung, beliebte Strassenköterzeit, erreichte ich Strassenkötercity: Kangal. In Kangal werden echte Reiseradlerfreunde gezüchtet. Die Kangal-Hunde haben einen ausgeprägtem Beschützerinstinkt und sind für Schafsherden und Anwesen sehr beliebt. Sie testen besonders gerne an Steigungen, was Reiseradler draufhaben. Erstaunlicherweise sah ich gerade im Umkreis von Kangal keinen einzigen von ihnen. Ich hatte mich ja schon auf was eingestellt... Radreisewetter in der Südosttürkei! So radel ich seit gestern Plan B. Eine andere nette Route führt mich nun von Sivas östlich von Kahrarmanmaras auf die südliche Türkeiroute aus dem Frühjahr 2010. Nach Kangal bin ich nun in Divigri, eine von den neun UNSESCO-Sites der Türkei und sieht vom Tal ganz nett aus. Morgen mehr. Heute hatte erst einmal die Technik Prio 1. Nachdem ich bis 1.30 Uhr in der letzten Nacht der Meinung war, es wäre ein Softwareproblem, dass ich meinen Tacho nicht mehr einlesen kann, konnte ich heute nach dem Öffnen des Adapterkabels einen Kabelbruch feststellen. Nach etwas Rumgefrage im Ort konnte ich in einer Waschmaschinenwerkstatt alles wieder selbst zusammenlöten. Hinterher luden die Techniker mich noch zum Abendbrot ein. Das war ein wirklich sehr nette und witziger Service. Sie konnten gut englisch, ich erzählte etwas über deutsche Servicebegnungen, das fanden sie sehr unterhaltsam... Schönes Wochenende! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[13.10.2011 Sivas]
Spaghettianstiege und Achterbahnwetter
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Angekommen in Sivas. Nachdem es gestern Vormittag bei 16 Grad durchgehend wie aus Eimern schüttete und meine Motivation bis Mittag eher auf Teetrinken und mit Leuten sprechen lag, erreichte ich das 105km vom Tokat entfernte Sivas erst bei Dunkelheit. Aus Tokat raus ging die Strasse über 45km von 625m auf 1650m. Neverending Steigung. Der Spaghettianstieg dauerte 4,5 Stunden. Die späte Ankunft in Sivas belohnte mich aber mit einem tollen Anblick des Vollmonds über einer 900 Jahre alten Moschee. Leider vegingen dann weitere 1,5h Hotelsuche. Erst das 15. Hotel hatte ein Bett für mich - alles ausgebucht! Wochentags in einer Stadt mit 350.000 Einwohner - kein besonderes Ereignis sagten viele, die Stadt wird oft und gerne besucht. Nun liegt die Hälfte der Türkeitour hinter mir. Das Wetter fährt Achterbahn. Heute morgen berichteten sie in den Nachrichten von ungewöhnlich starken Regen und einer Windrose, die ein ganzes Dorf platt gelegt hat. Heute scheint das Wetter sich noch nicht für ein Special entschieden zu haben: Bewölkt und Windstill bei 15 Grad. Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[11.10.2011 Tokat]
Geschenkter Supergau
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Irgendwann musste es passieren! Vor zwei Tagen schenkte mir eine türkische Familie in einer Melonenanbauregion, die sogar eine riesen Melone auf ihrem Ortsportal hat, eine GANZE MELONE! Auf spiegel.de war die Tage ein Bericht über ULTRA-LEICHTES Reisen/Packen. Nun, ich bin kein Ultra-light-freak, aber eine ganze Wassermelone über das Land zufahren, muss denn nun auch nicht unbedingt sein. Nach gut 100km habe ich die Melone zum Abendbrot in meinen Magen umgepackt. Zum Glück hatte das Ding nur Handballgrösse... Das 4000 jahre alte Hattuscha, die Hauptstadt der Hethiter, liegt nun hinter mir. Ich hatte mehr erwartet, naja, in meiner Packtasche sieht es schon nach 4 Tagen nicht mehr aus, wie beim Packen, insofern sei das leichte Gesteinschaos nach 4000 Jahren verziehen. Seit heute Mittag ist es mit 37 Grad, isländischen Windverhältnissen und 10%-Steigungen ziemlich antrengendes Radeln. Nachdem ich heute in Zille die cycleguide Türkei-Nordroute erreichte, ging es 65km mit dem Bus nach Tokat. Von hier werde ich morgen die Nordroute Richtung Süden verlassen. Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[08.10.2011 Kalecik]
Nach der Überraschung ist vor der Überraschung
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Fussball ist Fussball und Gastfreundlichkeit ist Gastfreundlichkeit: Die Türken freuen sich trotz des 1:3 immer noch über Alman auf Bisiklet. Heute morgen habe ich die historischen Sites in Ankara mir angeschaut. Das grosse Römische Bad hat mich sehr positiv überrascht. Der Michael-Müller-Reiseführer Türkei hat es ziemlich schlecht gemacht, musste der arme Journalist etwa Eintritt bezahlen? Es war sehr sehenswert! Bei Rückenwind und 26 Grad ging es heute 75km in die Weinanbaustadt Kalecik. Man sollte denken, hier gäbe es mehrere Hotels. Man stelle sich jedoch die Moselregion ohne Hotels vor. Nun, vielleicht ist es hier nicht ganz so viel mit dem Wein, aber es hängen immerhin überall Schilder herum. Jetzt habe ich ein Zimmer in der ersten Etage des Ortsamtes. Mit Dusche auf dem Flur aber offiziellem eins-a-WLAN. Soeben habe ich bei google maps im Satellitenbild gesehen, dass es eine für morgen geplante Strasse nicht gibt. Aber dafür eine andere, die nicht in meiner Türkeikarte ist. Ich bin gespannt, was draus wird... Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[07.10.2011 Ankara]
Mitten drin statt nur bei
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Übermorgen ist es 1 Jahr her, dass ich ebenfalls zufällig pünklich zu einem Fussballländerspiel Deutschland - Türkei Kleinasien erreichte. Wieder sitze ich im Hotel zwischen einigen Türken zum public viewing. Wie schon im Flieger bin ich der einzige Quoten-Deutsche. In den nächsten Tagen geht es nun mitten durch Zentralanatolien. Ich werde Richtung Nordost an die Türkeinordroute aus 2009 anschliessen und von dort nach Kapadokien radeln. Letzter Kurs is Kahramanmaras, wo ich auf die in 2010 geradelte Südroute treffe. PS: Bei der Überlegung über das Reiseziel für meine diesjährige Oktobertour entschied ich mich übrigens bewusst gegen Griechenland, zu hoch war mir das Risiko, dass sie deutsche Touristen als Insolvenzmasse festsetzen. Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[16.07.2011 Reykjavik]
Das Bike enteist...
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Das nordische Triple im Glück: Das Satellitenfoto der grönländischen Ostküste zeigte heute früh einen 200 Meter breiten und lückenlosen Packeisgürtel vor Kulusuk. Mit Glück könnte man sich mit einem kleinen Motorboot dort einen Weg suchen, hiess es vor unserem Boottransfer von Tasiilaq nach Kulusuk. Im vierten Anlauf fand unser Boottaxifahrer einen Weg zum Ufer. Wir waren früh dran. Extra wählten wir eine frühe Überfahrt, um Puffer für den Flieger von Kulusuk nach Reykjavik zu haben. Nun waren wir so früh, dass wir sogar auf einen 3 Stunden früheren Flug umbuchen konnten. Und letztlich sitzen wir nun bei 20 Grad im kurzen Trikot auf dem Camping von Reykjavik und haben endlich wieder WLAN um von der Grönlandreise zu berichten. Morgen gucken wir uns Reykjavik an, nachts geht es zurück nach Hamburg. Nach den Wind- und Eiserlebnissen der vergangen drei Wochen werden wir wohl zukünftige Stürme und Eisschollen im Hamburger Hafen eher belächeln... Einen letzten Gruß von der Nordmeerinsel, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[15.07.2011 Tiniteqilaaq]
Längste Anreise für kürzeste Radroute
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Einmal die Woche fährt der Frachter Johanna Kristina in die Siedlung Tiniteqilaaq. Tiniteqilaaq liegt direkt am Similaq Eisfjord. Hier treiben mit ca. 5km/h Einfamilienhäuser in der Form eines Eisberges vorbei. 800 Meter sind es vom Hafen zum Heliport, von wo aus man den besten Blick auf das Treiben hat. Die Fahrt mit dem Frachter dauerte für ca 50km Wasserweg gute fünf Stunden, immer wieder bremsten wir ab um galant mit 30 Grad Neigung um ein PKW-grosses Stück Packeis zu gleiten. Dieses Packeis ist ja eigentlich langweilig und doof. Es kommt vom Nordmeer, es ist fremd. Man solle sich doch als Tourist bitte für das eigene Eis, die Eisberge oder das Inlandeis, interessieren. Sagte Robert, der Wahlgrönländer vom Roten Haus, mit leichter Ironie. Das Rote Haus ist ein Hostel, dem auch der Campingplatz in Tasiilaq gehört. Camping in Grönland ist ungefährlich und nicht kalt. Die Eisbären sind im Sommer im Meer, da gibt es mehr zu Fressen als auf einem Campingplatz. Es wird nicht dunkel, die Morgensonne hatte die Luft immer schnell auf T-Shirt-Wetter angewärmt. Nur auf dem Wasser ist es recht kalt durch das Eis drumherum... Später mehr, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[13.07.2011 Kulusuk]
Aus den Wolken, über das Packeis auf die Schotterpiste
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Die Wolkendecke endete kurz hinter der grönländischen Packeisgrenze. Beim Landeanflug auf Kulusuk fragten wir uns, ob es eine grönländische Tetris Version mit Eisschollen gibt. Ein endloses Mosaik aus weissen Kacheln säumt Grönlands Ostküste. Auf Grönland radeln ist ähnlich wie auf einer isländischen Hochlandpiste: Mulliger Schotter und komische Touristen, die einen beim Radeln der bis zu 8km langen Pisten hier an der Ostküste fotografieren. Recht bald kannten uns alle 124 sowie die 1021 Menschen, die auf Kulusuk bzw. in Tasiilaq leben. Wir lernten Grönlander, Dänen und Robert, einen Wahlgrönlander aus Italien kennen. Die Gespräche mit all den Leuten prägten unsere Meinung besonders über Dänen und Greenpeace ständig neu. Hier wird über beides viel geredet, weil beide Fraktionen massiven Einfluss auf die Wirtschaft und Beschäftigung der Grönlander hat. Wer hier als Däne das von Greenpeace durchgesetzte Robbenfangverbot befürwortet, welches eigentlich nicht für Grönland gilt, jedoch durch dieses Unwissen der potentiellen Kunden von arktischen Tierprodukten Grönland schadet, sollte wohl besser gehen... Später mehr. Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[10.07.2011 Geysir]
Ganzkörperradfahren
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3 Tage Regen in zwei Wochen Island; eigentlich gar nicht mal so schlecht. In den letzten beiden Tagen hatten wir allerdings mit ziemlichen Winden unseren Spass. Starker Seitenwind machte das Radeln zu einer Sportart für die gesamte Muskelatur. Fiese sandige 14% Steigungen im Einstieg der nördliche Kaldidalur machten das ganze noch mehr zum Kraftakt. Der hatte sich allerdings gelohnt: Bei 20 Grad und Sonne verabschiedeten sich oberhalb von 500m die letzen Schneefelder. Zum Abschluss der Tour gab es heute Softeis beim Sonnenbad im Thingvellir Nationalpark. Morgen früh geht der Flieger nach Grönland. Sommerliche Grüsse aus Softiceland ;-).
Bild & Autor: Andreas Thinius

[07.07.2011 Stadarskali]
you need allways a plan b for iceland
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Die Sprengisandur und die Askja Hochlandrouten sind nach wie vor wegen matschiger Strassen durch späte Schneeschmelze unbefahrbar. Nach einigen Überlegungen werden wir nun die Region zwischen Stadarskali und Reykjavik erkunden. Dazu nahmen wir heute morgen den Bus aus Blonduos hierher. Schade, aber über 150km Schlammpiste im Hochland, das wäre mit dem Rad nichts geworden. Stadarskali besteht eigentlich nur aus einer Tanke zum Festwachsen und der Abzweigung in die Nordwestfjorde, in die ich bereits 2005 abgebogen bin. Es ist grau, 10 Grad und windig wie immer, aber wir werden trotzdem mal Richtung Borganes starten... Gruss, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[07.07.2011 Blönduos]
Zu tief abgestürzt
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Tja, das war es wohl mit dem neuen Ciclosport Tacho CM 8.3. Bereits am 01.07.11 stürzte er siebenmal ab. Ja, siebenmal. Dann hatte er gute 30 Stunden wieder Touren aufgezeichnet, heute stürzte er dann ins Endlose ab. Batterie rein - raus, immer wieder - keine Reanimation. Dann irgendwann eine aussagelose Fehlermeldung "menu full". Beim erneuten Batterie rausnehmen fiel mir der Tacho auf die Strasse und wurde von einem schweren Jeep gleich übergewalzt. Tja, ein Tachobatteriewechsel ist nichts für den fliessenden Verkehr auf der Ringstrasse. Zum Glück habe ich meinen Uralt-Tacho als Backup-Gerät dabei, so dass ich weiter die Routen tracken kann. Was mit den Daten des alten Gerätes noch zu machen ist, ist noch die große Frage. Ich hoffe, ciclosport hat eine Datenrecover-Abteilung... Gruss von hier, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[07.07.2011 Kjölur]
Do not feed the car drivers
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Gute 180km Schotterpiste ging es drei Tage bei Super-Wetter durch die Kjölur Hochlandroute. Die erste Etappe radelten wir bis 00:30 Uhr und bestaunten dabei die Farbspiele der Mitternachtssonne auf Flüssen, Gletschern und Gebirgsketten. Tagsüber war es fast zu nervig zum radeln. Gute 100 Autos pro Tag zerstören Europas letzte Radreiseidylle. Meist sind es Touris im Jeep oder im Bus. Wäre alles halb so wild, wenn sie nicht uns Radfahrer dabei fotografieren würden. Gestern machte sich der Fahrer eines Touribusses über uns lustig und wollte und mit Schokonüssen füttern, die wir dankend ablehnten. Heute hielten wir einen deutschen Touri an und überzeugten ihn, das Foto wieder zu löschen. Viele Grüße aus dem Freigehege, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[04.07.2011 Gullfoss]
letzte zivilisation...
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Nachdem wir unseren Reiseplan den aktuellen Wetterverhältnissen angepasst haben, überstehen wir gerade den letzten Massentourismusschock am Gullfoss. Gleich starten wir für zwei Tage durch die Kjölur im Hochland. Eigentlich scheinen Wind und Regen moderat, hoffentlich bleibt es etwas so...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[03.07.2011 Selfoss]
Wieder aufgetaucht...
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2005 ging es bei Regen von Landmanalaugar Richtung Osten durch die Vulkanlandschaft. Eigentlich wollte ich die Strecke dieses Jahr noch mal bei schönem Wetter sehen. Gegenüber gestern war es 2005 trocken. Was sind schon 25 Furten, wenn der Rest der Strasse ein Matschsee ist. Zudem wieder dieser Gegenwind, wieder 7km/h... Zum Glück bekamen wir einen 4x4-Jeep gestoppt, der gab uns einen Lift durch 45km Wasser. Abends erfuhren wir in Landmanalaugar, dass wenig später ein ähnlicher Jeep auf der Strecke stecken geblieben ist, und mit schweren Gerät geborgen werden musste. Zudem ist die Sprengisandur Hochlandroute gesperrt. Eine Schneewand wirkt als Staumauer, so dass die Strasse eine einziger Stausee ist und gänzlich gesperrt ist. Auch mit dem Hot Pot in Landmanalaugar war es nicht so richtig was: Durch den ganzen Regen war zu viel Regenwasser im Thermalbecken, so dass es eher kühl dort drin war. So nahmen wir letzendlich heute den Bus von Landmanalaugar nach Selfoss, um morgen von hier die Kjölur Hochlandstrasse zu fahren. Soll wohl auch vom Wetter her ok sein. Ab Mittwoch soll sich das Wetter auch im Osten bessern, so dass uns dann hoffentlich noch die Askja und Sprengisandur Route möglich wird. Gruss von der Insel, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[02.07.2011 Hrifunes]
Nach dem Weltuntergang ist vor dem Weltuntergang
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Ja, eigentlich wollte ich zwischendurch schon etwas bloggen, aber entweder war keine Zeit oder kein Internet verfügbar. Die ersten Tage der Islandreise hatten wir wirklich echt gutes Wetter, auf den Westmänner-Inseln bekamen wir einen leichten Sonnenbrand und genossen bei guter Fernsicht die Weiten des Thörsmörk Gebietes. Skurrile Gebirgszüge, gigantische Gletscherzungen und 20-mal tiefgefrorene Füsse vom Furten der Gletscherflüsse. Bislang lief noch kein Tag nach Plan, entweder hat uns das Super-Wetter faul gemacht oder der Wind ausgebremst. Das Radeln der Südküste von West nach Ost bringt durchschnittlich 7km/h auf den Tacho. Seit gestern Morgen 6 Uhr dazu 200% Luftfeuchtigkeit. Bei 12m/s Wind und 9 Grad klebten wir von Vik Richtung Landmanalaugar auf dem Asphalt. Da es bereits nach 30 Minuten keine trockene Stelle mehr an uns gab, entschieden wir nach 44km, für die wir 6,5 Stunden brauchten, uns ein Zimmer mit Wäschetrockner auf dem Hof / Camping Hrifunes zu nehmen. Eben gab es hier noch ein Super-Frühstück mit allem, um die übrigen 75km im Weltuntergangswetter nach Landmanalaugar gleich zu überstehen. Die nächsten Tage geht es in das Hochland, keine Ahnung, wann es mal wieder Internet gibt. Aber: Wir werden schon durchhalten ;-)... Gruss, Andreas, cycleguide.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[17.10.2010 Nemrut Vulkan]
Bonustrack für die treuen Leser
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Die aufmerksamen Leser mögen sich erinnern ;-): Im April 2010 konnte ich wegen Schnee nicht auf den Nemrut Vulkan radeln. Nun habe ich mir für diese Reise einen Tag Bonus genommen, um dieses Highlight noch nachzuholen. Gute 13km mit 800 Höhenmetern liegt der Kraterpass neben der Strasse zwischen Bitlis und Tatvan. Ein Abstecher, der sich sehr gelohnt hat. Ein Wahnsinnsblick auf den Van Gölü beim Aufstieg und dann auf einmal auf der linken Seite ein riesiger Krater, halb Wald, halb See - sehr sehenswert! Nun neigt sich das Radreisejahr aber wirklich dem Ende zu - es geht morgen zurück nach good old Germany. Bis bald! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[16.10.2010 Van]
Geschafft: Die Türkei umrundet!
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Die verflixte siebte Türkei-Reise ist zu Ende - und damit die Türkei umrundet. Ich kann mich noch an die erste Tour Ende Oktober 2004 erinnern, ich hätte davor nie gedacht, dass ich an diesem Land mal einen Narren fressen werde. Ein beeindruckendes Land in allen Winkeln, in allen Himmelsrichtungen. Auch auf diesem letzten Abschnitt von Trabzon nach Van wurde die Türkei immer noch nicht langweilig. Der Mix aus Gastfreundlichkeit, Spass, Natur und dem Essen macht die Türkei zu einem sehr angenehmen Radreiseland. Am Ende dieser Reise merke ich, dass ich einiges mit nach Hause nehme und in meinem Leben ändern werde. Erstens: An mein Rad kommt eine extra laute LKW-Hupe, damit werde ich jeden Türken in Deutschland grüssen. Zweitens: Ich werde mein Büro zur Haltung einer Ziegen- und Schafsherde nutzen, das scheint mir entspannter, als ein Radreiseportal zu betreiben. Schönen Sonntag, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[15.10.2010 Caldiran]
Mehr geht nicht.
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Ein Tag, der sich ständig selbst übertrumpfte. Die Strasse entlang des Ararats kletterte durch ein Lavafeld von 900m auf 1680m. Kurz vor dem Pass habe ich am meisten vom Ararat (5137m) sehen können, die oberen 2000m waren allerdings noch in Wolken. Nach der Passhöhe ging es nicht viel runter. Dafür 25km übelsten Gegensturm (ich meine Sturm, nicht Wind ;-)!) in der von gewaltigen Bergen umzingelten Hochebene, das hat mich 45min gekostet. 15min gingen für unerwartetes Fotografieren weg, die Bergformationen sahen mit dem Wolken und dem Licht gigantsch aus. Die 60min konnte ich nicht im flachen Stück des zweiten Passes wieder gut machen: Trotz Richtungswechsel weiter Gegensturm (Ich vermute, dass durch die Temperaturunterschiede zwischen Berg und Tal der Wind immer von oben kommt). Ab 2450m die Hölle, ich klebte an der Wand, jeder größere Wagen wollte mir einen Lift geben, die haben meine Ablehnung für bescheuert erklärt... Wieder 15min weg... So war ich im Bezug auf das Tageslicht 75min zu spät oben. Ich hielt einen Wagen an, damit jemand ein Foto machen konnte. Es waren zwei Typen drin, der Fahrer ist mit auf dem Foto ;-). Die beiden wollten mir sogar bergab einen Lift geben, auch sie tippten sich auf die Stirn :-)... Bergab Lavafelder, wie selbst auf Island nicht gesehen. Ärgerlich, schwaches Licht, ich wusste, warum ich um 16 Uhr und nicht um 17:15 Uhr oben sein wollte... Durchgefroren, den Magen in den Kniekehlen erreichte ich Caldiran. Das Hotel sah von aussen ok aus. Drinnen zeigte man mir einen verwarzten Raum, kalte Dusche auf dem Flur. Ich dachte, das kann nicht sein, es gibt doch wohl noch zweites Hotel. Fehlanzeige. Zwei Typen, die ich nach einem anderen Hotel fragte, nahmen mich dafür mit nachhause. Ich zögerte erst, weil ich es mir so nicht vorstellen konnte, der Ort hätte die Grösse für ein gutes Hotel gehabt. Dort angekommen hatte eine Frau schon Abendbrot angerichtet, es gab Nudeln, homemade Ziegenkäse und Brot. Später erfuhr ich, dass ich bei einer kurdischen Familie gelandet bin, die beiden 2 von 7 Brüdern sind, in Van wohnen und ihre Mutter über das Wochenende besuchen. Ich bekam das Sofa ausgeklappt, das ergab ein Kingsizebett - dazu ein paar Decken und schlief mit einem der beiden Brüder in einem gemütlichen Raum. Es gab jedoch nur kaltes Wasser, keine Dusche, kein Klo. Morgens entdecke ich noch ein Plumpsklo im Garten, zog dann aber das Gebüsch hinter dem Ort vor... Es war sehr herzlich, sehr nett. Kommunikation mit Händen und Füssen oder die Dinge aufgemalt. Wir haben viel gelacht, selbst die recht religiöse Mutter mit Kopftuch war gut drauf. Leider hat meine Cam aufgrund zunehmender Macken die Fotos von dort nicht scharf gemacht. Aber was ist schon ein Foto. Der Tag bleibt defintiv stark in Erinnerung, er lieferte von allem das Extrem der Reise: Höchster Berg, höchster Pass, stärkster Gegenwind, gewaltige Landschaft, intensivster Kontakt mit den Kurden...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[14.10.2010 Igdir]
Es wird immer türkischer
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Auch wenn in Kars eine 1000 Jahre alte armenische Kirche steht, es wird immer türkischer! Die Stadt ist bunt und herzlich, mein Hotel war gegenüber eines Marktes, auf dem noch bis spät sehr angenehme traditonelle türkische Musik gespielt wurde (leider nicht live). Ich wollte eigentlich zeitig und zügig los, da es bis Igdir 138km sind... ...von den Gedanken konnte ich mich dann 10m nach dem Hotel wieder verabschieden. Es wusste schon bald halb Kars, dass ich Deutscher bin, von der einen Seite brachte mir ein Teejunge Cay, aus der nächsten Ecke kam einer mit einem schokoladengefüllten Sesamteilchen an. Alle wollten reden, ein alter Herr konnte etwas deutsch. Nach einigen Minuten schaffte ich es dann Richtung Kirche und Burg, dafür war dann allerdings nur noch im Eilverfahren Zeit. Ein 2286 Meter Pass, später eine gigantische Mondlandschaft, die mich an Landmanalaugar auf Island erinnerte. Die Ankunft hier in Igdir war deutlich ruhiger, die Stadt ist nicht so wie Kars. Dafür fällt hier alle 30 Minuten der Strom kurz aus. Ist denn schon wieder Fussball-TV-Abend in der Türkei ;-)? Nun sind es noch gute 230km bis Van. Davon das erste Stück am Ararat vorbei, der sich nachwievor erfolgreich in dicken Wolken vesteckt. Und ich habe gerade festgestellt, dass morgen mit 2644 Meter ein neuer Passhöhenrekord dieser Reise anliegt. Ich bin gespannt, auf welcher Höhe die Schneefallgrenze ist. Bis dahin, Andres.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[13.10.2010 Ardahan]
Mit Minibussen zurück im Gebirge
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Von Batumi radelte ich zurück nach Hopa. Die Grenze zwischen der Türkei und Georgien auf der Strecke ist megasüdosteuropäischchaotisch. Sowohl am georgischen als auch am türkischen Passportcontrol Punkt wird sportlich gedrängelt. Reihenfolge interessiert niemanden, aktives Anstellen ist angesagt ;-). Per Bus ging es von Hopa via Artvin und Safsat zurück nach Ardahan, von hier wollte ich zum letzten Teilstück meiner Türkeiumrundung starten. Die Strecke ist nicht besonders mit Bussen frequentiert. Aber es gibt schon einige Minibusse. So fuhr mein Rad von Hopa nach Artvin auf der hinteren Sitzbank mit. Nach der Übernachtung in Artvin ging es heute morgen mit dem nächsten Minibus nach Safsat - Fahrrad auf dem Dachgepäckträger. Das letzte Stück im dritten Minibus stand das Rad in Langrichtung im Gang. Es gab nicht ein einziges Mal einen Widerspruch zur Fahrradmitnahme. Alle Busfahrer waren sofort bemüht, das Rad mitzunehmen, ich brauchte mich um nichts zu kümmern. Langsam wird es hier religiöser, im letzten Minibus lief sozusagen Bayern Drei auf türkisch...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[12.10.2010 Batumi]
Eigentlich quasi im Prinzip theoretisch und praktisch
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Vom Airport Trabzon ging es mit dem Bus zurück nach Hopa, um von dort meine Schwarzmeerumrundung bis Batumi abzuschliessen. Das Schwarze Meer: Sechs Staaten teilen sich das kleinste Meer Europas. Doch mit den Grenzen Georgiens und Russlands ist eine Schwarzmeerumrundung zur Zeit praktisch unmöglich. Denn zwischen Sochi und Poti liegt Abchasien. Eine Region, die für viele Europäer besser nicht zu betreten ist. Theoretisch könnte man ja als deutscher Reiseradler die Fähre Batumi - Sochi nehmen. Doch das geht aus Prinzip nicht. Georgien und Russland haben ihre Grenzen nachwievor nur für Ex-Sowjet-Staaten-Bewohner offen. Die Rettung wären quasi die Olympischen Spiele 2014 in Sochi, bis dahin werden ja Änderungen für den Grenzverkehr erwartet, möglicherweise schon 2011... Ich habe mir in Batumi einfach mal vorgestellt, ich könnte die Fähre nach Sochi nehmen und fand damit für mich das schwarze Meer umrundet ;-). Bis bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[12.10.2010 Trabzon]
Glücklicher technischer K.O. auf der Ziellinie
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Geschafft! Nach gut 2000km endete heute unsere Kaukasustour am Flughafen von Trabzon. Uns geht's gut, die Technikbilanz ist jedoch heftig: Wir haben im Prinzip zwei Tachos und zwei Kameras auf der Reise geschrottet. Oder besser gesagt, der Regen war's! Seit dem Monsterregen aus Yerevan raus stürzt Stefans Sigma 2109 immer wieder ab, seit ein paar Tagen oxidieren die Kontakte meines Ciclosport CM 436m, alle 25km muss ich die Kontakte freikratzen, weil der Tacho aussetzt. Auch Stefans Casio Digicam mit Edelstahlgehäuse verreckte von Tag zu Tag mehr durch Feuchtigkeit in den Bedienungselementen. Meine Sony DSC-H3 Digicam stürtzt seit 10 Tagen gelegentlich beim Fotografieren ab, ohne das Bild zu speichern - Tendenz steigend. Gestern ist die Hintergrundbeleuchtung vom Display gestorben - die Cam hat keinen Sucher, so gibt es nur noch Schätzbilder. Regen, Regen, Regen... Das Bad im schwarzen Meer haben wir uns allerdngs nicht nehmen lassen, den Coast-to-Coast Traum konten wir also wunschgemäss abschliessen. Das waren 18 Tage Sättigung vom Feinsten. Selbst für mich war der Kaukasustrip noch eine Steigerung des Radreisens! Doch heute passierte noch etwas, das eine weitere eigene Meldung verdient hat, es gibt also ein Newsletter-Doppel in wenigen Minuten :-)...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[11.10.2010 Ardesen]
Back to Sealevel
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Das Meer hat sich uns geholt. Bereits mit der vorletzten Nacht in Artvin saugte uns das da noch gut 65km nördlich entfernte Schwarze Meer in seinen Bann. Am Abend zuvor gab es aber noch eine ziemlich fiese Sache: Artvin hat zwar an der Transitstrasse ein Hotel, aber das ist, wie ein Türke sagte, -mit woman-. Wir wollten dann doch lieber mit Frühstück und hatten so den Spass auf 4km Strecke 360 Höhenmeter ins Centrum von Artvin zu machen. Schliesslich ging es dann von Artvin nach Hopa über einen lächerlichen 690m Pass mit 580 Höhenmeter (das war gefühlt eine Bodenwelle nach all den 2000ern). Die 42km von Hopa nach Ardesen spulten wir mit einem 20er-Schnitt ab. Flach! Kein Sturm! Kein Regen! Geschwindigkeitsflash :-)! Leider gab es auf der Strecke noch keine Bademöglichkeit. Das Ufer ist voll mit riesigen Steinen, die die Trasse der Autobahn stabilisieren. Autobahn? Nein, drei fast leere Spuren je Richtung mit 3 Meter breitem Seitenstreifen, der der perfekte Radweg ist. Es ist kaum Verkehr auf der Strecke. Nun sind es noch gute 120km bis Trabzon Flughafen, wir hoffen noch auf eine Bademöglichkeit um das wichtigste Ziel unserer Küste-zu-Küste-Tour zu erreichen. Einen guten Wochenstart, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[09.10.2010 Ardahan]
Nach dem Pass ist vor dem Doppelpass
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Merhaba, wir sind nun in der Türkei! Pünktlich zum EM-Qualifkationsspiel Almanya - Turkiye erreichten wir das Land des Çays und Döners. Der Aufstieg von 1200m auf 2500m war zunächst durch eine Teeeinladung versüsst, später, ab 2000m Höhe kämpften wir gegen Sturm: Windstärke 7-8 von allen Seiten auf der Passstrasse. Hinzu kam, dass die Strasse weder richtig hoch noch runter ging, und so für netto 1550 Höhenmeter doch 2500 Höhenmeter anfielen. Ziemlich platt erreichten wir nach 70km und 2100 Höhenmeter einen Ort, in dem wir uns erstmal mit Döner und Lamacun stärkten. Die letzten 30km des Tages fuhren wir im Dunkeln, erreichten aber dennoch zeitig das Hotel um das Spiel zu gucken. Gut 30 Minuten vor dem Spiel verkraftete vermutlich das türkische Stromnetz das Interesse am Spiel nicht. Stromausfall im ganzen Ort, haben gerade alle Türken ihren Fernseher gleichzeitig eingeschaltet? 10 Minuten vor dem Spiel war der Strom wieder da, der ganze Ort jubelte dabei deutlich mehr, als während des Spieles, welches wir dann wegen des anstrengenden Tages eher scheintot verfolgten... Güle Güle, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[07.10.2010 Ahalcihe]
Alles wird gut!
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Heute war das Wetter wie ausgetauscht. Nach Tagen mal wieder in kurzen Klamotten. Auch für unseren Abstecher zur Felsenstadt Vardzia hatten wir Glück: Die Site liegt gut 17 Kilometer jenseits der Reiseroute in einer Sackgasse. 17km zweimal fahren ist ja auch doof. Wir hatten gleich den ersten Jeep gestoppt bekommen. Drei Israelis gaben uns einen Lift für den Weg hin. Vardiza ist ein in Felsen gehauenes Labyrinth, diverse Gänge, Räume und sogar eine Kirche gab es zu sehen. Seit der georgischen Grenze sind die Strassen angenehm leer. Ab und an ein kleiner Bus oder ein Rudel türkischer Trucks. Heute kam es uns vor, als ob wir mehr Kühe als Autos auf der Strasse gesehen haben, als wir 10km vor unserem Tagesziel im georgischen Feierabendverkehr stecken blieben... Morgen geht es in die Türkei. Wir hoffen, mit ein paar Türken das Fussballspiel Deutschland - Türkei sehen zu können. Ein letztes doswidanje aus Georgien, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[07.10.2010 Ahalkalaki]
Schluss mit lustig
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Es sollte eine Spätsommertour werden. Bei 40 Grad starteten wir am Flughafen Baku und verdammten die Hitze. Gestern hätten wir uns wenigstens eine Dusche mit dieser Temperatur gewünscht. Es war früher Nachmittag, in der Hochebene nördlich der Grenze Armenien - Georgien auf gut 2100 Meter. Von rechts hörten wir klock - kling - klock... Sekunden später Gesichtsmassage. Windstärke 5 von vorne, Hagel, 4 Grad. Spätsommer? Binnen Sekunden ging mal wieder die Welt unter, das Wetter war seit Tagen dafür gut. Abends in Ahalkalaki angekommen hatten wir die Wahl zwischen einem Familienhotel für 5 Euro mit warmem urigen Zimmer ohne Dusche und einem Möchtegern-Schicki-Micki-Schuppen für 40 Euro mit eiskaltem Zimmer und heisser Dusche. Wir entschieden uns für zweites, keine heisse Dusche? Nein, das war für uns unvorstellbar. Vergraben unter etlichen Decken verbrachten wir die Nacht im wohl schicksten Kühlschrank Georgiens...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[05.10.2010 Gyumri]
Fette Berge, Monsterstrassenköter und Terrorwetter
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Fünf Tage Armenien. Die Tageshöhenmeter sind moderat, das Panorama der fetten Berge von bis zu 4000 Metern schon recht nett. Von Höhe zu Höhe verschwinden wir in einer Wolke, dann in der Sonne, dann im Regen, dann in einem Gewitter. Nach den gestrigen Winden und Weltuntergangsgewittern gehen wir davon aus, dass iranische Terrorganisationen dahinterstehen. Unterstützt wird diese Vemutung von all den fiesen Strassenkötern am Wegesrand, die unsere Bergaufgeschwindigkeit zeitweise Tour-de-France-tauglich machen. Gestern entwickelten wir eine Taktik gegen sie: Einer fährt vor, der andere nimmt das Tier von hinten in die Zange. Die Bestie verfällt in Panik und macht sich davon. Liebe Tierschützer und -freunde: Sorry, aber manchmal muss ein Reiseradler auch an seine Waden denken ;-). Ganz Armenien scheint übrigens auf den Anstieg des Rohstoffpreises von Metallen zu warten. Eigentlich hat fast jeder ein ausgeschlachtetes Auto im Vorgarten, heute sahen wir sogar Carhenge, Armeniens Antwort auf Stonehenge. Eine weitere Kapitalanlage sind Gullideckel. Keep Right, aber nicht, wenn es regnet. Hier uns da könnte die Pfütze einen Nichtschwimmerbereich haben. Durchschnittlich fehlen 10% der Gullideckel von gut 60*60 cm Grösse. Aber sonst war es wirklich nett. Die Armenier sind hilfsbereit und gastfreundlich, die Smalltalks sind meist recht lustig. Heute fragte uns ein Polizist, ob wir in unserer Trinkflasche Bier hätten, wir antworten: "Nein, es ist Wein" und er lachte... Bis bald wieder, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[04.10.2010 Yerevan]
radio erevan - live!
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Erevan, Wolkenbruch, doch wir senden bis an das Ende der Welt! Nein, uns haut nix vom Bike ;-). Noch gute 20km heute, ich hoffe, dort gibt es vernünftiges WLAN. Ich breche mir gerade mal wieder die Finger auf meiner Handytastatur... Over!
Bild & Autor: Andreas Thinius

[01.10.2010 Vanadzor]
Offiziell in Armenien
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Nun sind wir in Arminen - offiziell! Ganz offiziell und ohne Schwierigkeit, kein Mensch nimmt es uns übel, dass wir vorher in Aserbaidschan waren. Da wir gestern Abend keinen Jogurt mehr bekommen haben, gab es heute 8km hinter dem Hotel Frühstück vor einem kleinen Laden, der Jogurt hatte. Es war kein Frühstück, es war ein internationales Vollbad für die Sinne. Auf russisch mit Händen und Füssen kauften wir in Georgien ein, später kam ein Aserbaidschaner, er war Doktor und hatte gerade seine zwei armenischen Patienten mit dem Bus eingesammelt. Der Doc konnte noch recht gut englisch und die ganze Unterhaltung lief in fünf Sprachen kreuz und quer, aber jeder fühlte sich integriert und verstanden... Später an der Grenze von Georgien nach Armenien interessierte sich keiner für unser aserbaidschanisches Visum im Pass. Armenien ist absolut entspannt, absolut herzlich. Die Leute sehr hilfsbereit. Jetzt sind wir schon auf 1350 Meter, ab morgen dann geht es über einige Pässe vonn 2200 Meter und mehr. Also, demnächst mehr von Radio Eriwan ;-), Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[30.09.2010 Tiblis]
Wein statt Wodka
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Die ersten Etappen in Georgien liegen hinter uns - herrlich, diese Ruhe! Es wird faktisch nicht gehupt, wer doch hupt, muss ein Aserbaidschaner im Leihwagen sein. Die Georgier wirken doch deutlich europäischer. Gestern ging es einige Kilometer an Weinfeldern vorbei, faktisch jeder Winzer wollte uns Wein schenken. Jetzt haben wir gerade Tiblis erreicht, auch hier gibt es einige nette Gassen, und von fast überall in der Stadt ist die alte Festung oberhalb am Berg zu sehen. Morgen geht es schon nach Armenien und damit richtig hoch. Die nächsten Tage werden vermutlich alle oberhalb von 1700 Meter Seehöhe liegen. Schöne Restwoche, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[28.09.2010 Sighnaghi]
Fahre nicht nach Armenien!
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Unser erstes Reiseland liegt nun hinter uns. Heute haben wir die Grenze von Aserbaidschan nach Georgien überschritten. In Aserbaidschan haben wir immer wieder gemerkt, dass die Leute Armenien nicht mögen. Eine erste mögliche Hürde hatten wir ja schon damit umgangen, dass wir uns erst die Visa für Aserbaidschan und dann die Visa für Armenien besorgt haben. Dummerweise klebte die armenische Botschaft das Armenien Visum genau gegenüber des Aserbaidschan Visums in meinen Pass... Dieser Zustand führte schon bei der Einreise am Flughafen zu Verzögerungen... Während der Tage in Aserbaidschan nutzen wir, wenn möglich, den Personalausweis. Heute bei der Ausreise Richtung Georgien stolperten die Grenzer wieder über das Armenien Visum. Diesmal setzen wir auf Ablenkung und erzählten von einer Radreise nach Istanbul. Beeindruckt klappte er die Pässe zu und winkte uns durch... Die WLAN-Versorgung ist recht dünn, so dass ich nur sehr sporadisch schreiben kann. Ich habe die Highlights der letzen Tage als einzelne Einträge in den Blog gestellt, wer mehr wissen möchte, wie es in Aserbaidschan war, guckt unter www.cycleguide.de/blog. Bs bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[27.09.2010 Qax]
Gefühlt Dagestan
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Es ist anders als Baku. Die Grenze zu Dagestan ist näher als die Hauptstadt. 30km Luftlinie sind es zum Grenzkamm. Die Menschen in Qax erinnern mich an meine Tage in Dagestan, sie haben diese sympathische Mischung aus Humor und Herzlichkeit. Unser Hotel in Qax wurde von einer Familie betrieben, die Oma freute sich ständig und fand es sehr unterhaltsam, zwei deutsche Radfahrer als Gast zu haben. Unser Hotelzimmer war im Erdgeschoss, Balkontür und Zimmertür nicht verschliessbar. Aber die Atmosphäre hat uns damit nicht ängstlich oder unwohl fühlen lassen...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[26.09.2010 Qäbälä]
Die Drei-N-Taktik
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Ein Tag im Nebel, ein Tag entlang Nussbäumen, ein Tag der Nervensägen. Nussbäume wachsen hier vorzugsweise an Strassen mit 10% Steigung, an Strassen, an denen die im Nebel versteckten Nussverkäufer dem mit 5km/h vorbeiradelnden Reiseradler ein Verkaufsgespräch aufzwingen kann. Wir blieben allerdings standhaft, die Reise ging ohne Nüsse weiter...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[25.09.2010 Samaxi]
You`ll never walk alone
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Eigentlich wollten wir um 9 Uhr in Baku los. 120km am ersten Tag in die Berge, da zählt jede Minute. Doch bis wir endlich stadtauswärts radelten, war es 11 Uhr. Eine Stunde Sightseeing, Bakus Altstadt war deutlich netter als gedacht, eine Stunde quatschen. Gefühlt quatscht einen hier jeder an. Zu unserem ersten Einkaufstopp entschieden wir uns, dass einer in den Laden geht, und einer draussen die Stellung bei den Rädern hält. Als ich wieder aus dem Ladem kam, standen 15 Leute um Stefan herum, wir hatten beide keine Ahnung, wo die alle her waren... Selbst an Orten, an denen wir denken, wir sind für eine entspannte Pause allein, sind wir nicht allein. Wir sind sehr gespannt, wie die Neugier der Leute hier sich auf unsere weitere Reisegeschwindigkeit auswirkt...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[24.09.2010 Baku]
Teamstart
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Nach einigen Stunden Anreise via Istanbul ging es heute zum Startort der Kaukasustour. Gute 19km sind es vom Flughafen Baku zum Strand im Norden der Halbinsel von Baku gewesen. Auf dem Weg dorthin hat es bei jedem Stopp nicht lange gedauert, und es waren einige Aserbaidschaner um uns herum - ganz schön neugierig, die Leute... So war es dann auch beim Coast-to-Coast Anbaden: Recht schnell hatten wir von einigen Aserbaidschanern Gesellschaft. Ihre Lieblingsfragen: Was kostet das Fahrrad? Wohin wollt ihr? Der Strassenverkehr ist recht chaotisch, nach Baku ging es auf einer 6-spurigen (pro Richtung) Strasse hinein, auf der man auch mal ruhig geister- oder rückwärts fahren kann... Als Radfahrer muss man hier für sich selbst und für die anderen gucken. Morgen geht es dann aus Baku Richtung Berge, es dürfte dann alles etwas relaxter werden... Bis bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[13.09.2010 Bitola]
Weinberge und andere Kulturen
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Es ist 14.00 Uhr. Ich sitzt in Prilep mit einem Börek neben einer halb gesprengten Moschee. Der Kirchturm der Anderen steht noch daneben. Ein Abend davor: Auch in Negotino vernichtet eine Kultur die andere: Den Campingplatz dort gibt es nicht mehr: Mit Weinwirtschaft lässt sich mehr Geld machen. Die Strecke durch die Weinberge war dennoch schön. Heute geht es über die Pässe zum Ohrid See. Auch dort soll es einen Campingplatz geben, ich bin gespannt... Einen schönen Wochenstart, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[05.09.2010 Edirne]
transbalkan
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Nach 14 Stunden Anreise von Friedrichshafen nach Edirne klappte es diesmal sogar mit dem Campingplatz in Edirne (2006 war er dicht). Der Airport Stuttgart ist sehr fahrradfreundlich, sogar das Check-in-Personal wollte freiwillig beim Velo einpacken helfen! So, der Çay ist ausgetrunken. Gruss, Andreas
Bild & Autor: Andreas Thinius

[01.09.2010 Kilometer 100.000 !!!]
100000km mit dem rad durch europa
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das ist live, hier gibt es wlan, ich schmeiss mich weg... tutu kompletto: auf der abfahrt der sr11 zu einem famila markt war es soweit, fast wäre mir beim bremsen noch einer aufgefahren... 100000km in gut 8 jahren. Und jetzt? Auf zur nächsten cafebar! Gruss von einer verkehrsinsel, 14km östlich von verona!
Bild & Autor: Andreas Thinius

[01.09.2010 Verona]
los geht's!
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Der Latte Macchiato mit Blick auf die Skyline von Verona ist ausgetrunken, die Triebwerke laufen gerade warm :-). Exakt 14,34km sind es nun zum 100000ten Kilometer. Ich hoffe, es gibt dort Netz für eine Live-Schaltung ;-)...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[31.08.2010 Verona]
der tag vor dem tag
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Ereignisendspurt: Gestern Abend habe ich meinen Fahrradschlüssel verloren. Trelock, der Schlüssel hat einen kunstoffrahmen, irgendwann musste der brechen und der Schlüssel im sonstwo verschwinden... Auch das noch: Die WLAN-Versorgung ist in Norditalien sehr mager. Sehr schlecht, denn ich hätte noch einiges für die Route recherchieren müssen. So führen bislang im organisatorischen Blindflug alle Wege nach Venedig. Der Campingplatz von Verona ist ein echter Geheimtipp, und das WLAN hier schafft mir gerade Planungsklarheit: Ich habe eine Zugverbindung von Venedig nach Friedrichshafen gefunden. Es sind nun noch 15km zum 100000. km und 130km nach Venedig. Das sollte noch klappen ;-). Gruss aus Verona, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[18.08.2010 Pula]
Pula-Alarm
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Der Inselabstecher ist vollbracht. Das war sportlich, das war knapp. Bis Rab auf der Insel Rab klappte alles gut. Von Rab nach Pag gab es jedoch erst um 17 Uhr, und damit zu spät, ein Boot nach Pag. Um 14 Uhr hätte es noch ein Ausflugsboot gegeben, aber das habe ich um 8 Minuten verpasst. Hätte ich vorher davon gewusst, hätte ich mich beeilt. Nun, so gab es ein Wassertaxi, war auch mal nett. Die 45 Minuten Kreuzfahrt kam 20 Euro - das war noch ok. Um 17:59h erreichte ich die 18:00 Uhr Fähre Pag-Festland. Aber es war mir klar, dass ich nicht aus eigener Kraft den 65km entfernten 21:30h Bus aus Senj nach Rijeka bekomme. Nach gut 15km hatte ich dann mal wieder Glück: Eine deutsche Familie gab mir einen Lift bis Novi Vinodolski. Dort hatte ich Chance auf den 22:05 Uhr Bus nach Rijeka. Der wollte allerdings mein Rad nicht mitnehmen. So verbrachte ich die Nacht in Novi Vinodolski und hatte mit dem 5:20 Uhr Bus nach Rijeka glück. Wir waren um 6:25 in Rijeka, um 6:30 Uhr fuhr gleich der Bus nach Pula. Und alles war gut. Nun mache ich gerade noch Frühstück auf dem Camp von Pula bevor nun der Endspurt nach Venedig startet... Eine schöne Restwoche, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[15.08.2010 Pula]
Es geht! Oder: Zickzack für Fortgeschrittene
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So! Ich habe die Fährfahrpläne ausgetrickst! Nach 100km erreichte ich aus Ljubljana gegen 17 Uhr Trieste. Die Idee war, von dort um 18.00 Uhr einen Bus nach Pula zuehmen. 10km vor dem Busbahnhof gab es zum Wohl der anderen Busreisenden einen Campingplatz mit Duschmöglichkeit. Es kostete mich 2,50 Euro, sie druckten mir dafür eine Rechnung aus... Nun bin ich auf dem Camp von Pula, die Stadt ist nett, der Camp ist ein Kulturschock für 20€ im Zelt die Nacht - eine Liveband spielt 70er, 80er und Schlager - sehr eigeninterpretiert... Morgen um 7:00 Uhr geht's auf die Inseln, Dienstag mit dem Bus zurück nach Pula. Mittwoch nach Trieste und dann wieder auf der eigentlichen Route nach Venedig weiter. Guten Wochenstart, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[14.08.2010 Ptuj]
Balaton und Quatrolon
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Während das Zelt vom Gewitter der letzten Nacht trocknet, sitze ich in der Hotellobby vom Luxusschuppen nebenan und nutze die Zeit für frische Zeilen. Nun bin ich zurück vom Balamannton auf der eigentlichen Route und nun in Ptuj / Slowenien. Seit 2007 hatte ich die Idee, von Zagreb via Balaton nach Budapest zu radeln. Nun, den Balaton den ungarischen Bodensee zu nennen, wäre ein Lob... Ok, auch diese Strecke ist defenitiv eher was für die Nebensaison... Da es vormittags keine Zugverbindungen zurück nach Varazdin, meinen Abstecherstartpunkt gab, gab es einen Quadrolon: 4h Zug von Budapest nach Nagykanizsa, 30 min Bus weiter nach Letenye, 12km radeln über die Grenze Ungarn / Kroatien nach Donji Kraljevec, 45 min Zugfahrt nach Varazdin. Gesamtdauer 6:45h, und damit nur 40 min langsamer als die Nachmittagszugverbindungen ;-). Nun geht es durch die Berge weiter Richtung Ljubijana und Trieste. Von dort aus via Pula auf die kroatischen Inseln. Ich bastel noch an der Route, ausgerechnet dienstags verkehrt kein Boot von Pula nach Losinj. We will see... Bis bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[17.07.2010 Nachod]
Mit einem Fahrrad nach Polen - nur für eine Nacht...
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Prag liegt nun gute 100km hinter mir, und faktisch ist das ganze Land draussen per Rad oder Paddelboot unterwegs. Die tschechischen Strassenränder sind mit Schirmen mit Bierwerbung gesäumt. Das macht Durst und ist bei sommerlichem Wetter nur schwer zu ignorieren. Während das ganze Land von Pivo zu Pivo radelt, schlage ich mich diszipliniert von Hügel zu Hügel, bei 35 Grad... Wirklich ;-)! Juhu, soeben kam jedoch der Wetterumschwung: Ein Weltuntergangsgewitter ist durchgezogen, bei angenehmen 20 Grad geht's gleich über die Grenze nach Polen, morgen dann wieder zurück in die Tschechische Republik. Ein schönes Wochenende, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[05.07.2010 Elblag]
Viertelfinale, Halbfinale,...
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Zusehr hatte mich der Gedanke gequält, 5 Stunden in einem Bus zu sitzen. Spontan entschied ich mich für die Alternative der 6 Stunden Zugfahrt von Warschau nach Gizycko in den Masuren und erreichte kurz vor dem 3:0 des WM-Viertelfinalespiels Deutschland - Argentinien den örtlichen Campingplatz. Es war schon en sehr originelles Bild, wie deutsche und polnische Camper auf einer Terrasse mit Piwa das Spiel auf einem Röhrenfernseher im Holzgehäuse verfolgten. Kommentar eines Polen: Es wäre ja rund ein Viertel der deutschen WM-Mannschaft polnischer Herkunft, also guckt er das Spiel natürlich auch... Nun, so viel Fussball in einem Fahrrad-Newsletter... Bei der Planung dieser Tour habe ich Null an die WM gedacht, sie während einer Reise in anderen Ländern mitzubekommen, ist aber irgendwie ganz nett. Nun sind es noch gute 100km bis Danzig - mein persönliches Halbfinale-Ziel. Gruss aus dem Gras des Campings von Elblag, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[01.07.2010 Lublin]
Polnischer Bußgeldkatalog
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Heute ging es von Dorf zu Dorf. Ich habe viele Schilder gesehen, die über EU-Subventionen informierten. Später in Lublin hatte ich heute die Möglichkeit, als Tourist eines EU-Geberlandes ein EU-Nehmerland zu unterstützen. 100 Zloty, das sind 25 Euro, flossen aus meiner Geldbörse cash in die Stadtkasse. Das ist der Preis für eine als Radfahrer bei Rot überquerte Ampel in Polen. Nun, ich gebe zu, mein Fahrstil ist in letzer Zeit ziemlich südeuropäisch geworden. Ich werde ihn zukünftig wieder mehr national anpassen... Nun sind es noch ca 140km nach Warschau. Samstag geht es von dort mit dem Bus in die Masuren. Während des WM-Spiels sitze ich leider auf dem Sattel. Viel Spass beim Public Viewing, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[01.07.2010 Grenze Ukraine / Polen]
No Drugs, no number, no rock'n roll
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Schön, diese Ostblockgrenzen... Mit knallroten Augen erreichte ich die Grenze Ukraine - Polen. Der ukrainische Grenzbeamte fragte mich: "Drugs?" Nein, auch diesmal nicht. Irritiert guckte er mir auf meine vom Heuschnupfen gestressten Augen und fragte eine zweites Mal, ob ich Drugs dabei hätte. Er akzeptierte mein 'nein' und schickte mich zum nächsten Posten:'Passport Maschine?' Er wollte wohl so etwas wie einen Fahrzeugbrief für mein Fahrrad sehen. Ich erwiderte: 'No, Velociped, njeto passport velociped...' Statt des Kennzeichens wurde 'велосипе́д' im Laufzettel eingetragen... Weiter zum nächsten Posten: Stempel hier, Stempel da, nächster ukrainischer Posten... Auf der gesamten Strecke, inklusive der polnischen Stationen, fuhr ich an gut 2km PKW-Schlange vorbei. Viel Verkehr, wenig Durchsatz. In einem Smalltalk mit einer polnischen Grenzbeamtin erfuhr ich, dass normalerweise auch an dieser Grenze keine Fahrräder zugelassen sind. Reiseradler von Polen aus kommend werden in einen PKW gesteckt. Ostblockgrenzen sind alles andere als Rock'n' Roll... Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[29.06.2010 L'Viv]
Sorry, you have to take a lift
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Mal eben von der Slowakai in die Ukraine. Ok, es war klar, dass eine Stunde durch den Zeitzonenwechsel futsch sein wird, aber dass eine zweite Stunde der Grenzübergang fressen wird, damit habe ich nicht gerechnet: 'Sorry, you have to take a lift' begrüsste mich der slowakische Grenzbeamte. 'This border is only for vehicles, you can't go.' Aha: Ein Fahrrad ist also kein Vehicle im Sinne der EU? Schön, dachte ich mir, was macht eigentlich die European cycle federation (ECF) den ganzen Tag? Jedenfalls bemüht sie sich nicht um die Gleichberechtigung von Fahrrädern zu anderen Fahrzeugen an Grenzübergängen. Saftladen! Nun, die nächste Grenze für Radler wäre 35km nördlich bzw. 35km südlich gewesen. Aber: Wer es hier bei Uzgorod schaft, einen PKW-Fahrer auf einen Lift zum Grenzüberschreiten zu überzeugen, spart sich die zweimal 35km Umweg nach Uzgorod. Ich hatte Glück: Gleich der erste Wagen war gross und nett genug. Wir verstauten alles, was etwas dauerte. Auf der Fahrt vom slowakischen Grenzposten zum ukrainischen Grenzposten versorgte mich mein Rückbanksitznachbar mit selbstgebackenen Kuchen. Die ukrainschen Grenzer brauchten dann noch 20 Minuten für meinen grünen Reisepass aus der Botschaft in Wien... Die Waldkarpaten waren sehr schön. Nun geht's weiter Richtung Polen / Warschau. Mal sehen, welche Überraschungen noch auf mich warten... Sonnige Grüße aus einer Plattenbausiedlung vom Stadtrand von L'viv (Lemberg) Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[26.06.2010 Kosice]
Wasser - ich sage ja zu europäischen Wasser
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Nachdem das Radreisejahr bislang quasi in der Dürre verlief, haben wir, der Regen und ich, uns nun in den slowakischen Gebirgen gefunden. Bislang zum Glück nur nachts - aber es ist herbstlich. Die Hohe Tatra ist in Dauerbewölkung, auf 1200 Meter waren es gestern um 19:00 Uhr 10 Grad - das war frisch. Heute bin ich in Kosice angekommen und habe zur Mittagspause eine andere Art des Wassers genossen: Hier laufen die Wasserspiele im Takt klassicher Musik, ein Ort zum Festwachsen. Weiter geht's dennoch jetzt Richtung L`viv in der Ukraine. Mit einem grünen Reisepass aus der Deutschen Botschaft in Wien. Jo, ich habe es nach acht Jahren geschafft, meinen Reisepass in Hamburg zu vergessen. So ging es am Mittwochmorgen in Wien erst einmal zur deutschen Botschaft, bevor ich meine Radreise starten konnte. Für 65 Euro und 3 Stunden Geduld gab es dann einen 12 Monate gültigen Pass... Schönen Sommerbeginn, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[19.06.2010 Dubrovnik]
Kulturüberlauf: 7 Länder in 12 Tagen
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Nach 12 Tagen bin ich nun heute in meinem Zielland Kroatien südlich von Dubrovnik angekommen. Rumänien - Moldavien - Ukraine - Italien - Albanien - Montenegro - Kroatien. Grenzübergang im Zweitagetakt. Irgenwie war das brutal, die Kontraste dieser Länder. Es war keine Longdistance-Reise, es war eine Arbeitstour. Mit dem ersten Teil der Reise durch das Donaudelta habe ich bis auf Georgien das Schwarze Meer umrundet. Die Tour Bari - Brindisi ist ein interessanter Zubringer für die Anreise nach Griechenland via Korfu. Ja, und mit dem letzten Teil Tirane - Podgorica - Dubrovnik wird die Rückreise von Griechenland via Adria Richtung Norden interessant. Im Juni / Juli stehen noch zwei ähnlich gestrickte Reisen an - lass' Dich überrraschen :-). Bis bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[15.06.2010 Bari]
Das Rad ist rund - der Ball auch.
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In den Gassen der kleinen Ortschaften stehen die Fernseher auf den Gehwegen - Public viewing auf italienisch. Am Abend des WM-Auftaktspieles Italiens unterbrach Italiens Ausgleichtreffer in der zweiten Halbzeit meine Zelt-Nachtruhe. Meine Herren, waren die Italiener am Folgetag des 1:1 schlecht drauf... Ok, 4:0 gewinnen kann eben nicht jeder... Zwischen Bari und Durres gibt es eine gute handvoll Fährgesellschaften, mindestens 2 Abfahrten pro Tag. Von Brindisi geht's noch nach Vlore, die Verbindung Brindisi - Dürres ist wieder eingestellt worden - manche Internetseiten wissen es leider noch besser... Die Wartezeit im Fährterminal Bari fühlte sich schon sehr albanisch an. Die Zollbeamten in der Reihe 'EU-Citizen' machten einen gelangweilten Eindruck... Nach gut 2,5 Stunden verspäteter Abfahrt genoss ich die Nacht auf der Isomatte auf dem Sonnen-, oder besser gesagt: Sternendeck. Bei 20 Grad Nachttemperatur und leichtem Wind 7 Stunden über die Adria - das war schön!
Bild & Autor: Andreas Thinius

[13.06.2010 Odessa]
Oh,we going to Odessa...
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Fast schon peinlich, aber als ich ca 60km vor der Stadt durch Touribadeorte kam, fiel mir auf, das Odessa wie Ibiza klingt. Für den Rest des Tages ging mir der Tourischlagerhit "Oh, we going to Ibiza" in abgewandelter Form "Oh,we going to Odessa" nicht mehr aus dem Kopf... Ja, rchtig, ich bin jetzt in Odessa, am Ziel meiner Donaudelta-Tour. Apropos Ibiza: Die letzte Kaukasustour startete ja im Südosten der Ukraine, da hatte ich das Gefühl, dass die halbe Ukraine betrunken ist, das war diesmal im Südwesten nicht so. Die ukrainische Donau- und Odessa-Region scheint auch nicht so ärmlich. Was unterscheidet nun Rumänien von der Ukraine? Während die Strassen in Rumänien super asphaltiert waren, gab es kaum brauchbaren Jogurt oder Fruchtsaft. Während ukrainische Strassen mit ihren Schlaglöchern an Hamburger Radwege erinnern, gibt es jedoch an jeder Milchkanne guten Jogurt und sehr leckere Fruchtsäfte ;-). Morgen geht es mit Carpatair von Odessa nach Bari in Italien. Von dort 135km la dolce vita bis Brindisi, mit dem Zug zurück nach Bari und dann nachts mit der Fähre nach Durres in Albanien. Ich freue mich auf die unzähligen Cafebars am Wegesrand und wünsche Euch eine schöne letzte Frühlingswoche, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[11.06.2010 Galati]
Ein Fluss spaltet Europa
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Während es in Murighiol im Donaudelta Motorbootfahrten für 50 Euro zu buchen gibt, wissen 25km weiter die Menschen bei Partizani nicht, wie der morgige Tag weiter geht. Klugscheisser in Internetforen erzählen von Grenzübergängen zwischen Rumänien und der Ukraine, die es nicht gibt. Für die Einreise per Boot nach Izmajil erheben die ukrainischen Behörden 200 Euro Steuern. Strassenkarten zeigen Fähren und Grenzübergänge bei Isaccae aus Sowjetzeiten, an die sich nur die Älteren in der Port Authority in Tulcea erinnern. Hier ist Kontrastprogramm! Nun bin ich in Galati und werde via Moldawien in die Ukraine gelangen. Mittagstemperatur in der Sonne: 47 Grad, kein Schatten, kein Wind. Summa Summarum eine Tour mit recht vielen Herausforderungen. Schönes Wochenende, sendet Dir Andreas vom Donaudeltaradio.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[24.05.2010 Astrachan]
Mal wieder am Volgadelta
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Nach gut 1950km und zwei Zugfahrten (ja, Fahrradmitnahme ist russisches Zügen ist nur eine Frage des Geldes...) bin ich am meinem Reiseziel am Volgadelta in Astrahan angekommen. Astrahan ist schon ganz nett, dass finden allerdings auch Millionen von Monstermücken, heute Nacht werde ich wohl besser die Fenster des Hotelzimmers zulassen... Die Fahrradmitnahme mit dem aserbaidschanischen Zug aus Baku war mal wieder recht speziell: Das Zugpersonal hat meine Packtaschen wieder aus dem Zug geworfen, als ich mein Fahrrad einladen wollte. Ich konnte tausendmal sagen, dass mein Flieger in Astrahan auf mich wartet und warf die Taschen wieder in den Zug (die Tür ist gut ein Meter über der Bahnsteigkante), sie die Taschen wieder raus... Beim fünftenmal fiel das Wort Money. Tja, und schon hatte mein Velocipede für 500 Rubel (14 Euro) einen warmen Platz im Heizungsraum des Wagons bekommen... Morgen Mittag geht's via Moskau und München zurück an die Elbe. Es war wieder anders als sonst, das Meiste gefühlt eigentlich recht westlich diesmal... Bis dahin, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[24.05.2010 Kochubej]
Gegenwind - Rückenwind - Weltuntergang
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12:38h sollte mich der Zug von Kocubey nach Astrahan bringen. Es gab zwei Möglichkeiten: 110km Gegenwind, Hotel, 80km Gegenwind zum Bahnhof oder 140km Gegenwind, Hotel, 30km Gegenwind zum Bahnhof. Ich entschied mich für Variante 1. Ziemlich entkräftigt, die letzten Kilometer Pausen im 5km-Takt, erreichte ich das Hotel, war ich froh, morgen nur noch 30km kämpfen zu müssen und fiel ins Bett. Am nächsten Morgen weckten mich Regentropfen am Fenster. Regen? Hier in der Steppe? Warum ist es dann eine Steppe, wenn es hier regnet? Wie schön, zur eh monotonen Strecke durch die Steppe kam jetzt noch Regen. Als ich um 9:00 Uhr mich für die letzten 30km auf den Weg machte, stelle ich fest, dass der Wind über Nacht gedreht hat. 26km in 59 Minuten. So ist durchaus auch die Kombination Regen und Steppe ok :-). Nachdem ich hier in Dagestan meinen Einkauf für die Zugfahrt getätigt hatte, gab es noch eine Çay-Einladung in den Çay-Salon des Ladens, die Verkäuferin reichte mir selbstgebackene Süssteile, ich durfte bleiben, bis mein Zug fuhr. Die Dagestanis sind sehr sympathisch, ich verstehe diese angeblichen Unruhen und Sicherheitshinweise für Dagestan nicht!
Bild & Autor: Andreas Thinius

[22.05.2010 Georgievsk]
Kurparksafari und Migrationskontrollski
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Heute ging es vom Kurpark in Kiskovodsk zum Kurpark in Essentuki weiter zum Kurpark Zeleznovodsk und schliesslich zum Kurpark von Pjatigorsk. Das sind die vier Kurorte hier im Kaukaus. In Summe gibt es gut 100 Quellen mit heilendem Wasser. Nach gut 100 Nächten in Russland klopfte es eben zum ersten Mal an der Hotelzimmertür: Migrationskontrollski, versuchten mir zwei Herren zu versichern. Wir gingen runter zur Rezeption dort kannte man sie - ok - beruhigend. Fotokopie vom Ausweis und der Migrationskarte und alles war ok. Ja ja, Kontrollski, Kontrollski... Ach so, nach vielen Gesprächen hier in der Region bin ich nun auch überzeugt, nicht Richtung Nalcik und Groznyj zu fahren, Montag werde ich im Norden von Dagestan bei Kocubej auf meine Route Astrahan - Mahackalka von 2009 treffen. Bis dahin werde ich jetzt nur noch in Konditoreien nach dem Weg fragen (bin dabei vorhin mit ca 1,5kg Süssteilen beschenkt worden - da haben sie den Richtigen erwischt) ;-)... Schönes Wochenende, Andreas. PS: Auf dem Schild steht -nicht stören-
Bild & Autor: Andreas Thinius

[21.05.2010 Kislovodsk]
Der Wodka-Pass im Kaukasus
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Was habe ich mich gestern wie ein Schneekönig gefreut: 1105 Meter über dem Meer - eine vierstellige Höhe in Russland, wow... Nach dem es auf 850m wieder runter ging, wa ich mir sicher, das war's mit Pässen. Zwischen Karacaevsk und Kislovodsk kletterte die Strasse erneut auf 1105m - ein Blick nach vorne machte klar, da kommt noch mehr! Es ging auf 1986m über Null! Allerdings war die Steigung mit 57% rekordverdächtig - ich glaube, auf dem Schild fehlte ein Komma... 57%, dass konnte nur der Wodka-Pass sein...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[19.05.2010 Mostovskoj]
Kurs Richtung Dagestan
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3,5h Elektritschka für 130km geschraubtes Gleis, Holzbänke - ich hatte hinterher Rücken... Nun bin ich wieder auf der Nordseite des Nordkaukausus unterwegs. Heute, nach gut 10 Tagen erstmals wieder Internetzugang - 150 Meter hinter dem Hotel, in einer Plattenbausiedlung. Die Stelle habe ich vorhin mit einer Baltika-Bierflasche markiert. Hoffentlich funktioniert das gleich noch dort. Ich habe die Highlights auf vier Artikel unter www.cycleguide.de/blog gesplittet und mit Foto versehen. Ab morgen noch sieben Reisetage bis Astrahan. Der Plan ist, so weit Richtung Osten im Kaukausus, bis es nach Lösegeldentführung riecht. Hier und da sind mir heute die ersten arabischen Leute begegnet. Man erkennt sie ohne hinzugucken am Begrüssungs-Hupen, wenn sie mit ihrem Lada unterwegs sind... Ein zweites Anzeichen dafür ist allerdings, dass es in den Läden superleckeres Fladenbrot gibt, heute Mittag kam gerade mit mir eine frische Lieferung zugestellt...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[19.05.2010 Sochi]
Ersteinmal am Ende
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Der Charme russischer Holzhäuser zwischen Palmen, gut 150km Geröllstrand in einem Stück. Dazwischen ein Mix aus Sylt und Ballermann - das ist russische Schwarzmeerküste zwischen Tuapse und Alder. Die Küstenstrasse macht auf 126km 2200 Höhenmeter, keine Stelle höher als 200 Meter über Null. Kurz hinter Adler ist die Grenze zu Georgien. Hier ist die russische Welt für Europäer zuende. Kein Grenzübergang, allerdings auch kein Pass zurück Richtung Norden. Morgen früh geht's mit dem Zug zurück nach Tuapse...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[19.05.2010 Tuapse]
Shortcut Wellness
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Hier im Kaukasus gibt es jede Menge Sanatorien. Die Russen bezahlen viel Geld für Schlammbad und co. Dabei gibt es doch eine echte Alternative: Strassen dritter Ordnung im Kaukasus. Dort gibt es Schlaglöcher, in denen man sich verstecken kann. Es hatte die Nacht zuvor geregnet, ich hätte nicht gedacht, dass ich mal mit meinem Bike bis zum Schritt in einem angenehm warmen Schlammbad im Schlagloch stehe. Wellness vom Feinsten zum Nulltarif. Entschuldigt mich bitte, dass es nur ein Foto von der light-variante gibt, in der besagten Situation hatte ich einfach andere Gedanken, als noch ein Foto zu machen - schade - nächstes mal die Strecke mit RTL-Kamerateam, das dürfte Einschaltquoten geben ;-)...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[19.05.2010 Rostov]
Russia goes bicycle
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Erstmals kommt es mir vor, als ob das Fahrrad in Russland doch nicht nur das Verkehrsmittel der armen Menschen ist. In den Städten werden Mountanbikes auf Plakatwänden beworben, Kids und Jugendliche cruisen mit ihrem Velocepide durch die Strassen. Auf den Dörfen kaufen die Muttis mit recht moderaten Damenrädern beim nächsten Laden ein. Und ich selbst werde oft wie nie als Sportsmann statt als Irrer begrüßt. Lustig sind die Polizeikontrollstationen, die es gut alle 25km im Lande gibt. Die Herren von der Melize winken mich heran, wollen meine Strecke wissen und schütteln mit dem Kopf, sich einen Vogel dabei zeigend... Naja, ansonsten Tendenz Toleranz...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[09.05.2010 Maryupol]
Vom Meer zum Meer zum Meer
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Dnepropetrovsk ist eigentlich ganz leicht auszusprechen: Dnepro nach dem gleichnamigen Fluss, Petrovsk als kirchlicher Zuname. Nun, muss man sich ja auch erstmal nicht mehr merken, denn der Flug ging ja nach Zaporizza, was übrigens auch am Dnepro liegt. Wir landeten dort auf einer Panzerplattenpiste mit Schlaglöchern. Auf der Strasse vom Flughafen zur Stadt fühlten sich Kühe heimisch. Quasi Ryanair-Feeling auf ukrainisch: Man ist irgendwo in der Pampa gelandet, aber nicht dort, wo man eigentlich hin wollte. Stopp: In diesem Fall war ich ja über den Ausweichflughafen froh, sonst wären es noch 80km vom Flughafen Dnepropetrovsk nach Zaporizza gewesen... Der Dnepro liegt nun 220km hinter mir. Heute bin ich am ersten Meer meiner Drei-Meere-Tour angekommen. Der Ortseingang von Maryupol begrüsste mich mit Metro und Obi, fast wie in Hamburg, nur dass wir an der Elbe keinen Lenin vor dem Rathaus stehen haben. Lenin in der Urkraine? Ja, anscheinend ja... Morgen geht es nach Russland, Kurs Rostov, dann Richtung Krasnodar. Von dort über einen Kaukasus-Pass nach Sochi am Schwarzen Meer. Bis dahin, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[26.04.2010 Van]
Vollwaschprogramm mit Schonschleudern
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Es hat was von Tilli und Spülmittel. Das Wasser des Van Sees fühlt sich wie Seifenlauge an und schmeckt leicht salzig. Der Van See hat keinen Abfluss, er füllt sich vorwiegend mit Schmelzwasser, und ist so sehr basisch. Ich hätte meine Wäsche ohne Waschmittel drin waschen können. Nach rund 1500km (genaue Auswertung folgt die Tage) bin ich nun am Ziel meiner Südosttürkei Reiseroute via Akdamar Klosterinsel am Südostufer in Van am Vansee angekommen. Der Besuch der Akdamar Insel war mein grosses Fragezeichen auf der Reise. Es gibt nicht wirklich Infos, wie die Schiffe dorthin fahren und ob man dort in der Ecke eine Unterkunft findet. Und wo bleibt das Rad, während ich auf der Insel bin? Es war alles ganz easy: Die Schiffe fahren alle naselang, gefühlt alle 15 Minuten (es war Sonntag, vielleicht unter der Woche weniger). Die Überfahrt kam 5 TL (2,50€) hin und zurück. Für die Kirche nochmal 3TL Eintritt. Das Rad konnte ich vor einem Tourishop abstellen, der Verkäufer hat sich gleich fürsorglich für die Obhut des Radels gemeldet (siehe Foto). Die Überfahrt hatte was von Bodensee: Berge, Schneegipfel, maritimes Feeling. Direkt am Anleger gibt es einen Campingplatz. 10km weiter in Gevas ein Hotel. Da ich allerdings schon um 15:30h zurück von der Insel war, bin ich die übrigen 47km bis Van weiter geradelt. Van selbst ist nur Großstadt, das Zentrum besteht fast nur aus Fressbuden, Reisebüros und Mobilfunkgeschäften. Heute Mittag geht es weiter per Flieger nach Istanbul. Schönen Wochenstart, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[24.04.2010 Tatvan]
Die schönsten Pannen sind kurdisch
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Heute bin ich über Bitlis in Tatvan am Van Gölü (See) angekommen. Der See und die Stadt liegen auf 1650 Meter, es ist deutlich frischer in dieser Höhe. Noch frischer ist es leider auf dem Nemrut Vulkan, der ist noch eingeschneit, der Pass über dem Krater liegt auf 2550 Meter und sah von unten noch ziemlich weiss aus - also leider unpassierbar, schade. Die letzten Tage über Diyabakir (tolle Stadt!), Silvan, Bitlis(auch toll!) waren wie eine Radreise in einer anderen Welt. Gastfreundlichkeit und Kommunikationsbedürfnis jenseits allem, was ich bislang in Europa erlebt habe. Scharen von Kinder rennen mir auf der Landstrasse hinterher, sie schreien querdurcheinander Hello, Hello, what is your name? Faktisch hupt jedes Auto, jeder Jugendliche und Erwachsene will, dass ich anhalte zum Smalltalk, wo auch immer gerade Tee getrunken wird, ich möchte doch einen Çay mittrinken. Die Steigerung dessen erfuhr ich, als ich mit einem Platten liegen geblieben bin: Nach wenigen Momenten standen drei Autos um mich herum, jeder wollte helfen, wissen wo ich herkomme, eine Familie wollte, dass ich nach der Reperatur zum Picknick mit auf die Wiese komme. Irgendwie alles nett, aber irgendwie auch schon etwas anstrengend, nicht einfach, einen ruhigen Moment tagsüber zu haben. Es ist überall jemand. Es gibt keinen Ort, wo keiner ist und nichts von einem will. Heute standen zwischen den Dörfern Kinder auf der Strasse, die zudem Gemüse verkaufen wollten. Tja, es wirkt leider teilweise auch recht ärmlich hier... Schönes Wochenende, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[21.04.2010 Siverek]
Nach dem Vulkan ist vor dem Vulkan
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In der Türkei gibt es zwei Nemrut Berge. Heute war der erste dran. Ein Gipfel umgeben von Terrassen mit Königsgräbern. Bei Regen und 7 Grad ging es hinauf auf 2150 Meter. Perfektes Timing: Kaum oben, blaute der Himmel auf. Nun geht's weiter zum zweiten Nemrut. Vor 400 Jahren hat er durch einen Ausbruch den Abfluss des Van-Sees verstopft, ja auch in der Türkei gibt es also böse Vulkane. Sein Krater hat mit 7km Durchmesser den größten Kratersee der Welt. Heute bin ich in Siverek angekommen - es wird langsam kurdisch. Vorbei mit englisch und deutsch, alles etwas einfacher aber um so herzlicher. Vom Ortseingang haben mich Jugendliche per Moped zum Hotel geführt, im Hotel, ich hatte noch nicht einmal etwas gesagt, schnappten sich zwei Herren mein Rad und schoben es quer durch das halbe Hotel in eine Abstellkammer. Zum Schluss noch 30km Tanz um das Schlagloch - morgen früh muss ich mal die Speichen nachziehen und verabschiede mich für heute, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[18.04.2010 Kahramanmaras]
Geografische Irritation
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17.04.2010, 18:22 Uhr, etwas südlich von Kirikhan, mein Mobile teilte mir SMS-Empfang mit: "Welcome to Syria". So so, so ganz ohne Grenzübergang? Ich stoppte, und guckte auf die Strassenkarte: Gute 15km Luftline östlich von mir ist die Grenze Türkei - Syrien. Ich muss gestehen, das war ein Denkanstoß. Soll ich es wirklich zulassen, dass mein Handy mehr Reiseerfahrungen als ich habe? Syrien hat ja eine Mittelmeerküste, ist also ja auch noch irgendwie etwas Europa. Wenn man überlegt, dass Israel sogar am Grand Prix teilnimmt, könnte man ja eigentlich gleich bis Jerusalem radeln... Zurück in die Türkei: Die letzten Tage waren sehr heiss. Mittags in der Sonne 42 Grad, 2 Stunden nach Sonnenuntergang immer noch 27 Grad. So bin ich heute froh, im Hochland auf 568 Meter entspannte Temperaturen zu haben. Ab ca. 13 Uhr setzen immer starke Westwinde ein, vermutlich sind es Fallwinde, da hier die Umgebung bis auf 2200 Meter hoch geht. Heute Abend habe ich zum ersten mal andere Reiseradler in der Türkei getroffen, ein Paar aus Belgien, ein Jahr Auszeit für Mitteleast und Centralasia. Der Vulkanausbruch auf Island legt weiterhin Europas Flugverkehr lahm, die Aschewolke erreicht die Türkei. Ich wollte am 26.04. von Van nach Istanbul fliegen, ich hoffe, das klappt. Wahnsinn, wie die Natur das letzte Wort haben kann und wie preiswert Island dieses Jahr Tourismusmarketing betreibt... Bis bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[15.04.2010 Adana]
Erdbeerdöner und andere Opferfeste
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Die ersten Çay-Einladungen liegen nun hinter mir, und ich bin heute in Adana angekommen. Während es heute auf der gut 145km langen stark befahrenden Strasse von Silifke nach Adana langweilig war, war es gestern (Mittwoch) zwischen Anamur und Silifke recht nett und schön. Eine kleine Geschichte über den Versuch eine nette Mittagspause zu haben: Kurz vor einem Ort lag eine Picknickarea am Strand, Schatten, blaues Wasser, traumhaft. Ich hatte noch einige Sandwiches vom Anreiselunchpaket über. Was habe ich mich gefreut, das letzte Mal für die nächsten zwei Wochen Körnerbrot (in der Türkei gibt es nur helles Ekmek)! Tja, und keine Ahnung warum, das ganze Essen war von Ameisen befallen! Ich radelte zum Ort, kaufte mir helles Brot und Ziegenkäse. Sass neben dem Laden im Schatten an einer Wand - wie schön. Ich fuhr weiter, 2km später machten 11 Frauen, die bei einer Ernte arbeiteten, in einem grünen Berghang Mittag. Sie winkten mich heran, um ihr Gast zu sein. Ich war pappsatt, aber die Einladung konnte ich nicht ablehnen... Es gab homemade Brot, Kartoffeln, Tomaten, eine Art Parmesankäse... Beim Verabschieden schenkten sie mir ca. 2,5kg Erdbeeren - frisch geerntet. Schön, wer soll die denn noch schleppen :-)... Zum Abendbrot kam mir die Idee, Erdbeeren in ein Fladenbrot zu stopfen - ich erfand den Erdbeerdöner! Leider war es zu dunkel für ein Foto, aber es waren ja noch genug Erdbeeren für heute zum Tageslichtfoto über. Tja, und als ich heute wieder an einen netten Ort mittag machen wollte, waren die Erdbeeren leider teilweise schimmelig, so dass es ersteinmal kein Erdbeerdönerfoto gibt... Wir bleiben dran! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[13.04.2010 Anamur]
Anatolischer Triatlon
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Zurück im östlichen Teil des Mittelmeeres. Nach 14 Stunden Anreisezeit (Flieger - Rad - Bus) sitze ich nun im Hotel in Anamur und kämpfe zwischen Bewegungsmelder für die Beleuchtung im Treppenhaus und WLAN-Empfang für diese Mail. Erstmals startete eine Tour mit einer Panne bei Kilometer Null: Beim Luftaufpumpen des Hinterrades im Flughafen verreckte die Gummierung am Ventil. Schön. Nach 15km quer durch Antalya habe ich um 16:30 Uhr gerade noch meinen Bus bekommen. Morgen früh um 7:30 Uhr geht's dann nochmal 45km mit dem Bus weiter zu meinem Abzweigpunkt der Route aus 2005. Das Wetter ist super, der Wind moderat. Bis bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[01.04.2010 Torre la Sal]
10 Uhr Aufstehen, Aquagym...
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Die spanische Küste hat einfach alle Facetten Spaniens. Doch manchmal ist der deutsche Einfluss doch etwas too much. Nein, es gibt nicht nur Lidl und Aldi, es gibt auch den Uelzener Krug! Ich war gerettet, ich musste heute Abend nicht in eine spanische Tapas Bar, ich konnte mal wieder so richtig schön deutsch einkehren... Das fehlte mir auch schon nach 10 Reisetagen. Valencia hat mir sehr gefallen, nun bin ich in Torre la Sal und es sind noch gute 250km nach Barcelona Airport. Heute geht's durch 2 Naturschutzgebiete bis hin zum Ebre / Ebro Delta. Es ist nicht immer so einfach die kleinen Strassen in Küstennähe zu erwischen, das ist manchmal etwas nervig und anstrengend. Aber wenn es dann wieder 10 Kilometer durch endlose Orangenplantagen geht, macht das Radreisen auch hier wieder Spass... Bis bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[28.03.2010 Santa Pola]
Camping-Angebot: 1 Person mit Fahrrad und Zelt für 42 Euro
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Nein, dieses verlockende Angebot habe ich dann doch nicht angenommen. Wahnsinn, ich hätte nie gedacht, dass ein Campingplatz die 20 Euro von Rovaniemi / Finnland überbietet! Aber ich hätte auch was für mein Geld bekommen, denn es war ja ein 5-Sterne-Camping und es ist ja schliesslich Hochsaison. 5-Sterne-Camping? Ich hätte also einen Fernseher, eine Minibar und eine Sauna in mein Zelt bekommen? Vielleicht noch eine Klimaanlage, einen Butler...? Das alles für nur 42 Euro? Wow, da habe ich ja echt etwas verpasst... Nun hänge ich hier auf einem 2-Sterne-Camp in der Abwaschzone und habe schon Ärger von anderen Gästen bekommen, es wäre ja kein Bereich zum Essen und Wifi-Nutzen. Nun, ich verwiess sie auf den 5 Sterne Campingplatz, 10km weiter südlich. Dort würden sie keine Reiseradler mit Zelt treffen, die ihre Abwaschgewohnheiten stören... Das Foto dazu gibt es wie immer unter www.cycleguide.de/blog. Die Küste ist sehr abwechslungsreich. Mal eine nette Landschaft mit einem netten Pass, dann ein schöner Ort, dann wieder Hotel an Hotel und touristisch ohne Ende. Das Wetter ist aber ganz ok. Nachts um 7 Grad, tagsüber um 20 Grad. Wind moderat aus diversen Richtungen. Ich wünsche Dir einen 5-Sterne-Wochenendausklang und -Wochenbeginn! Gruss aus Santa Pola, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius
[25.03.2010 Granada]
10 Grad und Nebel
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Gestartet bei 24 Grad und blauem Himmel, heute bei 10 Grad durch den Nebel. Die Spanier sagen, das Wetter wäre dieses Jahr schlecht gewesen. Ich hoffe, das Wetter weiss das, und wird sich die Tage wieder ändern ;-). Ok, fairerweise muss ich sagen, dass der 10-Grad-Nebel auf 1100 Meter über dem Meer war, hier unten in Granada auf 700 Meter ist es wieder halbwegs ok. Die Spanientour lief ruhig an, bis auf dass die Strecke von Malaga nach Granada bergiger als gedacht war, bislang alles recht unspektakulär. Nun, ich will es nicht beschreien ;-)... Am Dienstag hatte ich an der Küste 110km Megagegenwind, ein Surfbrett wäre das bessere Verkehrsmittel gewesen. So habe ich 10 Stunden für die Strecke benötigt, bin um 22Uhr im Dunkeln am Camping von Tarifa angekommen. Habe beim Zeltaufbauen meine Heringe im Dunkeln verlegt, selbst mit Taschenlampe nicht wiedergefunden. Ich band das Zelt an ein paar Bäumen fest und hämmerte mit den Mantelhebern die hintere Abszisse in den Boden. Am nächsten morgen habe ich zum Glück die Heringe wiedergefunden - also doch was passiert hier :-)! Bis bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius
[21.03.2010 Jerez]
Das andere Ende des Mittelmeers
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Nach einem tollen Saisonstart auf Zypern startet am 22.03.2010 meine nächste Radreise in Jerez / Spanien. Gute 1200km mediterranes Flair, nicht immer ganz an der Küste, warten bis Reus auf mich. Dies ist der letzte Abschnitt, der zur Umrundung der iberischen Halbinsel fehlt. Viele Campingplätze haben in Spanien bereits im März geöffnet, ich werde also mein Zelt dabei haben. In der vergangenen Woche habe ich mich viel mit der Kaukasusregion beschäftigt. Die Kaukasustouren im Spätsommer werden noch eine Herausforderung. Am 01.03.2010 hat Russland eine Grenze zu Georgien geöffnet. Für die Georgier ist dieser Grenzübertritt dort allerdings angeblich illegal. Die Grenze Russland / Aserbaidschan nördlich von Baku ist anscheinend nur für GUS-Bürger offen. Die russische Kaukasuspassage ist nicht möglich: Tschetschenien ist zu gefährlich und für Touristen gesperrt. Anfang April ist die nächste Konferenz in Puncto der zur Zeit geschlossenen Grenze Türkei / Armenien, ich bin auf das Ergebnis gespannt! Schönen Frühlingsstart, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[07.03.2010 Kyrenia]
Rübermachen - einmal anders
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Heute habe ich rübergemacht. Ja, ich glaube, das darf ich ruhig so sagen, denn hier, hinter der Mauer, im türkischen Teil Zyperns sprechen die Leute von "drüben". Auch wenn hier Drüben geografisch gesehen zwar "unten" ist, ist Lefkosia die letzte geteilte Hauptstadt der Welt. Auf dem Foto ist der Grenzübergang im Zentrum der Stadt zu sehen. Der türkische Teil ist türkischer als ich dachte. Statt Keo gibt es Efes (Bier) und in Lefkosia haben sie von einer Kirche die Spitzdächer entfernt und Minarette drauf gesetzt - schon dreist. Die ersten Eindrücke im Strassenverkehr liessen zunächst vermuten, das Nordzypern Rechtsverkehr hat, nach ein paar huntert Metern musste ich mich dann per Hechtsprint auf die linke Seite der Fahrbahn retten - doch Linksverkehr - ein Hauch des exbritischen Südens ist der Insel ist also geblieben. Gestern begrüsste mich oberhalb von 1700 Meter Schnee im Trodosgebirge, heute morgen ein zypriotischer Schneemann. Statt Kohle haben sie Tannenzapfen als Augen - die Nase lässt auf deutsche Vorfahren ahnen - es war eine Möre. Nun geht's 2 Tage durch den Nordosten der Insel. Die Region soll recht untouristisch sein. Ich freue mich drauf und bin gespannt, was mir die Zeit bis Mittwoch hier noch beschert. Bis dahin Grüsse aus Kyrenia, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[06.03.2010 Troodos]
Weinprobe für den Schneemann
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Schnee! Heute ging es von Polis an der Westkste Zyperns hoch in das Troodos Gebirge. 2600 Höhenmeter auf guten 80km - gute Nummer für den dritten Radreisetag des Jahres. Hier oben gibt es einen Campingplatz und ein Hotel. Der Campingplatz hat allerdings im März noch zu, das Hotel hat das ganze Jahr offen. Mit 50-60 Euro die Nacht sprengen sie allerdings den Rahmen der sonst üblichen Übernachtungspreise von um die 25 Euro. Morgen geht es durch die Weindörfer Richtung Hauptstadt Lefkosia. Auf Zypern soll es es ja ca 100 verschiedene Weine geben - beachtlich für die kleine Fläche. Bis bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[05.03.2010 Polis]
Mit dem Rad gegen die Uhr gedreht
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Spontan habe ich mich entschieden, gegen den Uhrzeigersinn die Insel zu umrunden. Der Wind drehte über Nacht... Larnaka Airport liegt nun 200km hinter mir und ich bin am westlichsten Punkt meiner Zypernrundfahrt angekommen. Gestern habe ich zum ersten mal ein Minarett von innen und später von oben gesehen. Allerdings war das nicht so ohne weiteres in Fahrradkleidung möglich. Der Umhang war wiederum nicht besonders geeiget, um die kleine enge Treppe in dem Turm zu besteigen... Naja, Glaube ist Glaube... Es liegen hier sehr viele historische Steine herum. Ich muss allerdings sagen, dass nach all den Sites zwischen Larnaka - Lemesos und Pafos ich keine Steine mehr sehen kann. Die Strecke über die Halbinsel Akamas war traumhaft, ein Teil ist Schildkrötenschutzgebiet - doch leider ohne Schildkröten... Morgen geht es in das Troodos Gebirge bis auf 1951 Meter über dem Meer hinauf. Für den dritten Radreisetag des Jahres eine gute Nummer... Gruß vom Sealevel, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[03.03.2010 Larnaka]
Neue Jahreszeit zwischen Winter und Sommer entdeckt
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Frühling! Es gibt ihn doch noch! Zypern ist in gelb-grün getaucht. Nach all diesem Schnee in Hamburg eine echte Wohltat. Die Wettervorhersage sagt 17-22 Grad für die Woche. Ich bin gespannt, was mir Zypern alles in einer Woche bietet, und werde euch auf dem Laufenden halten. Bis dahin, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[27.10.2009 Maçka]
Rekordverdächtig: Höhenmeterstresstest auf türkisch.
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Die letzen 50km des Radreisejahres 2009 liegen vor mir und eine sehr nette und schöne Türkei-Tour hinter mir. Die Gebirgsroute hat sich voll und ganz gelohnt und mit dem Wetter war es perfektes Timing: Für morgen Nachmittag ist der Wetterumschwung angekündigt, der die Gebirgsroute zuerst unsicher gemacht hatte: Binnen 24 Stunden halbieren sich die Temperaturen und der Niederschlag wird im Gebirge als Schnee fallen, Zeit, um nachhause zu kommen... Der gestrige Tag (26.10.09) wird mir gut in Erinnerung bleiben: eine Passstrasse von 58km mit einer eingezeichneten Höhe von 2010m zwischen Kelkit und Sumelas / Macka entlarvte sich als Sporthighlight des Jahres: Es ging dreimal auf über 2300 Meter, höchster Punkt 2500m - maximales Fahrvergnügen auf Schotterpisten mit um die 10% Steigung / Gefälle. Am Abend waren es dann 2700 Höhenmeter auf 132km. Anstrengend, aber schön. Das Vergnügen wurde mir noch dadurch versüsst, dass es zum einen mehr Strassen / Abzweigungen in echt als auf der Karte gab, und zudem an keiner Abzweigung ein Schild stand. Ich hatte einfach mal wieder ganz schön Schwein: Insgesamt sind mir auf der Strecke drei Autos begegnet, jeweils zum richtigen Moment um eine ausreichende Antwort für die weitere Navigation zu erhalten. Später ging es dann noch 12km (weiter auf Schotter) durch eine Schlucht, zwischen Geröll und Gebirgsbach war meine Fahrradbeleuchtung für sicheres Fahren überfordert. Wieder Glück gehabt: Das vierte Auto des Tages erschien und gab mir mit seinem Fernlicht hinter mir fahrend ein sicheres Herunterfahren... Nachdem ich mir heute Vormittag das Kloster Sumela angeschaut habe, geht's gleich zum Reiseziel Trobzon weiter. Sumela ist angeblich eines der wichtigsten Klöster der Christenheit. Es war lange geschlossen und wird seit ein paar Jahren nun renoviert. Das Kloster ist allerdings nicht mehr aktiv. Es gibt viele Innenschriften mit griechischen Buchstaben. Zum Thema Glaubensfreiheit: In vielen Wandmalereien sind den Gesichtern die Augen ausgekratzt... So, das war's für 2009 von unterwegs! Natürlich wird es auch im Winter News von mir geben, da ich intensiv dabei bin, viele neue Ideen auf cycleguide unterzubringen. Lasst euch überraschen ;-)! Bis bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[21.10.2009 Havza]
Hochland wider Küste - Höhenrausch statt Meeresrauschen
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Es sieht gut aus! Die Tagestemperaturen und die Wettervorhersage werden mir einen weiteren Tourenverlauf durch das wesentlich interessantere Hochland ermöglichen. So geht's morgen zum Beispiel durch Zile. Für Geschichtsanalphabeten wie mich: Hier besiegte der römische Feldherr Gaius Iulius Caesar den bosporanischen König Pharnakes II. am 20. Mai 47 v. Chr. (nach dem julianischen Kalender) in einer nur vierstündigen Schlacht und schickte die bis heute bekannte Siegesbotschaft „Veni vidi vici“ („ich kam, sah, siegte“) nach Rom. Die Reiseroute wird allerdings etwas länger, ich werde wohl nicht weiter als bis Trabzon kommen, statt wie gedacht bis zur georgischen Grenze. Aber so bleibt wenigstens noch etwas für nächstes Jahr über ;-). Südlich von Trabzon werden zwei schicke 2000-Meter-Pässe dem Radreisejahr ein schmackhaftes Ende verleihen. Die Çay (Tee) -Einladungen machen das Vorwärtskommen nicht immer leicht. "merhaba (guten Tag), Istanbul-Trabzon Bisiklet (Fahrrad)"..."alman (Deutscher)"... wenig später steht das halbe Dorf um einen herum... und es gibt massenweise "hello" zurück. Dann zum Schluss noch gute 25 Hände schütteln "güle güle" (auf Wiedersehen)... Zwischendurch ein kleiner Pass, ein alter Mann kommt mir entgehen und drückt mir bei meinen 6km/h auf 10% Steigung strahlend einen Apfel in die Hand. Es geht hinunter ins nächste Dorf, die Schule ist gerade aus. Ich versinke in 20 blaugekleideten Kids auf der Strasse, alle rufen quer durcheinander "hello,hello, my name is ..., what is your name?" Ein paar Sekunden später dröhnt das Mittagsgebet über die Lautsprecher. Amüsant ist, es endet jedesmal mit einem Knacken, als käme es über eine Telefonverbindung. Alles echt nett und eindrucksvoll. Die Landschaft ist oft super schick überraschend und höheres Verkehrsaufkommen ist nur im Umkreis von 10-20km der grösseren Orte. Nur die Anhupgrüsse auf der Strasse nerven allerdings langsam. Aber bei all den herzlichen Gegebenheiten ist das schnell vergessen. Schönes Wochenende, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[18.10.2009 Devrek]
völlig losgelöst, von der Planung, schwebt das Fahrrad...
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Startschuss zum Countdown 2009! Nun sind es nur noch 10 Etappen bis zum Winterschlaf. Die Strassenkarte lässt zum Glück auf verkehrsarme Strassen hoffen. Der Verkehr im Grossraum Istanbul ist stetig am wachsen, Nebenstrecken gibt es nicht wirklich, oft Sackgassen. Gestern war es auf dem Weg durch das Gebirge nach Devrek allerdings sehr idyllisch, keine 20 Autos auf 43km Passstrasse. Topografisch war es allerdings etwas hart: 720m waren als Pass eingezeichnet, 1500 Höhenmeter machte die Strasse allerdings in Summe. Auf 43km! Zum Teil mit 16%igen Anstiegen. Im Moment spricht die Wettervorhersage für die Gebirgsroute, ich werde in 3-4 Tagen über den weiteren Routenverlauf entscheiden. Heute geht's erst einmal nach Safranbolu, eine mittelalterliche Stadt, die Unesco Weltkulturerbe ist. Schönen Sonntag, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[07.10.2009 Makhachkala]
Kaukasus-Schnupperkurs
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Am Fusse des Kaukasusgebirges mit den eigenen im Kaspischen Meer zu stehen ist nach 2500km Radreise ein wohltuendes Gefühl. Die gut 500km von Astrahan nach Makhachkala haben sich total gelohnt. Das ist nicht mehr Russland gewesen! Nach einem Vollbad in den Kulturen nahm ich gestern am Abend noch eins im Meer. Ich bin mir nicht sicher, ob der Ölteppich dort jetzt von mir gekommen ist, denn Russland hat ja leider nicht wirklich Nebenstrecken zum Radeln und der Routenverlauf ist oft von stärker befahrenen Strassen geprägt. Eine jedoch über 122km unbefahrene Strasse führte mich durch die Kalmykia Steppe. Auf den Karten als unasphaltierte E119 (Europastrasse) eingezeichnet, outete sie sich als Naturparadies: Greifvögelkolonien am Horizont, 1000de Riesenheuschrecken, wilde Pferde, Storche, Murmeltiere... Ab und an mal Farmer, die zu Fuss oder auf Pferden ihre Rinder, Ziegen und Schafsherden durch die Gegend führten. Meist waren es asiatische Menschen, die aus der Zarenzeit übrig geblieben sind. Plötzlich sass ich im Fahrradtrikot auf einem Pferd und ritt mit einem der Gauchos durch die Steppe... Das war einfach nur GEIL! Ab ca 80km vor Makhachkala zeigte sich die nächste Volksgruppe: Es wurde Stück für Stück arabisch. Den Tageseinkauf hätte ich mir sparen können, überall, wo ich stoppte, gab es was zu essen geschenkt. Später wollte ich an einer stillgelegten Tanke mal kurz Luft und Öl am Bike nachlegen und es stoppte einer mit seinem Wagen, ich sollte doch eben noch 1km ihm hinterherradeln, seine Frau wartet mit dem Mittagessen... unglaublich - Die Russen weiter nördlich sprechen nicht schön über ihre südlichen Landesgenossen, in Verbindung mit meinen Erlebnissen wird mir der Kaukasuskonflikt ziemich klar... Der Tag nach Makhachkala hat mir Appetit auf meine für 2010 geplante Kaukasusumrundung gemacht: Sochi - Krasnodar - Makhachkala - Baku - Tiflis. Ich freue mich drauf! Aber bis dahin dauert es noch. Nachdem der Nachtzug mich von Makhachkala nach Astrahan zurück gebracht hat, freue ich mich zunächst auf den morgigen Wiedereintritt in die germanische Erdatmosphäre und hanseatisches Schmuddelwetter... Bis dahin, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[02.10.2009 Astrahan]
Schichtwechsel meets Überstunden
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Links neben der Strasse stand der Vollmond über der Steppe von Kasastan - gegenüber im Südwesten verschwand die Sonne. Vor mir die Skyline von Astrahan. 5 Tage früher als gedacht. Nach gut 2000km bin ich nun in der Metropole im Volgadelta. Auf der heutigen Etappe hierher wurde mir bei starkem Gegenwind fast etwas langweilig. Sich nur über den Wind zu ärgern bringt ja auf Dauer auch keine Abwechslung. Ca. 50km nördlich von Astrahan hatte allerdings dann das Gasprom-Werk gerade Schichtwechsel. 107 Busse in den unterschiedlichsten Bauformen überholten mich und sorgten so über 12km für Abwechselung und Windschatten. Mein Hotelzimmer in Astrahan hat Netzwerkanschluss. Ich werde über Nacht überlegen, ob ich fünf Nächte hier bleibe und rumsurfe oder noch Richtung Süden weiterradel und dann von irgendwo einen Lift nach Astrahan zurück nehme. Als ich in Volgograd so im Hotelbett lag und mir gerade dachte, dass, sobald die Hotelzimmertür von innen zu ist, nichts mehr passiert, klingelte das Telefon: "Do you want sex with russian girl?" Sorry, aber mal ganz ehrlich, nach 145km Radfahren geht so etwas nicht mehr. Eigentlich machte das Hotel einen recht anständigen Eindruck, also durchschnittlicher Ostblockkasten mit 500 Zimmern und Volgablick. Ich war ganz froh, die Nacht zur Ruhe genutzt zu haben, denn die Strecke Volgograd-Astrahan erfordert drei 150km Etappen - dazwischen ist einfach nichts. Schönes Wochenende, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[28.09.2009 Frolovo]
Der Sound der Panzerplatten
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Morgens mit Handschuhen gestartet, abends in Badehose angekommen. So könnte ich wohl am besten das Wetter beschreiben. Nun bin ich in Frolovo, das ist ca 150km nördlich von Volgograd. Von dort aus geht's dann Richtung Astahan an der Volga weiter. Die Landschaft ist derweil recht dürftig, Steppe und landwirtschaftliche Weiten wechseln sich ab. Seit zwei Tagen klebe ich auf einer recht üblen Strasse: Panzerplatten, alle fünf Meter Da-dung...da-dung... Gleich muss ich erstmal die Speichen nachziehen. Nebenbei recht viele LKWs. Nicht gerade der Radlspass. Ab Volgograd wirds dann aber auf Nebenstrecken wieder ruhiger. Im Moment bin ich gut drei Tage im plus, werde also ab Astrahan noch etwas Richtung Kaukasusgebirge weiter radeln. Gestern hatte ich einen Platten. Ein dünner Draht fand den Weg durch die Pannenschutzeinlage eines 1500km alten Conti-Reifens.... zzzz... ;-). Nahrungstechnisch alles super, Brot meist recht gut und schon viele sehr sehr leckere Süssteile entdeckt. So, die Jungs hier im Computerladen wollen ihr Netzwerkkabel wieder haben... Liebe Grüsse, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[25.09.2009 Voronezh]
Russische Weiten, so weit wie die Arme der russischen Gastfeundschaft
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East goes West! Ende 2006 war Voronezh in Russland der östlichste Teil meiner europäischen Entdeckungen. Das war schon witzig, diese Stadt gestern von Osten her zu erreichen. Die Steigerung ist allerdings noch, dass Voronezh auf dieser Reise mein westlichster Punkt ist. Nun geht's Kurs südost nach Volgograd weiter. Gegenüber der sibirischen Kälte konnte ich einen ersten Rundensieg einfahren. Die letzten drei Tage waren die Nachmittagstemperaturen bei um 23 Grad und Sonne. Gestern jedoch mit Gegenwind der Sorte, die auch Bergabtreten erfordert.... Am 23.09.09 hatte ich auf dem Weg nach Mordovo richtig Spass. Es ging über die Dörfer offroad querfeldein. Zwischdurch irrte ich allerdings gut 25km zwischen Feldern und Mooren umher - keine Schilder - keine Menschen - keine Orientierungspunkte, es sah alles überall gleich aus. Zum Zeitpunkt der Verzweifelung begegnete ich jedoch drei Leuten, die gerade einen Hibiskusstrauch plünderten. Einer von ihnen erklärte mir mit Händen und Füssen den Weg aus dem Gewirr. Der Typ war zum Knuddeln, ich glaube, hätte ich ihn nicht einfach mal unterbrochen, würden wir dort heute noch stehen und er weiter erklären... Mit Einbruch der Dunkelheit erreichte ich eine Tanke am Ortseingang von Mordovo. "Mordovo net gastiniza". Der Securitytyp von der Tanke zeigte mir ein paar Stellen im Umfeld, wo ich mich hätte mit Schlafsack hinhauen können. Richtig zufrieden war ich nicht damit. Dann kam ein Minibus mit fünf Männern. Die Bedienung von der Tanke fragte sie nach Schlafmöglichkeiten. Es waren Bauarbeiter, die in der Nähe in Bauwagen wohnten. Wir haben mich und mein Rad im Minibus verladen und sind dort hingefahren. Ich bekam einen Bauwagen für mich. Der Tag endete mit der traditionellen Wodkaeinladung.... здоро́вье (Prost)! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[21.09.2009 Penza]
Flucht vor dem Klimawechsel
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Die ersten gut 400km liegen hinter mir und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich ein Wettrennen mit der sibirischen Kälte fahre. Tendenziell ist das Wetter nicht schlecht, die Luft kühlt sich allerdings immer mehr ab. Letzte Nacht gab es Bodenfrost, im Hotel war es aber warm ;-). Am ersten Tag aus Samara raus hatte ich eine Fähre auf der Route, kaum zu glauben, sie fuhr! Die auf der anderern Seite eingezeichnete Strasse entpuppte ich sich allerdings als 25km Schlammbad - nach nur 2h Schlaf im Flieger und 3h Jetlag kam es mir wie ein 24h-Offroadrennen vor ;-). Nun geht's weiter nach Voronezh, bin in 4-5 Tagen dort und hoffe von da auf die nächsten News. Schöne Woche! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[11.09.2009 Nida / Litauen]
Besser ohne Wildschweine die Sau rauslassen
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Ein guter Grenzübergang dauert acht Minuten ;-). Es ist vollbracht, 150km durch die russische Enklave Kalliningrad liegen hinter mir! Und es hat sich voll und ganz gelohnt! Auf dem russischen Teil der Kurischen Nehrung konnte ich für 5 Euro zwischen Holzhütten zelten - inkl. Dusche. Irgendwie wurde es dann wieder völlig unerwartet russisch: Die Russen, die die Hütten belegten, hatten ihren letzten Konferenztag und eine Hochzeit nachträglich zu feiern und hatten mich spontan zu frischem Fisch, Gemüse und Wodka eingeladen. Einige konnten deutsch, einige konnten englisch. Einige versuchten mein russisch aufzubessern. Der absolute Kracher war dann die Grenze Russland / Litauen: Es hatte doch exakt die gleiche Truppe Dienst, wie am Schicksalstag vor drei Wochen. Während der Grenzer Alex meinen Pass checkte, erzählten wir noch eine Weile und haben beschlossen, falls wir uns mal wieder irgendwo wieder sehen, ein Bier zu trinken. PS: Alex war der Nette, der englisch konnte, nicht der Offizier, der mich nicht reinlassen wollte. Jetzt sind es gute 70km bis zur Fähre Kleipeda - Kiel. Über Nacht ist es herbstlich geworden. Insgesamt war es eine sehr schöne Tour ohne Widerstand, auch das Material war mit mir. Danzig hat mir sehr gut gefallen, die Abkürzung durchs polnische Binnenland hat sich gelohnt. Es gab viel zu sehen: Dörfer, Seen, Wälder, Hügel und die Burg in Bytow machten die Strecke sehr abwechslungsreich. Die frische Nehrung östlich von Danzig ist sehr touristisch und nicht schön. Abends kreisten Wildschweine um mein Zelt, morgens gab es sie dann zum Frühstück auf Toast ;-). Schönes Wochenende! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[08.09.2009 Kolobrzeg]
Zu nah an Sand gebaut
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Viva Polonia! Mit sonnigem Westwind ging es gestern über die Grenze Deutschland / Polen. Als ich 2004 das erste Mal in Polen war, war das ganze Land ein einziger Soundcheck (überall dröhnte laute Musik, die keiner hören wollte) - diesmal geht's schon deutlich ruhiger jenseits der Fleischspiessgrenze zu. Hinzu kommt, dass ich jetzt nicht nur einen Birkenwaldkoller sondern auch einen Stranddünenkoller habe. Nach gut 600km dieser Art von Landzug an der baltischen Küste reicht es für dieses Jahr, und ich werde von hier durch das Binnenland nach Danzig abkürzen. Städte transportieren doch mehr als sandige Einöden, die mit Strandbädern befleckt sind. Ich wünsche Dir eine schöne Woche, Andreas Thinius.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[23.08.2009 Nida]
Heute:Die erste offizielle Vollfrustnachricht!
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Super-GAU bei Nida. GAU= Grösste absurde Unvorhersehbarkeit. Am Mittwoch, 19.08.2009 ereignete sich etwas, was jenseits meiner Vorstellungen lag: Kein Grenzübergang nach Russland trotz gültigem Visa. Mein Reisepass hatte einen Riss, der dem russischen Grenzbeamten zu lang war. Die in Plastik eingeschweisste Seite mit den persönlichen Daten ist bis auf wenige Millimeter aus dem Booklet gebrochen. Mein Reisepass ist ca. 7 Jahre alt, ich transportiere ihn in einer Klarsichtfolie in meiner Lenkertasche. Der Pass dürfte nicht mehr als 300 Faltspiele gehabt haben, das Booklet ist ansonsten tippitoppi. Ich gehe daher von Materialermüdung aus und erstelle der Bundesdruckerei an dieser Stelle Inkompetenz bei der Materialwahl. M.E. sollte die Gültigkeitsdauer von 10 Jahren zugleich einen glauben lassen, dass das Material sich nicht innerhalb dieses Zeitrahmens auflöst. Eine Katastrophe! Wie soll man da noch entspannt reisen, wenn man dem mechanischen Verfall trotz schonender Handhabung dermassen ausgesetzt ist, dass Grenzübertritte unmöglich werden? Ich verbrachte drei Stunden in der Schreibstube der russichen Grenze. Sechs Formulare. Alle auf russisch. Die Bediensteten gingen fair mit mir um, alles wurde auf englisch übersetzt. Es gab Kaffee und Kekse und binnen vier Wochen muss ich 1000 Rubel (ca. 25 Euro) an die russische Föderation überweisen. Man verabschiedete mich an der Grenze mit dem Worten: 'Now you know drinking kaffee on russian border is 25 euros'. Ok, der war nicht so schlecht, ich lachte etwas. Ich kehrte um nach Litauen. Ich versuchte, mit der deutschen Botschaft in Kaliningrad oder Vilnius mein Problem zu lösen. Kaliningrad war recht kooperativ, sie telefonierten mit der Grenze, der Offizier der Grenze verweigerte allerdings dennoch die Einreise, weil der Pass angeblich nicht mehr maschinenlesbar wäre... Die Botschaft in Vilnius hingegen antworte auf jede meiner Fragen "das müssen sie mal googlen". Vilnius hätte mir einen temporären Reisepass in 2 Stunden ausgestellt, konnte jedoch nicht garantieren, dass dieser von der russischen Botschaft für ein Visum anerkannt wird. Mal wohl ja, mal eben nicht. Ich war sprachlos. Ich dachte immer, Botschaften sind dazu da, um einen Landsmann, wenn er in der Scheisse steckt, unter die Arme zu greifen. Hätte echt gedacht, dass es eine Routine gäbe, um asap. die Reise fortzusetzen. Die Sache mit dem temporären Reisepass war mir zu windig, es wären von Nida sieben Stunden pro Strecke Bus, Fähre, Bus gewesen. Ich hätte vermutlich eine Nacht in Vilnius bleiben müssen, da die Bürozeiten von Botschaften eher dürftig sind. Bus, Pass, neues Visa, Expresszuschläge, Übernachtung.... 400 Euro wären da weg gewesen. 400 Euro für eine Materialermüdung, für die ich jede Schuld von mir weisen kann. Ich nahm am Freitag die Fähre von Klaipeda nach Kiel und bin nun wieder Hamburg. Das Visum war ein 2-fach-Visum, ich wollte Anfang September ja wieder nach Russland. Angesichts der Bearbeitungszeit für einen neuen Reisepass und ein neues Visum werde ich dieses Jahr keine einzige Russlandtour machen. Ich trage eine unendliche Wut und Enttäuschung in mir. Ich brauche nun erstmal ein paar Tage zur Orientierung. Das Timing für 2009 ist gänzlich durcheinander. Ich denke, so etwas kann jeden treffen, darf aber niemanden treffen. Ich erlaube ich mir das Urteil, dass eine Gültigkeitsdauer von 10 Jahren zugleich 10 Jahre Gewährleistung ist. Die Verwendung eines Kunststoffes, der nicht brüchig wird, käme nur wenige Cent mehr. Der Staat redet von Fälschungssicherheit, ist aber mit der Verwendung geeigneter Materialen überfordert. Schönen Wochenstart, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[09.08.2009 Tallinn]
Ostsee und Ostseeradweg
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Kurs gen Heimat! Nach acht Tagen Hinterland geht's nun Richtung Heimat. Via estische Inseln, Riga - Kurische Nährung, Kaliningrad, Danzig. Ich hoffe, mit Rückenwind. Die Tage im östlichen Baltikum waren sehr nett. Wenig Menschen und viel Natur. Kaum Touristen. Das wird sicherlich nun an der Küste anders sein. Schönen Sonntag, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[05.08.2009 Aglona]
Good vibrations im Baltikum
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Ein echter Schraubentest - 40km Schotterpiste der brutalsten Sorte waren es gestern. Die Reisegeschwindigkeit lag bei 9km/h, und es ging gut auf die Handgelenke. Aber sonst laesst es sich hier gut reisen. Nach einem Abstecher nach Riga ging es mit Bus und Zug zurück in den Nationalpark im Osten von Litauen. Storche ohne Ende, ab und an Reiseradler und Rehe oder der eine oder andere uebriggebliebene betrunkende Russe, der einem den Weg erklären will. Hier in Aglona gibt es einen echt netten Camp. Ich war eigentlich satt und wurde eben beim Versuch abzureisen noch zum Frühstücksbuffet plündern eingeladen. Mit Blick auf einen See... Nun sind es noch 4 Tage bis Narva, von dort aus mit dem Bus nach Tallinn und dann Kurs auf die estischen Inseln. Ich bin auf Tallinn gespannt, die Stadt sah jedes Mal anders aus. Schöne Woche und Gruss aus Lettland, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[27.07.2009 Suolahti]
Pannenschutzeinlage aus 100% Recycling
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Ich habe heute eine neue Pannenschutzeinlage eintwickelt. Gestern, so gut 11km vor dem Camping hier bei Suolahti, ging meinem Hinterrad in null komma nix die Luft aus: Das Gewebe auf der Lauffläche des Mantels guckte raus. Naja, nach 2800km ist das bei einem Supermarktreifen aus Frankreich ok. Allerdings in einer Region ohne Fahrradläden eine Herausforderung. Kaum hatte ich das Rad umgedreht um das Problem anzugehen, stoppte mit quietschenden Reifen ein Wagen, wendete in meine Fahrtrichtung. Der Fahrer stieg aus und wollte mir einen Lift zum Camp geben. Ups, das hatte ich noch nie, ich war mir noch nicht einmal sicher, ob ich den Lift brauche, oder das Problem geregelt bekomme. Während ich zögerte, verschwanden meine Packtaschen im Kofferraum. Ich lehnte sofort den Lift ab, in der Hoffnung, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Der Typ guckte mich etwas sparsam an, da er kein englisch konnte, war es schwer ihm zu erklären, dass es mir wichtiger ist, die Sache zu reparieren, egal wie...: -Vorderreifen mit Hinterreifen und Schläuche getauscht. (vorne ist ja deutlich weniger Belastung auf dem Reifen) -Schwachstelle mit Tape von innen verstärkt. -Alles wieder zusammen gebaut, an der Stelle, an der das Gewebe ein Loch hatte, drei Kabelbinder rum. Damit ging es 11km zum Campingplatz. 3km vor dem Camp sah ich an einem Altglaskontainer einen laminierten Infozettel. Laminierfolie ist gegen punktuelle Beschädigung sehr sicher. Gut, ich hatte einfach mal an mich gedacht, und den Zettel zu meinem Eigentum erklärt. Heute morgen schnibbelte ich ihn in vier schmale Streifen und legte sie übereinander von innen in den Mantel. Am Loch gab es wieder 3 Kabelbinder. Werde ich dieses Patent an Conti verkaufen können ;-)? Diese Lösung überzeugte mich so sehr, dass ich mich sogar traute, für Mittwoch morgen den Rückflug von Joensuu fest zu buchen (war bislang noch offen) - noch 280km - I will survive ;-) !!! Bis bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[25.07.2009 Vaasa]
Finnischer Regen in der neuen Outdoor-vermies-Formel
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Jetzt neu: Finnischer Regen macht jetzt noch nasser als herkömmerlicher Regen! ;o). Es geht nass weiter: Heute ist der siebte Tag in Finnland, und ich bin das dritte Mal durchgeweicht. Ansonsten waren die rund 750km von Oulo nach Turku recht nett. Mich haben die alten schwedischen Städte an der Küste positiv überrascht. Das ist auch gut, denn sonst hätten mich 749km Wald ranzig gemacht. Die Strecken zwischen den Orten sind langweilig, besonders bei trübem Wetter ist es recht zweifarbig: unten grau (Asphalt), oben grau (Himmel), links, rechts, vorne, hinten grün (Wald). Zwischendurch gab's mal einen Campingplatz nicht mehr. Ich wurde von einem finnischen Paar zum Zelten im Garten, Duschen, Abendbrot und Frühstück eingeladen. Das war sehr nett und kommunikativ. Ich glaube, wer in einem 200 Seelen-Dorf wohnt, freut sich über jede Abwechslung, vermutlich beruhte die Freude auf Gegenseitigkeit ;-)... Jetzt geht's von Vaasa durch die Seenplatte nach Joensuu, im Osten von Finnland. Gute 520km. Schönes Wochenende von der finnischen Westküste, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[19.07.2009 Oulo]
Finnischer Wahnsinn
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Oulo ist die WLAN-Hauptstadt Finnlands. Ein Konsortium deckt gut 80% der Stadt mit Gratis-WLAN (PANOulo) ab. Nette Idee, allerdings zu Peakzeiten (z.B. Samstagabend) unnutzbar langsam. Der Camping hier in Oulo ist seit 2003 gewaltig gewachsen, allerdings nehmen sie 15 Euro für eine Person mit Zelt.... Nun geht's via Vasa nach Turku. Mal gucken, wie voll die Küstenstrasse ist, ist sie voll und eng wie die E4 auf der schwedischen Seite der bottnischen Bucht, werde ich im Landesinneren fahren. Die Strasse ruft, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[17.07.2009 Hamar]
Wie die Zeit vergeht!
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Vorgestern waren 50km plus Waschsession geplant. Als ich nach der Überfahrt über den Femundsee um 13.00 Uhr starten wollte, wirkte mein Hinterrad recht flach. Als ich es aufpumpen wollte, wirkte meine Luftpumpe recht tot. Naja, sie hatte schliesslich schon 6 Jahre auf dem Buckel... Zum Glück waren noch andere Radler da, und ich bekam Luft auf den Reifen, die Luft hielt, aber ein unwohles Gefühl, ohne Luftpumpe zu reisen. 15km später kamen mir 2 Rennradler entgegen, der ein rief: Hey, Hamburg! Ich war verdutzt, er sagte, wir sassen zusammen im Flieger Hamburg-Oslo, die Welt ist ein Dorf! Ich erzählte von meinem Hinterreifen, er erzählte von einem Dorf, gut 5km von meiner Route entfernt, wo er sich eine wirklich gute Luftpumpe gekauft hat und es dort noch exakt eine letzte geben würde. Ich entschied, diesen Abstecher zu machen und hatte Glück: Die Luftpumpe war noch da. Auf dem Weg zurück zur Hauptstrecke war die Strasse mit Rentieren dicht! Stau, nix ging mehr! Schon lustig, für Autos interessieren sie sich nicht, vor Radfahrern rennen sie weg... Und so vergingen 6 Stunden für 56 Kilometer... Nun bin ich in Hamar, gleich geht's wieder auf's Boot. Hier verkehrt der älteste Radpaddeldampfer der Welt und nimmt auch Radfahrer mit nach Kapp, an das Westufer des Sees hier. In Hamar habe ich wieder ein nettes Hotel für den Onlinezugang gefunden: Quality Hotel Astoria. (Die Nennung war ein kleiner Deal mit der Empfangsdame für den frisch gebrühten Kaffee ;-)). Morgen ist dann Endspurt zum Flughafen Oslo Gardemoen. Von dort aus geht's nach Finnland: Der nächste Teil meiner Reise verläuft von Oulo via Vaasa nach Turku. Später noch Vaasa- Mikkeli. Schönes Wochenende! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[14.07.2009 Röros]
Aus dem Alltag eines Kaffee-Junkies
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Wenn man bei den Kaffeeautomaten in den Statoil-Tankstellen -Stärke- auf -max- und dann noch erst -Mokka- und dann schliesslich -Kaffee- drückt... ...wow, dann hast du einen Kaffee, der sogar nach Kaffee schmeckt und auch wie Kaffee wirkt ;-). Morgen geht's in den Femund Nationalpark. Endlich fühlt sich dieser Trip nach Reisen an! Die 140km-Tage sind vorbei, und das Wetter bessert sich von schlecht auf wechselhaft. Der Regen und Kilometerdruck hat meinen Kopf blockiert, und ich konnte wenig auf mich wirken lassen. Ja, es ist jetzt vorbei mit dem Genörgel ;-). Gestern ging es auf 920 Meter mit einem tollen Blick über Fjäll- und Schneelandschaften. Heute durch das Tydal nach Trondheim, eben mit dem Zug zurück nach Rödos. Ich sitzte jetzt in einer Hotellobby in der Unesco Weltkulturerbestadt auf 628 Meter über Null. Rödos ist Norwegens Antwort auf Clausthal im Harz (Bergbau / Wooden Mountain Village ist das Stichwort...). Gleich sind es noch 36km zum Femund Nationalpark. Um 9.00 Uhr startet das Boot in Synnervika, es ist also besser, dort heute abend noch hinzuradeln, es wird ja schliesslich nicht dunkel, und abends durch die Berge zu radeln ist einfach klasse: Stille, vielleicht mal ein Bach, der rauscht, oder ein Vogel, der quietscht (ja, quietscht ;-) )... Der Berg ruft! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[10.07.2009 Solleftea]
Das 500-Gramm-Schokoladenfahrrad
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Regen, Regen, Regen... Der letzte Einkauf war sehr keks- und schokolastig. Nur so lassen sich 140km bei Dauerregen überstehen. Die angekündigte Wetterbessung scheint nur der Suizidvorbeugung zu dienen... Seit einiger Zeit habe ich ein Twitterprofil. Ab jetzt werden die ersten 140 Zeichen des Blogs/Newsletter dort gepostet. Hier der Link: http://twitter.com/cycleguide Das Streckendefizit habe ich jetzt im Griff. Sobald das Wetter wieder an Sommer erinnert, werde ich noch 2 lange Tage haben. Heute nehme ich meinen Joker ;-) und werde gegen Mittag zu entspannten 85km starten. Am Sonntag geht's durch die einsame Fjäll- und Schnee-Landschaft im Grenzgebiet zu Norwegen und später noch durch den Nationalpark Fämund. Die Strecke wird also noch sehr nett. Schönes Wochenende, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[08.07.2009 Vindeln]
Klimatische und andere Irrtümer
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Hatte ich eigentlich schon gesagt, dass ich Island und Schottland gegen Schweden/Norwegen/Finnland dieses Jahr getauscht habe, weil ich keine Lust auf 7 Grad und Non-Stop-Spühregen von vorne habe? Die letzten beiden Tage hatte ich den Eindruck, Schottland und Schweden haben einen Wettertausch-Deal gehabt... Nun, seit ca 2 Uhr heute Nacht regnet es nicht mehr und ein anderer Campinggast erzählte mir eben, es solle nun Warmluft aus Russland kommen. Diese Nachricht hat ja gleich wieder meine Sympathie für Russland bestätigt ;-)... Leider habe ich gestern einen Fehler in meiner Routenplanung entdeckt, es gibt zwei recht ähnlich geschriebene Orte: am einen Tag will ich an einem ankommen, am nächsten Tag vom anderen weiter. Diese Orte liegen gut 100km auseinander. So werden die nächsten Tage recht lang, ich hoffe, der Mann mit dem Russland-Hoch hat recht... Schöne Restwoche! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[06.07.2009 Arjeplog]
Schwedische Idylle am Horizont
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In Bodo an der norwegischen Nordmeerküste (gegenüber den Lofoten) bei traumhaftem Wetter gestartet, zeigt sich schwedisch Lappland leider bei 11 Grad und Nieselregen. Gestern überquerte ich in Wald- und Seenlandschaft den Polarkreis Richtung Süden. Die Strasse verläuft exakt gegen die Windrichtung, was 142 Tageskilometer zum echten Energiefresser im wahrsten Sinne des Wortes machen... Nun sind es noch drei Tage bis Umea, von dort gibt es eine Fähre nach Vaasa/Finnland über die baltische See. Ich werde allerdings von dort Richtung Trondheim weiterradeln. Heute kreuze ich die im Sommer 2005 geradelte Schwedisch-Wald-Route am Inlandsweg. Vermutlich wird sich dort nicht viel verändert haben, denn hier in Lappland scheint Zeit keine Größe zu sein. Busverbindungen gibt es z.B. nur zweimal am Tag: Morgens hin, abends zurück. Man stelle sich das mal in Hamburg auf der Verbindung Altona - Jungfernstieg vor ;-)... Ok, der Asphalt ruft, bis bald! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[23.06.2009 Besse-et-St-Anastaise]
Gebastel auf Eis gelegt
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Temperatursturz in Frankreich - gefühlt seit 2 Tagen Island-Training. Nachdem ich nach dem letzten Pass hier tiefgefroren im Ort ankam (12 Grad auf 1200m, Gegenwind, oder besser gesagt: Gegesturm), habe ich eine sehr nette Bar zum Auftauen mit WIFI-Versorgung entdeckt. Heute ist wohl der letzte Tag mit Bergen, dann noch ein paar Hügel bis Paris. Gestern war Pechtag: Platten, Speichenbruch, noch einen Platten und dann noch der Schalthebel auseinandergebröselt. Nun, mit dem Schalthebel war es nicht einfach, weil eine Mutter dabei verloren ging, ich habe das Hebelwerk mit einem Ersatzgummi für die Tachohalterung zusammensetzten können. Das wird wohl bis Paris halten... Eine schöne Restwoche, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[19.06.2009 Trept (50km ost Lyon)]
4-Sterne-Steckdose
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Nach dem der erste Teil der Frankreichrouten Mittwoch in Bordeaux endete, ging es nun gestern am Ostende des Genfer Sees weiter. Leider ist die Gegend sehr busy, ich war froh, aus Genf wieder raus zu sein. Es gibt nur wenige Stellen, an denen am Südufer des Sees Zugang zum Wasser ist, meistens Privatgrundstück... Der Camp bei Trept ist trotz 4 Sterne recht sympathisch. Der ganze Platz hat WLAN, erstmals habe ich mir den Platz fürs Zelt nach Stromanschluss und Netzempfang ausgesucht, leider hatte das zur Folge, dass ich nun ca 10 Meter neben Holländern stehe, die in einer Tour am quatschen sind. Können die sich nicht wo anders hinstellen, wenn sie das WLAN nicht brauchen ;-)... Nachdem es die letzte Nacht rekordwarm war, hat es sich heute gegen 18 Uhr mit Regen auf gut 17 Grad abgekühlt. Sehr angenehm mal wieder. Morgen geht's durch Lyon. Hier in der Rezeption gab's schon einen Stadtplan vom Abreißblock. Sehr praktisch, damit dürfte der Grossstadtdschungel erträglich radlbar sein. Schönes Wochenende, Andreas Thinius.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[14.06.2009 Girac]
Ungewohnt lebendig
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Die ersten Pässe der Pyrenäen und des Zentralmassivs liegen nun hinter mir. Nachdem mich auch hier die ersten Tage die Hitze halbwegs vom Sattel gehauen hat, war heute der erste Tag, an dem ich mich an Temperaturen um 30 Grad gewöhne. Toulouse hat mir sehr gut gefallen, recht jung und szenig. Wohl das fränzösische Gegenstück zu Barcelona ;-). Es ist richtig ungewohnt, ständig Radfahrer, meist auf dem Rennrad, auf den Strassen zwischen den Orten zu treffen. Und nett ist auch, dass jeder Radler jeden grüßt. Nach all den Ost- und Südeuropatouren bin ich dazu diesen ganzen Tourismustrubel nicht mehr gewohnt: Manchmal ist es nett, das lebendige Leben auf den Strassen mit zu erleben, manchmal ist es aber gut, wenn ich dann mal wieder weg bin. Wie zum Beispiel heute am Puy Mary, ein Vulkanpass im Zentralmassiv. Auf 1588m über Null stapeln sich Rennradfahrer, Motorradfahrer und Wohnmobile. Zu meinem Erstaunen klappt die Brotversorgung recht gut. Ich staunte schon mehrmals über brauchbares Brot im Supermarkt. Beim kleinen Bäcker nebenan gibt es hingegen fast immer nur helles Baguette. Und was echt nett ist: Wer in Frankreich im Fahrradtrikot mit einer leeren Wasserflasche in eine Cafebar kommt, hat ohne zu fragen in nullkommanix wieder frisches kühles Tafelwasser an Bord - gratis! So, morgen geht's weiter Richtung Bordeaux... Schönen Wochenstart, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[25.10.2008 Eceabat (Dardanellen)]
Jetlag vom Gegenwind
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Island war harmlos! Dieser Wind in dieser Region ist der Hammer! Er kommt von überall, nur nicht von hinten! Nach nur 55km und der Fähre von Canakkale (asiatische Seite) nach Eceabat (europäische Seite) verbringe ich nun die Nacht mit Blick auf die Dardanellen. Der Scherz an der Hotelrezeption, ob es auf dieser Seite windstill wäre, wurde leider mit absolutem Ernst erwidert: Es ist auf der linken Seite noch schlimmer! Ich habe beschlossen, die Stunde Zeitrückstellung der Nacht in den morgigen Tag zu verschieben, um die nächsten 100km auch nur irgendwie zu schaffen. Ich kann jedem nur empfehlen: Kavalla - Izmir nicht Izmir - Kavalla! Sämtliche Zeit- und Energiereserven verpuffen am Wind, die Vernichtung von Schokolade, Keksen und ähnlichem ist mitlerweile ausser Kontrolle..., Çay dient eher der Zuckeraufnahme statt der gemütlichen Pause... Ok, der Countdown läuft, Dienstag ist Feierabend! Gruss aus der Türkei, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[21.10.2008 Izmir]
Radl Dich türkisch!
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Ich hoffe, es stört nicht, dass ich schon wieder etwas loswerden kann und will, aber mir ist da echt noch nen nettes Erlebnis eingefallen... ...und da das Hotel in Izmir WLAN hat... Die Portugiesen sind ja echt super freundlich und hilfsbereit. Als die Tage mitten auf der Landstrasse es plötzlich mit Kopfsteinplaster statt mit Asphalt weiter ging, versuchte ich ein möglichst nettes Foto zu machen. Vielleicht weiss nicht jeder, was das bedeutet... Ja, ich robbe auf dem Fussboden und verbiege mich in bisher ungeahnte Körperhaltungen, nur damit die Perspektive stimmt. Naja, man stelle sich diese Situation neben einem Fahrrad auf der Landstrasse vor... Prompt hielt das nächste Auto an. Eine Portugiesin mit ihrer Tochter stieg aus, und fragte mich, ob alles ok ist, ob sie etwas für mich tun kann.... Ich werde wohl demnächst den Rücken meines Trikots mit "I am fine" bedrucken ;-).... Der Condor Flug nach Izmir war operated by Sunexpress. Ein türkischer Billigflieger. Ich muss sagen, das war der netteste Flug aller Zeiten. Ein total nettes (türkisches) Team, leckeres Frühstück, hilfsbereit und unzickig, wenn man dann nach dem Catering doch noch ein Wasser haben wollte - das totale Gegenteil zu Air Berlin, wo man an Bord nur noch auf dumme Vollzicken trifft. Das Fahrrad fliegt bei SunExpress für 25 Euro mit - der Preis ist ok. Lufthansa und Austrian nehmen ja schon 40 Euro... Heute Morgen gab's schon Çay, Süssteile und selbstgepflückte Mandarinen. Mit dem Rad nach Izmir rein war recht heftig, recht fetter Verkehr, 10000 hupende Autos, manchmal ist man begrüssend gemeint, manchmal auch jemand ganz anderes. Jeder fährt wie sau, aber es passiert nix. Man kann vermutlich blind mit dem Rad auf einer vierspurigen Strasse fahren ohne dass einem etwas passiert... Also, ich freue mich auf die weiteren Tage hier in der Türkei! Gruss, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[18.10.2008 ]
Südeuropa - Eine Zusammenfassung
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Die Sierras liegen nun hinter mir, und ich bin heute im Land des Galaos eingetroffen. Gut 120km sind es bis zur Hauptstadt am westlichen Ende des europäischen Festlandes. Montag geht's dann von Lissabon via Mallorca und Köln nach Izmir. Interessante Reiseroute, dank Zeitzonen und Nachtflugregelungen kosten die gut 5000km Luftlinie nur eine Nacht Schlaf, so dass es am Dienstag Morgen dann schon bei Çay und Döner am östlichen Ende Europas weiter gehen kann. Das mediterrane Flair in den letzten Tagen war einfach mal wieder nett. Von Cafebar zu Cafebar, einen local vino tinto auf dem Campingplatz und Tagestemperaturen bei um die 30 Grad machen Radreisen zum echten Urlaubserlebnis. Leider war es wieder sehr gegenwindig und, da es erst um 9.30 uhr morgens so richtig hell war, musste ich doch leider bei durchschnittlich 110km pro Tag mehr auf die Uhr gucken, als mir lieb war. Dem Fahrrad geht's auch gut. Keine einzige Panne bis jetzt. Ich hatte mir für die Tour noch ein neues Hinterrad gekauft, da das alte von den russischen Strassen doch nicht mehr so vertrauenserweckend war. Eigentlich sollte ich nach 200km die Speichen nachziehen. Es hat nun 900km runter... naja, morgen, ganz bestimmt ;-)! Ich habe etwas Gas gegeben, um einen Tag Zeit für Lissabon zu haben, da ich es 2003 leider nur bei Regen gesehen habe, morgens sollte da also noch Zeit zur Fahrradpflege sein... Also, haltet durch im herbstlichen Deutschland, der nächste Frühling kommt bestimmt ;-). Gruss, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[14.10.2008 Madrid]
Kaffee im Glas, Wodka im Kopf
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Spontan sitze ich nun noch bei einem Cafe con Leche am Hot Spot der Cafebar hier am Campingplatz von Madrid und habe mir überlegt, noch ein paar Zeilen zur letzten Russlandtour zu schreiben, bevor ich mich in die Verkehrsflut der spanischen Metropole stürze. Nach insgesamt 7 Wochen Russland dieses Jahr stellte ich in den ersten Tagen hier in Spanien fest, dass ich Wörter wie 'ja,nein, links, rechts' etc. auf russisch statt auf deutsch oder englisch sage. Irgendwie hat sich diese Zeit im äusseren Osten Europas ziemlich eingebrannt. Viele Tage und Erlebnisse dort haben mir Grenzen und Faszination gezeigt. Wenn die Strassen nicht so schrottig wären und es nicht so viele LKWs auf diesen Strassen hätte, wäre Russland ein echt gutes Radreiseland. Jeder Tag bietet neue Überraschungen und neue Reize, es wird dort einfach nicht langweilig. Zudem sind die Leute echt nett und gastfreundlich. Es gab nie eine Gefahr oder ein Risiko (Diebstahl...). Die russische Kartographie ist übrings auch voller Überraschungen. Gibt es eine Strasse wirklich, ist es eine Schlammpiste oder Asphalt? Oft ist der Weg von A nach B dann in echt über die 10km längere Asphaltroute statt über den direkten schlechten Weg ausgeschildert. Wenn man einen Russen nach dem Weg fragt, schickt er einen immer über die Asphaltroute statt durch den Schlamm (плохо́й). Klingt zwar nett, aber so wurde mancher Tag oft einige Kilometer länger als nach Karte geplant. Hinzu kam der Schweine-Gegenwind. Von wegen Ostwind. Er kam immer aus südlichen Richtungen. Dann war die Ausreise noch spannend: Andreas hatte sich leider nicht bei der Polizei registriert, weil er dachte, es hätte ein Hotel für ihn gemacht (Was bislang immer so war). Nun denn. Der Grenzbeamte konnte verstehen, dass ich um 18.00 Uhr mit der Fähre über die Strasse von Kerch in die Ukraine zur Krim ausreisen wollte und liess mich gehen... Ja, da war sie wieder die Frage: Pech oder Glück? So, der Wetterbericht für die nächsten Tage gen Lissabon ist ok, Sonne & Wolken bei 24 Grad. Mal sehen, woher der Wind kommt... Bis bald, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[06.09.2008 Genf]
Basislager Eurobike
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Nach gut 12000 Höhenmetern bin ich am Freitag in Genf eingetroffen. Nachdem zwischen Mittwoch Nacht und Donnerstag Nacht dreimal die Welt unterging (Gewitter und Regen ohne Ende), war es am Freitag zum Schluss noch einmal ein superschöner Radltag. Trotzdem wäre ich gerne noch die letzte Etappe am Nordufer des Genfer Sees langgefahren, die ja dank Air Berlins Unfähigkeit (siehe letzter Newsletter) zeitlich nicht mehr drin war. Nun ist 2 Tage Eurobike in Friedrichshafen angesagt, Sonntag dann via Frankfurt Kurs auf das Uralgebirge: Ekaterinburg-Krim. Weitere 3000 Kilometer Russland... Ich bin selbst gespannt. Schönes WE, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[04.09.2008 Valloire]
Eine Tour, die mir etwas auf den Keks geht
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Die maritimen und die französischen Alpen fordern einen nicht unwesentlichen Verbrauch an Schokolade und Keksen. Bei gut 3000 Höhenmeter pro Tag geniesse ich das Bergpanorama links und rechts der Strasse. Leider musste ich in Nizza einen Tag auf mein Fahrrad warten. Air Berlin hat es trotz 2 Stunden Umsteigezeit geschafft, mein Radl in Düsseldorf stehen zu lassen. Nun sind es noch zwei Tage bis Genf, am Genfer See. Von dort aus dann mit dem Zug nach Friedrichshafen, wo die Eurobike auf mich wartet. Frankreich bietet zwar viele leckere Käsesorten, aber mit dem Brot... ...es ist schon wie ein 6er im Lotto, ein Brot mit Zerealien zu bekommen, in der Regel gibt's hier nur weisses Baguette, das hilft nicht wirklich am Berg ;-). So, der Berg ruft ;-). Gruss vom sehr netten Campingplatz in Valloire (1400m), Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[23.08.2008 Pello]
Extremsportart Grenzradeln - für Fortgeschrittene
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Soeben habe ich zum dritten Mal in 6 Tagen die Grenze nach Finnland überquert. Es war wohl das letzte Mal, denn nun sind es von hier (Pello) nur noch 99km bis Rovaniemi, dem Ziel meiner 2700km langen Radreise durch Karilien und Lappland. Die Nachttemperaturen sind wieder ok, heute, zur Feier des Tages der letzten Etappe gibt es mal Rückenwind. Insgesamt war schon nett, allerdings habe ich jetzt auch genug von Birken, die locker 90% der Strecke gesäumt haben. Hier oben ist es Ende August ziemlich einsam. Gestern habe ich albanische Waldarbeiter bei meiner Mittagspause getroffen, sie wollten wissen, wo sie in Deutschland am besten einen Mercedes Benz kaufen können. Ich musste lachen, denn das war genau meine Erinnerung an Albanien, jedes zweite Auto war ein Benz... Sonst ist es ziemlich langweilig hier oben. Die Jungs waren ein echtes Highlight der letzten Tage. Dienstag, 26.08. geht's dann zurück nach Hamburg. Ich war zwei Tage schneller als gedacht, es gibt zwar Sonntag auch einen Flug, aber der kostet 250 Euro mehr, das macht keinen Sinn. Bis bald!
Bild & Autor: Andreas Thinius

[19.08.2008 Kautokeino]
Longitude meets Latitute - gerne auch offline!
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Nach einem Abstecher nach Alta sitze ich nun bei Regen und 7 Grad im Cafe des Campingplatzes von Kautokeino. Die norwegischen Zeitungen schreiben heute, es sei der kälteste Sommer seit 16 Jahren gewesen. Die Nachttemperaturen liegen bei 1-4 Grad, im Zelt bei 6-8 Grad, mein Sommerschlafsack kommt da an seine Grenzen... Bei täglich ca 110-120km auf dem Sattel lassen sich die frischen Temperaturen aber gut ertragen. Für den Rückweg von Alta nach Kautokeino habe ich mir einen Lift gegönnt, zweimal die gleiche Strecke zu radeln ist einfach doof. John stoppte für mich, da trafen sich zwei Verrückte! Er reist auch durch Europa, kreuz und quer, teils wegen seiner Arbeit, teils um GPS-Koordinaten 'Longitute meets Latitute' zu sehen. (Das sind die Punkte, wo jeder volle Breitengrad auf einen vollen Längengrad trifft, z.B. 43,0 grad west auf 68,0 grad nord). Wir hatten uns viel zu erzählen, wir kannten viele exotische Orte und hatten oft den gleichen Eindruck. Die Continental Reifen machen einen guten Job, wenig Abrieb. Auch der ciclosport cm436m mit seinen 64 Stunden Speicher hat gestern nach gut 15000km wieder eine neue Batterie gebraucht. Für GPS braucht man pro Tag 2 AA (Mignons) Bakterien. Ok, ich könnte es an mein Schmitt Nabendynamo anschliessen, aber es ist doch viel schöner in eine Papierkarte zu gucken und mit den Menschen auf der Strasse über die Route zu sprechen - das ist schliesslich Reisekultur! Wozu jeden Meter Bewegung tracken, jeden Schlenker, jedes Rumgegucke, den Abstecher zum nächsten Baum? Morgen geht's Richtung Nordschweden weiter, in Kiruna werde ich auf meine Inlandswegen-Route aus 2005 treffen. Gruss aus Lappland, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[17.08.2008 Karasjok]
Camping 2.0
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Ich liege übrigens gerade in Karasjok auf dem Campingplatz mit meinem neuen Asus eee-book im Zelt - feine Sache, Campingplatz mit WLAN - so macht mobile internet Spass ;-).
Bild & Autor: Andreas Thinius

[17.08.2008 Karasjok]
Extremsportart Grenzradeln
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Die Grenze Russland / Norwegen bei Kirkenes hat eine 20km lange Militärstrecke, für die man angeblich als Radfahrer zu langsam ist. Naja, nach 30 Minuten Diskussion habe ich dann einen Begleitzettel für die Strecke bekommen: Statt dem Autokennzeichen stand dort велосипе́д (Velociped) drauf - man scheint dort nicht auf unmotorisierten Verkehr vorbereitet zu sein ;-). Nach insgesamt 200km entlang dem Tana Fluss, hat was von Mosel - nur ohne Wein - , geht's ab morgen in die Finnmark. Dienstag werde ich in Alta an meine Route Nordkapp-Tromsö treffen.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[13.08.2008 Murmansk]
Murmansk - Russland light!
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Murmansk, 22 Grad, Sonne und Wolken! Nach 1613km bin ich nun hier, in der Stadt an der Barentsee, lebendiger und freundlicher, als ich dachte! Nun sind es noch 3 Tage bis Tana Bru in Norwegen, zum Anschlusspunkt der Nordkappstrecke via Finnland aus 2003. Vorbei an Kirkenes, dem letzten Zipfel Norwegens. Ich freue mich auf gut 1000km Lappland im Anschluss. Gestern wollte ich eigentlich Wäsche waschen. Da das Hotel keine Zimmer mehr hatte, kam ich mit Locals ins Gespräch und wurde spontan zu einem sehr netten Abend eingeladen. Die letzten 100km nach Murmansk hätte ich theoretisch Rückenwind gehabt. Da allerdings gut 50km der Strasse völlig verwarzt waren, hatte ich nicht wirklich etwas davon. Nun warten noch knapp 200km so etwas aehnliches wie Asphalt bis zum Wiedereintauchen in europäische Regionen auf mich. Morgen frueh geht's um 8 mit der Fähre über den Kola-Fjörd, leider geht die nächste erst um 14.15 - also nix mit auschlafen und Fruehstücksbuffet plündern - schade ;-)! Eine kleine Zusammenfassung der Gefahren der Strecke: It's only Schlaglöcher! Keine Bären, keine Wölfe. 2 Schrauben vom Lowrider sind schon durchgebrochen, aber ich habe ja Kabelbinder mit ;-). Ich wünsche auch einen schönen Abend und Grüße vom nordöstlichsten Punkt der Radreiseexpedition 'Europe - unplugged' (die Region wird diesem Titel wirklich gerecht... See you! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[09.08.2008 Solovetsky Inseln]
Überraschung für Fortgeschrittene
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Nachdem der Versuch scheiterte, von Belomorsk zu den Solovetsky Inseln zu kommen, hat es jetzt von Kem aus geklappt. Es gibt irgendwie Boote nach Fahrplan, doch die sind staendig ausgebucht. Es bleibt also fuer den Rueckweg zum Festland auch wieder nur die Hoffnung auf ein privates Zusatzboot. Das Wetter ist rauf und runter, gestern bei 22 Grad und heute 9 Grad und Regen. Insgesamt ist Karilien noch viel viel schoener als Finnland oder Schweden. Alles sehr überraschend - wirklich alles. Es ist unmoeglich einen Tag zu planen, am Ende des Tages war es aber immer echt gut. So habe ich die Nacht in Belomorsk auf einem Expeditionssegelschiff eine Einladung fuer die Übernachtung und leckeres Essen genossen. So fremd und einsam es hier manchmal ist, desto genialer sind die Erlebnisse und die Natur. Wenn mich jetzt wieder einer nach der tollsten Reise fragt, habe ich endlich eine Antwort: st. Petersburg - Karilien - Murmansk - Nordkapp! Ich wunesche euch ein schoenes Wochenende! Gruss von den Unesco-Kulturerbe-Inseln, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[04.08.2008 Petrozavodsk]
Schöne Überraschung
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Die ersten Tage Karilien sind um, die Landschaft ist echt nett, wie in Finnland. Nach 450 halbwegs zivilisierten Kilometern bin ich jetzt in Petrozavodsk angekommen. Das Wetter ist gut. Innerhalb von 10 Minuten gehen hier die Temperaturen zwischen 11 und 20 Grad 5mal rauf und runter, aber es ist trocken! Gleich geht die Reise jenseits der Zivilisation weiter. Gut 980km bis Murmansk, bis dahin Orte mit maximal 10.000 Einwohnern. Die Strassen sind ok. Gestern Nacht gab's doch tatsächlich mal einen Campingplatz. Prompt wurde ich von meinen russischen Nachbarn zum Abendbrot (=Wodka...) eingeladen... Mal sehen, was noch so passiert... Mit Fotos kann ich euch allerdings erst nach der Tour versorgen. Also, bis zum nächsten Newsletter aus the middle auf nowhere. Gruss, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[30.07.2008 St. Petersburg]
Wodka für den Weihnachtsmann
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Die Packtaschen sind mal wieder voll bis oben hin, denn heute geht´s auf in Richtung Nordkapp. Allerdings nicht über Norwegen, Schweden oder Finnland, sondern über Russland. Gute drei Wochen sind es mit dem Fahrrad von St. Petersburg via Murmansk zum nördlichsten Zipfel des europäischen Festlandes. Der letzte Teil der Route verläuft durch Lappland bis nach Rovaniemi, der Heimat des Weihnachtsmannes. Indian Summer pur! Am Fahrrad gibt´s nichts Neues dieses Jahr, denn in diesen verlassenen Gegenden ist vertrautes Material sehr wichtig. Gut 2600km werden die Conti-Reifen an 26 Reisetagen das Velocepid über die Strasse tragen. Für das Tracking dieser rund 200 Stunden Fahrzeit nehme ich wieder den Ciclosport CM 436M. Die Entscheidung fiel bewusst erneut gegen GPS, da die Akkulaufzeiten mit ca. 20 Stunden nachwievor nicht longdistance-tauglich sind. Diese spannende Route ist der erste Teil von 8000km, um die die Radreiseexpedition „Europe...unplugged“ dieses Jahr wachsen wird. Am Ende des Jahres wird es einen neuen Film geben. Mehr wird erst einmal nicht verraten ;-). Schönen Sommer! Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[22.10.2007 Selcuk]
So das Land, so das Bier
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Angekommen in Selcuk. Der letzte Ort vor der historischen Stätte von Efes, benannt nach dem gleichnamigen türkischen Bier. Das Wetter kann man seit heute mittag knicken. Die letzten 40km hierher Megaregen und Gewitter. Die Wettervorhersage fuer die Region sieht auch nicht anders aus... Naja: Endspurt - noch 3 Tage... Morgen mal die historische Site von Efes angucken. Leider war die Tage der cycleguide Server down. Zwar geht nun www wieder, aber mails kann ich noch nicht wieder lesen. Egal, ist ja bald Feierabend :-). Es brechen nachwievor je Tag 1-2 Speichen. Die Statik des Hinterrades ist einfach durch damit. Mittlerweile dauert ein Speichenwechsel an der Tanke mit Kranz abziehen und ausrichten aber nur noch eine Çay-Länge :-)... Bis denne. Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius

[18.10.2007 ]
Voll einen im Tee
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Nun an Istanbul vorbei mit Kurs auf Bodrum. Nach 4 Tagen Istanbul ist man echt froh wieder unterwegs zu sein. 12 Mio Menschen um einen herum ist einfach der Hammer. Es ist immer Laerm, die Stadt schlaeft einfach nie... Es sind jetzt wohl noch ca. 750km bis Marmaris, 1 Tag hinter Bodrum, gegenüber von Rhodos. Die ausgetauschten Speichen sind nicht so toll, das Austauschen geht weiter, aber ich habe mich dran gewoehnt... Am letzten WE ging hier die Welt unter, seit gestern ist wieder Sommer bei 25 Grad. Ach so, Postkarten gibt's keine...hab' keine einzige Adresse dabei.... Heute gab es wieder unzählige Teeeinladungen am Wegesrand...ja ja - die Gastfreundschaft in der Tuerkei ist schon nett... Also. bis denn!
Bild & Autor: Andreas Thinius

[10.10.2007 Komotini]
Wider den selbstzusammenfaltbaren Speichen
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So langsam naht die Grenze Greece/Turkey und es geht dann wohl nach vielen netten Campingplätzen erstmal mit Hotels weiter. Heute also mal ein Hotel in Komotini. Leider gibt es in Griechenland nicht wirklich Lowbudget-Unterkünfte, seltsamerweise kosten immer alle Hotels im Ort um die 40 Euro, mal mehr mal weniger schrottig. Nun denn... Zwischendurch gab es Ärger mit dem Rad. Insgesamt sind wohl um die 12 Speichen im Hinterrad gebrochen. Heute hatte ich dann mal einen guten Radshop gefunden wo ich in Ruhe mit neuen Speichen mein Hinterrad selbst neu einspeichen durfte/konnte - mal gucken, wie lange die Handarbeit es bringt... Also, dann bis zum nachsten Mal. Andreas. PS: Ich muss gerade an Doc von den Fraggles denken, der immer von unterwegs Postkarten geschrieben hat :-)...
Bild & Autor: Andreas Thinius

[05.10.2007 Larisa]
Die offizielle Sommerverlängerung ist da
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Kalimera :-)! Bei 30 Grad und Sonne ist es hier wie im Urlaub ;-). Heute mal Stadt und Hotel, sonst immer das Zelt zwei Meter neben dem Meer stehen gehabt - echt schön! Dann hoffe ich mal, dass es in HH nicht zu herbstlich ist, und Gruss aus Larisa, Andreas.
Bild & Autor: Andreas Thinius